Punkteregen für McLaren: Dritter WM-Platz zum Greifen nah
Mit 17 Punkten Vorsprung tritt McLaren zu den letzten beiden Saisonrennen an - In Bahrain war das Reifenmanagement der Schlüssel zu einer starken Aufholjagd
(Motorsport-Total.com) - Das war ein wichtiger Schritt für McLaren im Kampf um Rang drei in der WM. 22 Punkte konnte das Team am Sonntag in Bahrain holen und sich damit einen guten Vorsprung vor den letzten beiden Saisonrennen erfahren. Während die Konkurrenz patzte, holte McLaren die Plätze vier und fünf und machte damit den verkorksten Samstag wieder mehr als gut.
"Für uns ist das natürlich ein super Ergebnis", jubelt Teamchef Andreas Seidl bei 'Sky'. "Wir haben im Rennen ein super Auto gehabt, die Jungs haben im Auto einen super Job gemacht und das Team hat die Strategie hinbekommen. Super Belohnung für die harte Arbeit des gesamten Teams, nachdem wir ein paar schwierige Wochenenden hinter uns gehabt haben. Ich bin megahappy natürlich."
Seidl gibt aber zu, dass er etwas überrascht ist von der Performance, die McLaren im Rennen hinlegen konnte. Der Schlüssel dafür ist für ihn das gute Reifenmanagement des Autos und der Fahrer. "Sie konnten überholen und trotzdem irgendwie die Reifen schonen und so die Pace halten", lobt der Deutsche. "Dadurch konnten wir die Positionen, die wir gestern hergeschenkt haben, wieder einfahren."
Sainz: Mit Soft-Reifen länger unterwegs
Ein gutes Beispiel dafür ist Carlos Sainz. Der Spanier kam nach einem Defekt im Qualifying noch von Rang 15 auf fünf nach vorne und konnte mit seinen gewählten Soft-Reifen 21 Runden fahren - und damit länger als die meisten seiner Gegner auf Medium-Reifen. "Das zeigt, dass unser Auto am Sonntag konkurrenzfähiger ist als am Samstag", so Seidl.
"Das war schon eine Überraschung, dass ich länger fahren konnte, aber das war der Schlüssel", sagt Sainz selbst dazu. "Wir machen uns das Leben am Samstag immer selbst schwer, indem wir immer auf P15 (wie auch in der Türkei; Anm. d. Red.) starten, aber zum zweiten Mal sind wir dann in die Top 5 gekommen. Ich bin sehr glücklich."
Trotzdem ist Sainz nach dem Rennen nicht zu 100 Prozent zufrieden, weil er nach einem langsamen Boxenstopp keine Chance mehr hatte, auch Teamkollege Lando Norris noch für Rang vier anzugreifen. "Es sind gemischte Gefühle, weil ich ihn mit einem besseren Stopp noch hätte angreifen können", sagt er. "Aber ich werde mich nicht beschweren, denn es war ein toller Tag für das gesamte Team."
Seidl: "Haben es in unserer Hand"
Denn mit den 22 Punkten aus Bahrain liegt man nun 17 Zähler vor Racing Point, die durch den späten Ausfall von Sergio Perez ohne Zähler blieben. Der Vorsprung auf Rang fünf von Renault beträgt sogar schon 27 Punkte, auf Ferrari sind es 40 Zähler (zum WM-Stand).
"Das ist natürlich ein großartiger Ausgang für uns", sagt Seidl. "Gleichzeitig ist uns bewusst, dass wir vom Pech profitiert haben, das Checo hatte. Auf der anderen Seite hatten wir auch solche Rennen in diesem Jahr, das ist einfach Teil des Wettbewerbs."
Trotzdem dürfe man nach dem guten Ergebnis nicht abheben, warnt er. "Wir brauchen nur ein schlechtes Rennen oder einen Ausfall und es kann sich schnell wieder drehen", so der Teamchef. "Es ist wichtig, dass wir fokussiert bleiben und weiter hart arbeiten, um sicherzustellen, dass die Zuverlässigkeit passt."
"Es ist wichtig zu sehen, ob wir noch etwas Performance aus dem Auto holen können, und es ist wichtig, dass wir weiter gute Arbeit bei der Strategie und den Boxenstopps leisten. Aber ich habe eine Menge Vertrauen in das Team. Wir haben es in unserer Hand, wenn wir unsere Leistung bringen."