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Valtteri Bottas: Ersten Matchball für Vize-WM-Titel nicht verwandelt
Valtteri Bottas hatte am Sonntag die goldene Chance, den Formel-1-Vizetitel festzuzurren, sieht das aber ohnehin nicht als seine große Priorität an
(Motorsport-Total.com) - Mit Platz acht erlebte Valtteri Bottas am Wochenende in Sachir kein glorreiches Rennen, seinem Ziel ist der Finne damit aber näher gekommen. Denn weil Konkurrent Max Verstappen schon in der ersten Runde ausgeschieden war, konnte der Mercedes-Pilot seinen Abstand auf den dritten Platz in der WM vergrößern und steht kurz davor, den Vizetitel festzumachen.
Den Matchball, der nach Verstappens Aus definitiv in Reichweite war, konnte der Finne in Sachir aber nicht verwandeln. 16 Punkte Vorsprung hat er vor dem letzten Rennen auf den Red-Bull-Piloten, der somit mindestens auf das Podium kommen und auf einen Fehler Bottas' hoffen muss. Fährt Bottas mindestens auf Rang fünf, ist ihm der zweite Gesamtrang sicher.
"Der zweite Platz ist natürlich besser als der dritte", sagt Bottas. "Und mit dem Auto hat es das Team verdient, Erster und Zweiter zu sein." Seine Priorität sei der Vizetitel aber nicht: "Ich möchte einfach Rennen gewinnen", stellt er klar. "Es wird auch eine normalere Strecke und kein Mickey-Maus-Kurs sein. Also wird es einfacher sein, einen Unterschied zu machen."
In Sachir hatte Bottas die große Chance, das Rennen zu gewinnen. Mit der Pole-Position und einem neuen Teamkollegen hatte der Finne die Trümpfe eigentlich in seiner Hand. Doch George Russell konnte sich gleich am Start absetzen und die Pace bestimmen.
Erst nach dessen Boxenstopp bot sich Bottas eine Möglichkeit, denn er sollte seinen ersten Stins ausdehnen. Formel-1-Fans dürften sich zu diesem Zeitpunkt aber gefragt haben, ob das dem sogenannten "racing intend" von Mercedes entsprach. Denn eigentlich heißt es immer, dass kein Fahrer strategisch bevorzugt werden soll.
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"Wir haben am Morgen darüber gesprochen, ob der zweite Fahrer etwas anders machen darf als der erste, wenn es eine Zweistoppstrategie gibt", sagt Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff. Reifentechnisch hätten beide aber - ohne das Chaos beim Boxenstopp - die gleichen Mischungen bekommen sollen.
Doch was ist mit Bottas' späterem ersten Stopp? "Er durfte seinen Stint um drei Runden ausdehnen", sagt Wolff. "Lewis durfte seinen Stint in der Vergangenheit auch weiter ausdehnen, weil seine Pace so gut war. Wir erlauben es, wenn jemand eine gewaltige Pace hat und schneller als der Teamkollege ist. Dann haben wir nie eingegriffen."
Auch das harte Manöver von Russell gegen Bottas in Kurve 7 geht für den Österreicher in Ordnung: "Das war absolut innerhalb dessen, was bei zwei Teamkollegen erlaubt ist", betont er. "Es war nichts, das auch nur annähernd hart war."