Mercedes: Warum es für Valtteri Bottas keine alternative Strategie gab
Valtteri Bottas hadert nach dem Bahrain-Rennen mit seiner Strategie, doch laut Toto Wolff habe es keine andere Möglichkeit gegeben - Das ging beim Boxenstopp schief
(Motorsport-Total.com) - "Das war nicht mein Tag", sagt Valtteri Bottas und hadert mit seinem dritten Platz beim Großen Preis von Bahrain. Der Finne spielte beim Saisonauftakt der Formel 1 2021 wieder einmal die zweite Geige bei Mercedes und konnte nicht in den Spitzenkampf zwischen Lewis Hamilton und Max Verstappen eingreifen.
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Valtteri Bottas hätte Red Bull eigentlich unter Druck setzen sollen Zoom Download
Ein verpatzter Boxenstopp hatte den Finnen wertvolle Sekunden gekostet. Doch dass man ihn überhaupt zu diesem Zeitpunkt schon zum Reifenwechsel geholt hatte, verwundert ihn: "Wir sind bei der Strategie defensiv gewesen und haben nicht attackiert. Das hat mich überrascht und ist auch nicht normal", sagt er.
Mercedes hatte Bottas schon nach 30 von 56 Runden zum zweiten Reifenwechsel an die Box geholt - zwei Runden nach Teamkollege Lewis Hamilton, der sich gegen einen möglichen Undercut von Verstappen schützen wollte. Zu dem Zeitpunkt hatte der Finne gerade einmal 14 Runden auf seinen harten Reifen absolviert. Mit seiner Strategie war Bottas im Nachhinein alles andere als glücklich.
Wolff: "Gab keine andere Option"
Doch Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff sagt: "Es war keine andere Strategie verfügbar." Bottas sollte seinerseits den Undercut gegen Verstappen versuchen, der viereinhalb Sekunden vor ihm lag. Zwar lag man so nicht in Reichweite für einen Undercut, doch bei Mercedes war man überzeugt, dass Red Bull nach dem Hamilton-Stopp noch nicht an die Box fahren würde.
"Wir wären vermutlich auch erfolgreich gewesen, aber hatten ein Problem mit dem Schlagschrauber vorne rechts." Dieser hatte sich nicht gut mit der Radmutter verbunden, sodass Bottas rund acht Sekunden verlor. "Das ist natürlich schwierig aufzuholen", weiß Bottas, der nicht mehr in den Kampf eingreifen konnte.
Wolff wüsste nicht, welche andere Strategie man hätte fahren sollen. "Ein Stopp war eindeutig nicht möglich. Der Medium wäre nicht bis zum Ende durchgekommen", sagt er. "Und der harte Reifen verlor im mittleren Stint an Performance. Es gab keine andere Option."
Verstappen locken oder Bottas vorbeibringen
Die andere Wahrheit: Mercedes hätte mit seinem zweiten Auto durchaus etwas riskieren können, denn von hinten drohte keine Gefahr. Lando Norris im McLaren lag zu dem Zeitpunkt des zweiten Stopps mehr als 20 Sekunden hinter Bottas. Am Rennende konnte man sich sogar noch einen Zusatzstopp leisten, um auf die schnellste Runde zu gehen.
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Doch bei Mercedes gibt man zu, dass man Bottas mit dem Duell zwischen Hamilton und Verstappen im Hinterkopf an die Box holte: "Die Intention war zu sehen, ob sie gegen Valtteri covern würden", sagt der leitende Ingenieur Andrew Shovlin. Denn Bottas war ohnehin garantierter Dritter und hatte nichts zu verlieren.
Wenn Red Bull und Verstappen ihren Stint verlängern, was sie im Endeffekt auch getan haben, dann hätte Bottas einen Undercut fahren können. Wenn sich Red Bull dagegen verteidigt hätte, dann wäre Hamilton Erster gewesen und hätte einen Verstappen hinter sich, dessen Reifen ein ähnliches Alter wie bei ihm gehabt hätten.
Wolff versteht Bottas-Ärger
"Aber das Problem beim Boxenstopp hat das zunichte gemacht, weil Valtteri nicht nah genug war, um Max unter Druck zu setzen", so Shovlin. Im Nachhinein hat Toto Wolff auch Verständnis für den Ärger Bottas': "Ich verstehe die Frustration im Auto, wenn du nur begrenzte Informationen hast und dann sagst: 'Ich denke, wir hätten etwas anderes machen können.'"
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Allerdings hatte sich Bottas sein Rennen zu Beginn auch selbst schwieriger gemacht. "Wir hätten uns gewünscht, dass er am Start keine Position [gegen Charles Leclerc] verloren hätte", sagt Wolff. "Dadurch konnte er die Lücke auf die beiden Jungs vorne nicht mehr zufahren." Das hätte ihm und dem Team im Kampf gegen Red Bull durchaus helfen können.
"Wir hatten heute einfach etwas Pech", sagt Bottas. "Aber wenn man uns bei den Wintertests gesagt hätte, dass wir zwei Autos in den Top 3 haben würden, eines das Rennen gewinnt und wir mehr Punkte als Red Bull holen würden, dann hätten wir das definitiv genommen."