• 06. Dezember 2020 · 13:01 Uhr

Max Verstappen setzt mit Soft auf Risiko: "Haben nichts zu verlieren"

Red-Bull-Pilot Max Verstappen fährt im zweiten Rennen in Bahrain mit dem Soft-Reifen im ersten Stint: Ein Risiko oder eine Chance für den Niederländer?

(Motorsport-Total.com) - Max Verstappen schrammt im Qualifying zum Grand Prix von Sachir um 0,056 Sekunden an seiner ersten Pole-Position in dieser Saison vorbei. Der Red-Bull-Pilot ist dennoch zufrieden. Im Gegensatz zur Mercedes-Konkurrenz setzt er am Start auf den weichen Reifen - ein Risiko?

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Max Verstappen startet in Sachir auf P3 Zoom Download

"Ich werde auf einem anderen Reifen starten [als Mercedes], das wird interessant werden, wie das für uns ausgeht. Wie ich schon zuvor sagte, haben wir nichts zu verlieren." Mit der Taktik in Q2 ist er zufrieden, nur Mercedes hat im zweiten Quali-Abschnitt zwei Versuche auf dem Medium gewagt.

Ist dies die Aggressivität in der Strategie, die er im ersten Bahrain-Rennen noch vermisst hat? Das habe er in einem anderen Zusammenhang kritisiert, antwortet er. "Ich musste den Soft [in Q2] nehmen, weil meine Medium-Runde nicht gut genug war. Das war uns ein wenig zu eng."

Verstappen scherzt: Nehme P3-Stuhl mit nach Hause!

Verstappen war nur im ersten Run auf dem gelb markierten Reifen unterwegs, der rund drei Zehntelsekunden langsamer ist als der Soft. Er konnte sich zwischenzeitlich nur auf Rang sieben einsortieren, mit zwei Zehntel Rückstand auf Valtteri Bottas.

Um den Sprung in die Top 10 sicher zu schaffen, steckte er im zweiten Run auf Soft um und fuhr neue Bestzeit. "Das war ein gutes Qualifying, auf dieser kurzen Runde mit nur wenigen Kurven. Ich bin froh, dass wir als Dritter näher dran sind. Es ist enger als üblich, was sich mit dem Layout erklären lässt."

Der Niederländer glaubt gar, dass die Pole-Position in Q3 möglich gewesen wäre. Nach seinem ersten Versuch im entscheidenden Shootout lag er an der Spitze, doch Mercedes schlug mit insgesamt drei Outings zurück. Trotz eines absolut schnellsten dritten Sektors im letzten Versuch wurde Verstappen nur Dritter.

"Nach dem ersten Versuch war ich zwei Zehntel hinten, da wusste ich schon, dass es schwierig werden wird. Aber man muss immer versuchen, so nahe wie möglich dran zu sein. Am Ende lag ich innerhalb einer Zehntel, das ist nicht schlecht."

Allerdings merkt er an, dass Bottas im Unterschied zu ihm keinen Windschatten genossen hat und sich auf seiner letzten Runde nicht verbessern konnte. "Auf so einer Strecke Dritter zu sein, ist gut für uns." Zum neunten Mal wird Verstappen 2020 von Startplatz drei ins Rennen gehen.

"Ich bin es schon gewohnt, auf diesem Platz zu sitzen", schmunzelt er in der Pressekonferenz. "Da sieht man wohl schon meine Abdrücke! Zu Saisonende werde ich den Stuhl mitnehmen, der ist sehr bequem." Ob er auch nach dem Rennen auf jenem Platz sitzen wird?

Soft in den ersten Runden ein Vorteil

Verstappen startet auf der sauberen Seite in der Startaufstellung, er wird direkt hinter Bottas lauern. Der weiche Reifen dürfte ihm am Start und in den ersten Runden außerdem einen kleinen Vorteil bringen, weil er schneller auf Temperatur kommt.

"Das werden wir rausfinden. Ich freue mich drauf. Alle Rundenzeiten sind so eng beisammen, da kommt es auf den Start an. Aber auch danach wird es nicht einfach, weil wir so viele Runden fahren werden." Am Freitag konnte Red Bull mit starken Longrun-Zeiten aufhorchen lassen.

Was erwartet er sich für das Rennen? "Ich starte auf einem anderen Reifen, das wird interessant werden. Schon in der Vorwoche haben unsere Longruns recht gut ausgesehen - aber im Rennen fielen wir erst zurück. Das war ein wenig schade. Mal sehen, ob es diese Woche besser läuft."

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