Formel-1-Rookie Tsunoda: Warum in Q2 plötzlich nichts mehr ging
Er schien auf dem Weg zu einer Sensation zu sein, doch dann wurde es nichts mit einem Top-10-Startplatz in Bahrain: Formel-1-Neuling Yuki Tsunoda erklärt sich
(Motorsport-Total.com) - P2 im ersten Segment der Qualifikation zum Bahrain-Grand-Prix 2021 in Sachir (hier im kostenlosen Formel-1-Ticker verfolgen!) war eine faustdicke Überraschung. Doch daran konnte Formel-1-Neuling Yuki Tsunoda im AlphaTauri AT02 im folgenden Q2 nicht mehr anknüpfen. Warum, das kann sich der japanische Rennfahrer selbst noch nicht erklären.
"Keine Ahnung, warum oder was passiert ist", meint Tsunoda in einer ersten Stellungnahme. Einen offensichtlichen Unterschied zwischen Q1 und Q2 gibt es aber doch: Er wechselte von Soft- (C4) auf Medium-Reifen (C3) und versuchte eine Taktik, wie sie auch die Topteams anwendeten. Bei Tsunoda aber ging diese Rechnung nicht auf.
Er schiebt es auf zu geringen Grip mit der Medium-Mischung und meint, dieser große Unterschied beim Gripniveau sei "nicht akzeptabel" gewesen. (ANZEIGE: Hol dir die komplette Formel 1 und den besten Live-Sport mit Sky Q oder streame flexibel mit Sky Ticket. Ganz ohne Receiver.)
Medium ist nicht sein Fall
"Natürlich: Im Vergleich zum C4-Reifen ist das eine Mischung, die härter ist und weniger Grip bietet. Der Unterschied ist eigentlich nicht so groß, aber ich habe dennoch viel Grip verloren. Es gab nicht genug Grip. Ich muss mir anschauen, was da los war, und Einblick in die Daten nehmen", erklärt Tsunoda.
Er komme generell besser mit weicheren Pneus zurecht. "Wann auch immer ich Soft-Reifen verwende, dann funktionieren sie immer ordentlich und das Auto fühlt sich okay an", sagt der AlphaTauri-Fahrer. "Der C3-Reifen fühlte sich aber völlig seltsam an. Das gilt vor allem für den zweiten Satz."
"Selbst mit einer weiteren schnellen Runde hätte ich es wohl mit dem Medium nicht in Q3 geschafft. Ich hatte einfach keinen Grip."
Tsunoda: Lektion gelernt, auf nach Imola!
Sein Fazit zum Qualifying: "Q1 war klasse, aber in Q2 ging es plötzlich richtig bergab." Er müsse jetzt gemeinsam mit dem Team analysieren, "ob es ein Problem gab oder nicht".
Er habe in jedem Fall vieles dazugelernt, meint Tsunoda weiter: "Ich denke, ich kann vieles aus diesem Qualifying mitnehmen. Es gibt noch viel Luft nach oben. In Imola werde ich mich einfach besser vorbereiten."
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Was er plane, dort konkret anders zu machen? Tsunoda: "Das ist eine gute Frage. Ich würde sagen: Wie ich das Qualifying angegangen bin, das war okay, in Q1 und in Q2."
"Heute gab es viel Verkehr vor der schnellen Runde. Ich musste viel abwarten. Vielleicht muss ich schauen, wie ich besser mit dem Verkehr klarkomme. Und natürlich wie ich mich vom C4-Reifen kommend auf den C3-Reifen einstellen kann. Das ist alles."
Gasly hochzufrieden mit P5
Schon jetzt "wirklich zufrieden" zeigt sich dagegen Tsunoda-Teamkollege Pierre Gasly nach P5 im Qualifying: "Es ist eine meiner besten Startpositionen, die ich mit dem Team erreicht habe." Tatsächlich war Gasly bislang nur zwei Mal überhaupt besser klassiert, nämlich 2019 in Deutschland und 2020 in Italien mit jeweils P4 in der Startaufstellung. (Mehr dazu in der Formel-1-Datenbank!)
Dass er mit AlphaTauri gleich im ersten Qualifying der Saison habe aufzeigen können, sei ein gutes Zeichen. "Für uns ist wichtig, gleich beim ersten Rennen ein gutes Potenzial für den Rest der Saison unter Beweis zu stellen. Das ist uns heute gelungen", meint Gasly.
Mehr noch: Gasly kam mit der Medium-Strategie in Q3 und rief das Potenzial des Autos damit ab. Er sagt aber selbst: "Das war ein Risiko, aber für ist es aufgegangen. Hoffentlich können wir das im Rennen zu unserem Vorteil einsetzen."
Es wäre nicht das erste Mal, dass Gasly mit AlphaTauri in Bahrain glänzen würde: Schon 2018 fuhr er an gleicher Stelle für das Team (damals noch als Toro Rosso) von Startplatz fünf auf Platz vier im Rennen.