Istanbul 2020: Eines der besten Formel-1-Rennen von Lewis Hamilton?
Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton erklärt, warum der Türkei-Grand-Prix 2020 in Istanbul zu seinen besten Rennen überhaupt zählt
(Motorsport-Total.com) - "Generell fühlt sich jedes Rennen wie das erste an. Es ist einmalig." Das hat Lewis Hamilton nach seinem Sieg im Türkei-Grand-Prix 2020 geantwortet, und zwar auf die Frage, ob dieses Rennen eines seiner besten oder sogar das beste gewesen sei. Er sagte auch: "Ich fahre schon so lange, da ist es schwierig, einen Vergleich anzustellen."
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"Ich vergleiche die Rennen eigentlich nicht miteinander. Ich befinde mich jedes Mal an einem anderen Moment in meinem Leben. Daher ist jedes Rennen auf seine Weise einmalig."
Besonders war seine Fahrt zum 94. Grand-Prix-Sieg in jedem Fall, zumal Hamilton dabei 50 von 58 Rennrunden auf am Ende äußerst abgenutzten Intermediates fuhr und im Ziel über 30 Sekunden Vorsprung hatte.
Hamilton: Das war wie Fahren auf Eis
Er selbst hatte danach nicht viel auszusetzen an seinem Auftritt: "Das hier fühlte sich sicherlich wie ein sehr, sehr kompletter Tag auf der Strecke an, unter schwierigsten Bedingungen. Wir haben gesehen: Professionelle, unglaubliche Fahrer haben heute die Kontrolle verloren. So rutschig und schwierig war es."
Die Situation in Istanbul mit der frisch asphaltierten Strecke und der nassen Fahrbahn sei "auch für mich eine große Herausforderung" gewesen, betont Hamilton. "Denn du weißt, was du im normalen Regen kannst, aber das hier war anders. Das war wie auf Eis! Ich kann mich nicht erinnern, jemals schon ein Eisrennen bestritten zu haben."
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Er habe den Eindruck, in der Türkei "etwas anderes" erreicht zu haben, "und ich hatte definitiv nicht damit gerechnet", meint Hamilton. Von Startplatz sechs kommend, da habe er eigentlich "nur gehofft, ein bisschen nach vorne zu gelangen". Es wurde aber der erste Platz, zum bereits zehnten Mal im 14. Saisonrennen.
Was Hamilton die Erfahrung lehrte
Hamilton erklärt diese besondere Form auch mit seiner weiter wachsenden Erfahrung: "Je mehr ich Rennen fahre, umso besser werde ich. Ich verstehe die Reifen besser. Ich weiß, was ich vom Auto brauche. Ich weiß, welche Knöpfe ich drücken muss. Während eines Rennens passe ich meinen Fahrstil ständig an."
Der nun siebenmalige Formel-1-Weltmeister wird regelrecht philosophisch: "Es ist, wie wenn man nach den richtigen Zahlen sucht, um schneller als jeder andere durch die Kurven zu fahren. Es ist Mathe. Dieser Algorithmus scheint nie aufzuhören. Es ist eine Herausforderung von Runde zu Runde."
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In Istanbul habe er diese Herausforderung "zumindest ab Rennhälfte wirklich gemeistert", so sagt er. Denn anfangs hing er lange Zeit hinter Ferrari-Mann Sebastian Vettel fest.
Hinter Vettel fast verzweifelt
"Es war frustrierend, es nicht an Seb vorbeizuschaffen", meint Hamilton. "Dann fand ich plötzlich ein paar Dinge, die das Handling des Autos verbesserten und ich wurde schneller."
"Als Seb an die Box fuhr, dachte ich nur: Diese Reifen sind noch nicht am Ende, die Strecke wird besser und besser, sie wird bis Rennende nicht völlig trocken sein."
Das habe ihm "meine Erfahrung aus der Vergangenheit" gesagt, erklärt Hamilton.
Dann habe er es bei freier Fahrt nur noch umsetzen müssen. O-Ton Hamilton: "Diese Erfahrung habe ich genutzt, um diese Runden hinzuknallen. Als ich dann die Force Indias vor mir sah, wusste ich, was die Stunde geschlagen hatte."