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Charles Leclerc: Darum hörte er schon so früh in Q3 auf
Charles Leclerc war selbst überrascht, als er zwischenzeitlich sogar auf Platz zwei lag, doch am Ende gingen ihm die Reifen aus - Realismus vor dem morgigen Rennen
(Motorsport-Total.com) - Selbst Charles Leclerc war überrascht, als sein Name nach seiner Q3-Runde plötzlich auf Rang zwei auftauchte. Der Ferrari-Pilot war nach dem ersten Versuch aller Piloten schneller als die beiden Mercedes von Valtteri Bottas und George Russell, musste sich am Ende aber beiden noch geschlagen geben (Formel 1 2020 live im Ticker). Trotzdem ist der Monegasse mit Rang vier mehr als zufrieden.
"Ich würde nicht sagen, dass es eine perfekte Runde war, weil es immer besser geht, aber um ehrlich zu sein, habe ich alles getan, was ich tun wollte", sagt Leclerc nach dem Qualifying in Bahrain. "Ich hatte Angst, weil ich in Kurve 1 hinein sehr, sehr spät gebremst habe. Aber ich habe die Kurve bekommen und einen guten Ausgang gehabt."
In Kurve 4 brach sein Auto dann kurz aus, was ihn sorgen ließ, ob die Reifen bis zum Ende der Runde durchhalten würden. Doch der neue zweite Abschnitt lief für ihn dann gut. "Ich habe mich von FT3 zum Qualifying stark gesteigert und viel mehr Strecke am Kurveneingang auf der rechten Seite mitgenommen."
Unfreiwillige Hilfe von Pierre Gasly
Dabei habe ihm sogar ein anderer Pilot unfreiwillig geholfen: "Ich habe mir die Onboard-Aufnahmen von Pierre Gasly angeschaut. Also danke, Pierre", lacht Leclerc. Und weil er auch die letzte Kurve im Gegensatz zu sonst richtig hinbekam, stand am Ende eine gute Zeit. "Ich bin extrem zufrieden", sagt er.
Einen weiteren Versuch legte er anschließend nicht mehr ein und schaute den Rest der Qualifikation von außerhalb des Autos. Leclerc hatte schlicht und einfach keine neuen Reifen mehr für einen weiteren Run.
Dafür fuhr er seinen einzigen Versuch überraschend früh. Normalerweise würden die Piloten damit so lange wie möglich warten, doch Leclerc hatte andere Pläne: "Ich habe aus zwei Gründen entschieden, so früh in der Session zu fahren anstatt so lange zu warten", sagt er.
Leclerc drückt Erwartungen: Nicht viertschnellstes Auto
Der erste Grund war, dass er am Ende der Session Verkehr und etwas Durcheinander erwartet hatte. Der zweite: Er wusste, was er zu tun hat, und wollte den Job so schnell wie möglich erledigen. "Das habe ich getan. Ich glaube nicht, dass ich irgendetwas besser gemacht hätte, wenn ich später rausgefahren wäre", so Leclerc.
Für Sonntag hat Ferrari damit eine überraschend starke Ausgangsposition. Doch der 23-Jährige warnt vor überzogenen Erwartungen: "Wir haben uns in diesem Jahr häufig besser qualifiziert, als wir eigentlich hätten tun sollen. Das bringt eine Menge Hoffnungen, aber am Ende auch eine Menge Frust für den Sonntag mit", sagt er.
"Wir müssen realistisch bleiben: Morgen wird ein schwieriger Tag werden. Ich glaube nicht, dass wir so konkurrenzfähig wie heute sein werden. Ich glaube nicht, dass wir das viertschnellste Auto sind", so Leclerc. "Wir müssen abwarten. Ich werde aber versuchen, alles herauszuholen, was drin ist."