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Lando Norris überrascht mit P4: "Plötzlich ging das Auto ..."
Lando Norris überrascht im Qualifying von Abu Dhabi mit Platz vier, Carlos Sainz hat taktische Trümpfe auf seiner Seite: Für McLaren konnte es kaum besser laufen
(Motorsport-Total.com) - McLaren war im Qualifying von Abu Dhabi die positive Überraschung des Samstags (Formel 1 2020 live im Ticker). Vor allem Lando Norris zeigte in Q3 eine starke Leistung und schnappte sich den vierten Startplatz noch vor Red Bulls Alexander Albon. Damit sicherte er sich auch den Sieg im teaminternen Qualifying-Duell mit Carlos Sainz, der seinerseits guter Sechster wurde.
"Riesenkompliment ans Team, an beide Fahrer. Megarunde von Lando am Schluss", jubelt Teamchef Andreas Seidl bei 'Sky' über das gelungene Qualifying. Für Norris selbst ist nicht Rang vier der Erfolg für McLaren, sondern die Tatsache, dass ihm nur zweieinhalb Zehntelsekunden auf die Polezeit von Max Verstappen fehlten.
"Das ist schon eine Überraschung, weil wir das ganze Wochenende nicht innerhalb von einer Sekunde lagen", sagt der Brite. "Aber im Qualifying war das Auto plötzlich da und ging deutlich besser. Wir müssen verstehen, warum und wie das passiert ist, aber für einen Samstag ist das schon einmal der perfekte Start."
Sainz mit Medium-Reifen am Start
Teamkollege Sainz mag zwar das interne Duell verloren haben, dafür hat der Spanier am Sonntag einen anderen Trumpf auf seiner Seite. Im Gegensatz zu Norris schaffte er es auf den Medium-Reifen in Q3 und könnte damit im Rennen einen kleinen Vorteil haben.
"Bis zu Q3 war es eines meiner besten Qualifyings, die ich je gefahren habe", betont er. "Ich konnte in Q2 mit nur einem Reifen durchkommen und bin auch in Q1 eine sehr starke Runde gefahren." Dass er aber nicht auf dem Soft-Reifen gefahren ist, könnte ihm das Duell mit Norris gekostet haben, glaubt er.
"In Q3 ist mir dann keine sehr gute Runde gelungen - entweder durch fehlenden Rhythmus oder fehlende Zeit auf dem Soft", sagt er. "Er überhitzt sehr schnell, und ich hatte keine gute Runde, weil ich zu viel pushen wollte und das nicht funktioniert hat. Bis zu diesem Versuch hatte ich aber einen sehr guten Samstag", so Sainz.
Sainz blickt nicht auf Norris-Duell
Die beiden McLaren-Piloten gehen damit mit unterschiedlichen Strategien ins Rennen. Die unterschiedliche Taktik sei im Vorfeld so besprochen worden, aber von jedem Fahrer selbst ausgegangen. "Das war das, was ich mit meinen Ingenieuren machen wollte, und Carlos hat das gemacht, was er wollte", sagt Norris. "Es geht manchmal einfach darum, mit was man sich am wohlsten fühlt."
"Ich habe mich mit dem Reifen das ganze Wochenende über besser gefühlt und wollte etwas anderes probieren", bestätigt Sainz. Auf das Duell mit Teamkollege Norris sei er dabei übrigens nicht so sehr fokussiert. "Er hat einen frischen Motor an diesem Wochenende, und ich habe meine Strategie gewählt."
Vorteil im Kampf um Rang drei?
Wichtiger ist für McLaren jedoch, dass man in der Konstrukteurs-WM noch reichlich Punkte holt. Zwölf Punkte Vorsprung hat man derzeit auf Renault, aber auch in Richtung Platz drei könnte noch etwas gehen: Zehn Punkte auf Racing Point sind nicht uneinholbar, zumal Sergio Perez in der letzten Startreihe steht und Lance Stroll nur als Achter starten wird.
Renault bekam sogar keinen Piloten in Q3. "Das ist ein perfekter Samstag", sagt Norris, warnt aber: "Wir können nichts ausschließen, denn Perez hat letzte Woche von ganz hinten noch gewonnen. Schon oft kam er von hinten noch auf das Podium, von daher können wir uns nicht ausruhen oder glücklich sein. Wir können zuversichtlich sein, haben aber morgen noch eine große Aufgabe vor uns."
"Ich weiß nicht genau, was bei Renault heute los war", ergänzt Seidl. "Für uns ist aber eine gute Ausgangposition morgen, sowohl Racing Point anzugreifen, gleichzeitig dürfen wir aber auch nicht vergessen, dass Renault hinten nicht weit weg ist. Es ist wichtig ruhigzubleiben und sich konzentriert auf das Rennen vorzubereiten. Dann haben wir morgen hoffentlich einen guten Abschluss."