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100. Grand Prix für Haas in der F1: Worauf Günther Steiner stolz ist
Das Haas-Team feiert in Abu Dhabi ein Jubiläum: 100 Rennen wird die US-Truppe am Ende der Saison 2020 gefahren sein - Steiner: Dieser Moment war der schönste
(Motorsport-Total.com) - Der US-Rennstall Haas feiert beim Saisonfinale in Abu Dhabi den 100. Grand Prix der Teamgeschichte. "Ich denke, das gesamte Team kann sehr stolz darauf sein, aber am meisten bin ich darauf stolz, dass wir weitermachen", freut sich Teamchef Günther Steiner und erinnert sich an die ersten hundert Rennen zurück.
"Es werden noch sehr viele Rennen folgen", ist Steiner überzeugt. Haas hat sich zum neuen Concorde-Agreement bekannt, obwohl zuvor Gerüchte um einen möglichen Verkauf des Teams die Runde machten. Gene Haas, der Teambesitzer, hat sich dazu entschlossen, das Projekt weiterhin zu unterstützen.
"Ich hoffe, es kommen bessere Rennen", merkt der Teamchef an. Seit zwei Jahren befindet sich das Team auf Talfahrt, 2020 ist die Truppe endgültig am Ende des Mittelfeldes angekommen. "Diese Saison läuft offensichtlich nicht gut für uns, das ist nicht unser bestes Jahr."
Der Wendepunkte kam 2018: Mit stolzen 93 WM-Punkten konnte sich Haas auf dem fünften Rang in der Konstrukteurs-WM platzieren, Romain Grosjean verpasste mit Platz vier in Österreich das erste Podium mit dem Team nur knapp. Danach folgte eine enttäuschende Saison 2019 (28 Punkte/WM-Rang neun).
Aufgrund des schwachen Ferrari-Motors fiel das Team in dieser Saison noch weiter zurück: In 16 Rennen holten Grosjean und Kevin Magnussen bislang nur enttäuschende drei Zähler. "Man hat immer Höhen und Tiefen, es kann nicht immer so laufen wie 2018."
Steiner ist sich aber auch bewusst: "Wir müssen besser werden." Die Zahl 100 fühle sich ein wenig "seltsam" an, gibt der Südtiroler zu. "Das ist auf der einen Seite eine große Zahl, aber verglichen mit den anderen Teams ist es eine relativ kleine Zahl."
Seit 2016 mischt die US-Truppe in der Königsklasse mit. Die Statistik zeigt, dass Haas mit 100 Rennteilnahmen bereits mehr Rennen gefahren ist, als etwa Prost, Jaguar oder BMW-Sauber. Bald wird das Team außerdem Cooper oder BAR eingeholt haben.
"Wir haben uns recht gut in der Welt der Formel 1 etabliert. Wir sind anerkannt und ich denke, wir sind hier willkommen. Aber das liegt an all den Leuten, die für Haas arbeiten." Auch an Steiner selbst, der sich auch dank der Netflix-Serie "Drive to Survive" eine Fangemeinschaft aufgebaut hat.
Der Teamchef ist einer von nur sechs Mitarbeitern, der alle 100 Rennen mit Haas miterlebt hat. "Ja, das stimmt. Es gibt noch weitere Leute, die von Beginn an dabei sind. Die waren aber nicht bei jedem Rennen, wegen einer Hochzeit oder aus gesundheitlichen Gründen."
Steiner verrät, dass so manch ein Teammitglied enttäuscht war, nicht genannt zu werden. "Sie sagten: 'Oh, ich war bei 99 Rennen und habe das eine im Fernsehen angeschaut'. Aber das zählt nicht", schmunzelt Steiner. Welchen Moment in diesen fünf Jahren wird er nicht vergessen?
"Unser erstes Rennen in Australien", meint der Teamchef. In Melbourne 2016 sei Haas noch unbekannt gewesen, mit Platz sechs durch Grosjean habe man sich aber sehr schnell einen Namen gemacht.