• 14. November 2020 · 11:05 Uhr

F1 Istanbul 2020: Verrücktes Qualifying-Roulette bahnt sich an!

Schlägt beim Grand Prix der Türkei die Stunde der Außenseiter? Das dritte Freie Training in Istanbul war vor allem eins: völlig unberechenbar ...

(Motorsport-Total.com) - Wer gedacht hat, dass es in Sachen Grip nicht schlimmer werden kann als beim Freitagstraining in Istanbul, der wurde im dritten Freien Training zum Grand Prix der Türkei (Formel 1 2020 live im Ticker!) eines Besseren belehrt. Denn eine solche Rutschpartie, wie sie im Abschlusstraining dargeboten wurde, hat die Königsklasse schon seit vielen Jahren nicht mehr erlebt.

Foto zur News: F1 Istanbul 2020: Verrücktes Qualifying-Roulette bahnt sich an!

Die Bedingungen im FT3 waren noch extremer als im Freitagstraining Zoom Download

Die Mischung aus dem erst kürzlich aufgetragenen Asphalt mit einem feinen Bitumenfilm an der Oberfläche und dem Regen, der pünktlich zum Beginn der 60-minütigen Session immer stärker wurde, erwies sich selbst für die besten Fahrer der Welt als echter Spaßkiller. "So ist es unfahrbar. Die Reifen sind einfach zu kalt", schimpfte etwa Charles Leclerc am Boxenfunk.

Der Ferrari-Pilot war einer der Fahrer, die mehrmals querstanden und unkontrolliert über die Fahrbahn rutschten. "Ich drehe mich jede Runde", meinte Daniil Kwjat (AlphaTauri), und Sebastian Vettel musste einmal sogar lachen, als er am Boxenfunk berichtete: "Und die Reifen, nun, die funktionieren einfach nicht!"

"Wir bekommen keine Temperatur in die Reifen. Momentan ist es fast noch schlimmer als gestern", berichtete McLaren-Teamchef Andreas Seidl zu Beginn des Abschlusstrainings via 'Sky' live vom Kommandostand. "Wir gehen davon aus, dass die Bedingungen heute so bleiben, und dass es vielleicht auch morgen regnet."

Vettel dreht mehr Runden als jeder andere

Das war der Grund dafür, dass trotz der extremen Verhältnisse relativ viel trainiert wurde. Am fleißigsten war Vettel, der 14 Runden absolvierte. Am anderen Ende des Spektrums war Weltmeister Lewis Hamilton (Mercedes), der (genau wie die beiden Williams-Fahrer) nach einer Installation-Lap wieder an die Box kam und es damit gut sein ließ. "Schockierend" sei der Grip gewesen, sagt er.

"Normalerweise, wenn Asphalt neu ist, ist der Grip ganz aggressiv. Durch das Bitumen und das Gummi entsteht ein aggressiver Grip", erklärt Pirelli-Sportchef Mario Isola. "Aber das sehen wir hier überhaupt nicht. Einfach weil so wenig Grip da ist, dass die Reifen nie auf Temperatur kommen." Ein fataler Kreislauf.

Die Rundenzeiten rückten auf dem Eiskunstlauf-Parcours in Istanbul komplett in den Hintergrund. Nach gut 35 Minuten sahen die meisten Fahrer ein, dass es keinen Sinn ergibt, so kurz vor dem Qualifying einen Blechschaden zu riskieren. Carlos Sainz hatte einmal Riesenglück, als sein McLaren bei hoher Geschwindigkeit ausbrach: "Das war knapp", funkte er.

Antonio Giovinazzi (Alfa Romeo) hatte weniger Glück als der Spanier, als er zehn Minuten vor Schluss doch noch einmal rausfuhr, sich an der gleichen Stelle drehte und sich dabei die Frontflügel-Endplatte beschädigte. "Diese Bedingungen sind so schlecht", funkte er, als er langsam zur Box zurückfuhr.

Glück bei zwei (Beinahe-)Kollisionen

Abseits solcher Pirouetten, von denen niemand verschont blieb, gab es noch zwei nennenswerte Zwischenfälle. Einmal die Kollision zwischen Esteban Ocon (Renault) und Leclerc, bei der Leclercs Front gegen Ocons Heck ging. Und dann noch den Beinahe-Crash zwischen Sergio Perez (Racing Point) und Lando Norris in der Boxenstraße, bei dem die McLaren-Crew geschlafen hat.

Bestzeit fuhr Max Verstappen (Red Bull) in 1:48.485 Minuten und hängte damit Leclerc um 0,945 und seinen Teamkollegen Alexander Albon um 1,574 Sekunden ab. Vettel hatte auf P6 bereits 6,005 Sekunden Rückstand. Die besten Zeiten wurden gleich zu Beginn der Session erzielt. Da war die Strecke am trockensten.

Das Qualifying (Formel 1 ab 12:55 Uhr MEZ live im Ticker!) könnte so zu einem überraschenden Roulette um die besten Startpositionen werden. Außenseiter, die die Reifentemperaturen am besten managen, könnten eine Sensation möglich machen. So, wie das Nico Hülkenberg beim Grand Prix von Brasilien 2010 geschafft hat ...

Falls das Qualifying überhaupt gestartet wird. Denn Formel-1-Experte Johnny Herbert befürchtet: "Wenn die Bedingungen so bleiben, sollten sie das Qualifying nicht starten. Das ist kein Test, das ist ein Rennwochenende. Und solche Zustände sind lächerlich. Da fährst du wie auf Eis. Sehr schade."

(F1-Paddock live: Der Qualifying-Samstag in Istanbul)

Anzeige Unser Formel-1-Shop bietet Original-Merchandise von Formel-1-Teams und Formel-1-Fahrern - Kappen, Shirts, Modellautos, Helme und vieles mehr
Fotos & Fotostrecken
Foto zur News: Aston Martin: Alle F1-Autos seit 1991, von Jordan über Force India & Co.
Aston Martin: Alle F1-Autos seit 1991, von Jordan über Force India & Co.
Foto zur News: Die Formel-1-Autos 2025
Die Formel-1-Autos 2025

Foto zur News: Formel-1-Autos 2025: Aston Martin AMR25
Formel-1-Autos 2025: Aston Martin AMR25

Foto zur News: Formel 1 2025: Der Aston Martin AMR25 von Alonso und Stroll
Formel 1 2025: Der Aston Martin AMR25 von Alonso und Stroll

Foto zur News: Formel 1 2025: Der Racing Bulls VCARB 02 von Hadjar und Tsunoda
Formel 1 2025: Der Racing Bulls VCARB 02 von Hadjar und Tsunoda
Anzeige Die perfekte Belohnung nach einer schnellen Runde!
Folge Formel1.de
Videos
Foto zur News: Das war der F1-Launch in London 2025!
Das war der F1-Launch in London 2025!
Foto zur News: Die neuen Autos 2025: McLaren & Williams
Die neuen Autos 2025: McLaren & Williams

Foto zur News: Warum Mick 2025 auf dem Podium stehen könnte
Warum Mick 2025 auf dem Podium stehen könnte

Foto zur News: Verstappen Rekord und Karrieren wackeln! | Thesen zur F1 2025
Verstappen Rekord und Karrieren wackeln! | Thesen zur F1 2025
Formel1.de auf Facebook

Werde jetzt Teil der großen Community von Formel1.de auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über die Formel 1 und bleibe auf dem Laufenden!

 
formel-1-countdown