Sebastian Vettel: "Es ist ganz offensichtlich ein Rätsel ..."
Sebastian Vettel hat mit einem TV-Interview Spekulationen angeheizt, dass er bei Ferrari nicht immer mit Charles Leclerc gleichgestellt gewesen sein könnte
(Motorsport-Total.com) - Den Verdacht, dass bei Ferrari nicht immer alles mit rechten Dingen zugehen kann, was den großen Zeitabstand zwischen Charles Leclerc und Sebastian Vettel angeht (in Q2 in Abu Dhabi 0,699 Sekunden), den haben offenbar nicht nur Formel-1-Fans mit Hang zu Verschwörungstheorien. Sondern möglicherweise auch Vettel selbst.
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Sebastian Vettel bestreitet in Abu Dhabi sein letztes Rennen für Ferrari Zoom Download
Darauf deutet zumindest ein Interview hin, das er am Samstagabend dem niederländischen TV-Sender 'Ziggo Sport' gegeben hat. Konfrontiert mit der Tatsache, dass er in Abu Dhabi erstmals seit 2015 nicht in Q3 eingezogen sei, entgegnet Vettel achselzuckend: "Ja. Aber 2015 haben wir Mist gebaut. Heute nicht. Wir waren einfach langsam."
Dabei sei im Qualifying nichts schiefgegangen. P13 sei einfach das, wo die Kombination Ferrari-Vettel im Moment steht: "Ich war ehrlich gesagt ganz zufrieden mit meinem Qualifying und mit meinen Runden. Sicher spürst du immer noch ein bisschen was, vielleicht eine Zehntel, wenn du alles zusammenzählst. Aber ja. Schauen wir, was morgen noch geht."
Vettel wundert sich: "Es ist ganz offensichtlich ein Rätsel, warum zwischen den Autos so ein großes Delta ist. Ich glaube nicht, dass das Delta bei irgendeinem anderen Team in der Boxengasse so groß ist." Da fragen sich viele: Nur eine nüchterne Feststellung oder ein ernsthafter Zweifel daran, dass er immer gleiche Voraussetzungen hatte wie sein Teamkollege?
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Immerhin: Nach Abu Dhabi ist das Seuchenjahr 2020 und das Kapitel Ferrari für ihn vorbei. Es sei an der Zeit, "Auf Wiedersehen" zu sagen, meint der Interviewer. "Ja", sagt Vettel, holt einmal tief Luft und wiederholt: "Ja." Und macht sich auf den Weg aus dem sogenannten "Bullring", wo das Interview stattfindet.
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