"COVID ist kein Witz": Lewis Hamiltons Seitenhieb gegen Donald Trump
Wie schlecht ist es Lewis Hamilton während seiner Coronavirus-Quarantäne wirklich ergangen? Jetzt spricht der Mercedes-Fahrer erstmals über seine Erkrankung ...
(Motorsport-Total.com) - Lewis Hamilton hat bei seiner Rückkehr in den Formel-1-Paddock nach zehn Tagen Quarantäne in einem Hotelzimmer in Bahrain erklärt, dass er über seine COVID-19-Erkrankung vielleicht einmal in seinem Buch schreiben werde. Ansonsten blieb der Mercedes-Superstar zugeknöpft. Details darüber, wie schlecht es ihm mit dem Coronavirus wirklich ergangen ist, behielt er zunächst für sich.
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Lewis Hamilton hat erstmals über seine SARS-CoV-2-Infektion gesprochen Zoom Download
Lediglich am Dienstag vor Abu Dhabi hatte er sich mit einem kurzen Social-Media-Video zu Wort gemeldet. Darin sah er zwar noch sichtlich angeschlagen aus, berichtete aber, dass er gerade sein erstes Workout hinter sich hatte und vorhabe, das Saisonfinale zu bestreiten. Trotzdem stand zu dem Zeitpunkt noch George Russell auf der Nennliste des Mercedes-Teams.
Erst nach seinem dritten Platz im letzten Formel-1-Rennen 2020 plauderte Hamilton bei den TV-Interviews am "Bullring" erstmals etwas offener über seine Erkrankung: "COVID ist kein Witz", sagt er jetzt. "Habe ich von Anfang an nie gedacht, als das alles zu Beginn des Jahres angefangen hat."
Wir erinnern uns: Vor dem geplanten (und letztendlich abgesagten) Saisonauftakt in Australien hatte Hamilton schon aus dem Flugzeug ein besorgtes Foto mit Schutzmaske getwittert. Und vor Ort in Melbourne war er einer der wenigen Fahrer, die den Mut hatten, das auszusprechen, was viele dachten: Wenn das Rennen nicht abgesagt wird, dann nur des Geldes wegen.
"Mir war klar, dass es hart wird, wenn ich es bekommen sollte, weil es Menschen gibt, die deswegen ihr Leben verlieren. Also muss es was Ernstes sein", erklärt er jetzt, neun Monate später. Und: "Ich fand es immer befremdlich, wenn sich die Führer der Welt darüber lustig gemacht haben. So, als wäre das nichts." Ein Seitenhieb gegen US-Präsident Donald Trump.
Nach Abu Dhabi fühle er sich "zerstört" und "nicht gut", gibt Hamilton zu. Aber: "Ich bin froh und dankbar, dass ich am Leben bin." Er habe es "trotzdem geschafft, die Saison mit einem Podium zu beenden. Ich bin so dankbar dafür, dass ich dieses Wochenende zurückkehren konnte. Mir war klar, dass ich körperlich nicht so gut drauf sein würde wie sonst. Aber ich hab's geschafft."
Dass gegen Max Verstappen im Red Bull kein Kraut gewachsen war, hatte mit Hamiltons körperlichem Zustand jedoch nichts zu tun, glaubt Andrew Shovlin, der Leitende Renningenieur des Teams: "Mag sein, dass sich Lewis nicht so toll gefühlt hat. Aber Red Bull war einfach das ganze Wochenende ein bisschen schneller als wir."
Zweifel, ob Hamilton das Rennen durchstehen würde, hatte Shovlin nie: "Wir arbeiten schon lange mit Lewis. Er war auch früher schon mal krank, und wir alle haben mal eine Erkältung oder eine Grippe. Aber ich habe ihn noch nie sagen gehört, dass er das nicht packt. Er will immer fahren. Und dafür geht er wenn nötig auch die Extrameile."