• 27. März 2021 · 11:00 Uhr

Warum Charles Leclerc am Freitag nicht schneller war

Charles Leclerc landete am Freitag in Bahrain nur auf Rang zwölf, doch dafür hat Ferrari eine Erklärung - Monegasse betont: "sind noch nicht Vollgas gefahren"

(Motorsport-Total.com) - Vor dem ersten Trainingsfreitag der Saison war die große Frage: Wie stark ist der Ferrari SF21 wirklich? Gut, viel schlauer sind wir nach den beiden ersten Sessions in Bahrain (Formel 1 2021 live im Ticker) auch nicht. Ein kompletter Fehlgriff scheint der Bolide aber nicht zu sein, wie Platz vier von Carlos Sainz am Abend beweist. Charles Leclerc konnte sich hingegen nur auf Platz zwölf wiederfinden, war in der ersten Session aber auch guter Fünfter.

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Ferrari konnte mit dem Trainingsfreitag zufrieden sein Zoom Download

"Heute war ein positiver Tag", zieht der Monegasse zufrieden Bilanz. "Wir hatten vielleicht nicht erwartet, so konkurrenzfähig zu sein - auch wenn es noch früh ist." Dass er in der zweiten Session so weit hinten lag, macht er daran fest, dass er ein paar Schwierigkeiten mit dem Auto hatte. "Ich konnte nicht die Runde beenden, die ich wollte", sagt er.

Deswegen macht sich auch Teammanager Laurent Mekies noch keine Sorgen über die unbefriedigende Platzierung Leclercs: "Der C4 ist ein Reifen für eine Runde. Entweder es klappt oder es klappt nicht", sagt er. "Er hatte etwas Verkehr und hat daher nicht die beste Runde der Welt gefahren."

Trotzdem sprechen wir dabei nur von siebeneinhalb Zehntelsekunden Rückstand, sodass der Abstand nach vorne eigentlich nicht sonderlich groß war. Leclerc spürt nach eigener Aussage eine Menge Motivation im Team und auch die Verbesserungen am Auto. "Das ist gut", so der Ferrari-Pilot. "Und morgen werden wir dann genau wissen, wo wir stehen."

Sainz: Schwierige Bedingungen schwer antizipierbar

Auch für Teamkollege Carlos Sainz war die zweite Session etwas schwieriger, was vor allem am zunehmenden Wind lag. "Das hat die Autos und die Balance etwas mehr an die Grenzen gebracht und das Feld enger zusammenrücken lassen", so der Spanier.


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Vor allem für ihn sei das nach seinem Teamwechsel schwieriger gewesen, weil er im Gegensatz zu seinem McLaren nicht wusste, wie der Ferrari auf veränderten Wind reagieren würde. "Bei McLaren wusste ich perfekt, was das Auto macht. Ich konnte antizipieren und unabhängig der Bedingungen immer 95 bis 100 Prozent herausholen", sagt er.

"Aber wenn du das Team wechselst, dann weißt du nicht mehr, wie das Auto reagieren wird. Daher unterfährst du es immer ein wenig", so Sainz. "Du willst ja keine dummen Fehler machen und bleibst unter dem Limit."

Hülkenberg: Ferrari steht deutlich besser da

Die Zeiten sagen für ihn daher nur wenig aus. "Ich denke, dass der Longrun besser gezeigt hat, wo jeder steht. Man kann klar sehen, dass Mercedes und Red Bull einen Vorteil haben. Ich bin aber überrascht, wie nah alle bei den Shortruns beieinander lagen."

Ähnliches hat auch Mekies beobachtet. Auch er sieht Mercedes und Red Bull vorne und dahinter ein enges Feld. "Und da kommt es dann darauf an, wie gut du dein Wochenende optimieren kannst. Das entscheidet, ob du unten oder oben stehst", sagt er.

Doch wo liegt der Ferrari nun? Das bleibt weiterhin die Frage. "Ich glaube schon, dass sie deutlich besser dastehen als letztes Jahr, nicht dass sie alles in Grund und Boden fahren", vermutet Ex-Pilot Nico Hülkenberg bei 'Servus TV'. "Im Moment ist meine Vermutung so rund um die dritte, vierte Kraft, dass sie sich da befinden. Die Frage ist, wie gut sie im Vergleich zu allen anderen entwickeln werden."

Neues Trainingsprogramm nötig

Laut Leclerc sei im Ferrari aber noch einiges drin: "Wir sind noch nicht Vollgas gefahren", kündigt er an. "Aber ich glaube auch nicht, dass das bei irgendjemanden heute der Fall war. Wir wissen nicht, wie viel Sandbagging jeder betreibt. Das wird morgen im Qualifying (ANZEIGE: Hol dir die komplette Formel 1 und den besten Live-Sport mit Sky Q oder streame flexibel mit Sky Ticket. Ganz ohne Receiver.) klar werden."

Zumal das neue Trainingssystem beim ersten Mal für weitere Unwägbarkeiten sorgt. Weil das Programm am Freitag von drei auf zwei Stunden verkürzt wurde, müssen die Teams ihre Aufgaben in kürzerer Zeit durchführen.

"Du kannst es dir nicht mehr leisten, dass beide Fahrer beide Mischungen probieren", sagt Mekies. "Du musst entweder akzeptieren, dass du die Mischungen nicht probierst oder etwas anderes ausprobierst und versuchst, die Dinge zusammenzubringen - das haben wir gemacht."

Er betont: "Unsere Fahrer arbeiten schon jetzt eng zusammen. Hoffentlich ermöglicht uns das, mehr Potenzial freizusetzen."

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