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Formel-1-Chef Ross Brawn verteidigt die rutschige Strecke in Istanbul
Schwierige Bedingungen und viele Dreher: Der Grand Prix von der Türkei war für die Fahrer eine große Herausforderung - Ross Brawn verteidigt die rutschige Strecke
(Motorsport-Total.com) - Schon im Freien Training am Freitag waren die Fahrer in der Türkei auf der Suche nach Grip auf dem neuasphaltierten Kurs in Istanbul. Die schwierigen Wetterbedingungen am Samstag im Qualifying und am Sonntag im Rennen machten es den Fahrern nicht einfacher, das Auto auf der Strecke zu halten. Formel-1-Chef Ross Brawn verteidigt die rutschige Fahrbahnoberfläche.
"Der Promoter und das Land haben einen fantastischen Job gemacht, die Strecke für einen sensationellen Grand Prix vorzubereiten", so Brawn in seiner Kolumne auf "Formula1.com". "Ich verstehe, dass die Fahrer mit dem Griplevel nicht glücklich waren, aber das war die Konsequenz aus der späten Entscheidung, den Kalender wegen COVID-19 umzubauen."
Brawn hält die Bedingungen aber nicht für unfair, da alle Fahrer mit denselben Schwierigkeiten zu kämpfen hatten. Er sagt: "Manchmal müssen sich die Fahrer daran erinnern, dass es ein Wettkampf ist, in dem es darum geht, die Ziellinie zuerst zu überqueren. Einige Fahrer haben einfach ihren Job gemacht und sich damit abgefunden, andere empfanden es als eine Ablenkung."
Den fordernden Asphalt hält der Formel-1-Strippenzieher für "keine schlechte Sache", da so das maximale "Talent der Fahrer" im Vordergrund steht. "Ich glaube nicht, dass das Grip-Niveau ein Maß für den Grad des Wettbewerbs ist." Brawn glaubt, dass das Rennen fair gewesen ist und eine Herausforderung für die Fahrer sogar viel Gutes mit sich bringt.
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Brawn reduziert das Szenario auf die Einstellung der Fahrer: "Die Türkei hat nicht die griffigste Oberfläche geboten, aber die Fahrer, die sich darauf eingelassen und das als Chance gesehen haben, die hatten Erfolg!"
Erfahrung der Schlüssel zum Erfolg
Laut dem Formel-1-Chef hatten die erfahrenen Fahrer unter diesen Bedingungen die besten Karten. Immerhin standen mit Lewis Hamilton, Sergio Perez und Sebastian Vettel die einzigen drei Piloten auf dem Podium, die 2011 bereits beim Grand Prix der Türkei am Start waren - Kimi Räikkönen war damals nicht dabei, da er im Jahr 2011 an Rallyes und NASCAR-Rennen teilgenommen hat.
Fahrer wie Max Verstappen und Charles Leclerc hatten hingegen ihre Probleme. "Wir haben gesehen, wie die alte Garde ihre Erfahrung gezeigt und den Youngsters bewiesen hat, dass sie noch viel lernen müssen", so Brawn. "Es war großartig, Sebastians Leistung an diesem Wochenende zu sehen."
Der Formel-1-Chef lobt Vettel, der in der Saison 2020 im Schatten seines jungen Teamkollegen Leclerc steht. Außerdem pries er die Leistung von Perez an, der aufgrund des Wechsels von Vettel zu Aston Martin im kommenden Jahr noch ohne Job dasteht. "Es wäre eine Tragödie, wenn er kommendes Jahr nicht in der Formel 1 fährt", sagt Brown.
Eine wertvolle Lektion gelernt
Die Reifen haben in Istanbul eine wichtige Rolle gespielt und auch da war laut Brawn die Erfahrung der Schlüssel zum Erfolg. Er sagt, es sei darum gegangen, zu antizipieren, wie sich die Reifen entwickeln, und zu erkennen, ob sie zehn oder 20 Runden halten. Das hätten die erfahrenen Fahrer, so Brawn, besser geschafft als die Talente, die solch ein Rennen bis dato nicht erlebt hatten.
Brawn glaubt aber auch, dass junge Fahrer wie Verstappen und Leclerc eine wertvolle Lektion gelernt haben und beim nächsten Rennen unter solchen Bedingungen besser performen werden. "Wenn wir das Rennen in der Türkei morgen wiederholen würden, würden sie sicher einen anderen Ansatz wählen", ist sich Brawn sicher.