• 13. November 2020 · 17:56 Uhr

Max Verstappen: F1 in Istanbul noch fünf Sekunden zu langsam

Red-Bull-Pilot Max Verstappen legt am Freitag in Istanbul zwei Bestzeiten hin, dennoch sei er viel zu langsam gewesen, berichtet der Niederländer

(Motorsport-Total.com) - Max Verstappen setzte sich am Freitag in den ersten beiden Trainings der Formel 1 in der Türkei (F1 2020 live im Ticker!) an die Spitze des Feldes. Mit einer Rundenzeit von 1:28.330 Minuten war er der schnellste Pilot am Trainingstag, vier Zehntelsekunden fehlten der Konkurrenz auf den Red-Bull-Fahrer. Insgesamt war das Feld auf der rutschigen Fahrbahn aber deutlich hinter den Erwartungen geblieben.

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Max Verstappen dreht sich am Freitag mehrfach Zoom Download

"Es kann gar nicht mehr schlimmer werden", gibt Verstappen zu. Besonders im ersten Freien Training hatten die Piloten zu kämpfen und meldeten über Boxenfunk, dass sie "wie auf Eis" fahren würden. Der Grund für die Rutschpartie: Die Streckenbetreiber haben die Piste neu asphaltieren lassen.

Außerdem haben sie den neuen Asphalt vor dem Training gewaschen, um das ölige Bitumen aus dem Asphalt zu bekommen. Dadurch hatten die Fahrer auch im zweiten Training kaum Grip. "Das war ein wenig Schade. Aber generell lief der Tag recht gut für uns, das Auto hat gut funktioniert."

Verstappen schlägt vor: Wechsel auf Spikes!

Die Rundenzeiten seien dennoch "meilenweit" von den erwarteten Berechnungen entfernt gewesen. Im Jahr 2011 fuhr Red-Bull-Pilot Sebastian Vettel in 1:25.049 Minuten auf die Pole-Position.

Die 2020er Autos mit der höheren Leistung und mehr Abtrieb im Qualifying-Trimm sollten rund vier Sekunden schneller sein, rechnete Mercedes aus. Die Weltmeister rechnen demnach zumindest im Zeittraining mit Rundenzeiten im Bereich von 1:21 Minuten.

Verstappens Bestzeit war davon sieben Sekunden entfernt. "Ich glaube, wir waren immer noch fünf Sekunden langsamer, als wir hätten sein sollen", ergänzt er nach dem Training, am Freitag rechnete also auch Red Bull mit Zeiten zumindest im Bereich von 1:23 Minuten. Es sei viel schlimmer als in Portimao gewesen.

"Wir mussten uns dann darauf einstellen. Hoffentlich wird es nicht regnen, denn dann wird es weiterhin sehr rutschig sein." Nachsatz: "Vielleicht müssen wir dann auf Spikes wechseln", scherzt Verstappen. Den Streckenverantwortlichen richtet er jedenfalls aus, dass sie den Asphalt nicht erneut waschen sollten.

Im Fahrermeeting am Freitagabend ist der Asphalt ebenfalls Thema. Denn auch die weichen Reifen machte nicht den erhofften Unterschied. "Wir sind zwar vom harten auf den weichen Reifen ein wenig schneller geworden, aber es [fehlt] einfach der Grip auf dem Asphalt."

Würde man noch weichere Reifen verwenden, würden diese "zu Tode gekörnt" werden. Das sei also nicht die Lösung, glaubt der Red-Bull-Fahrer. Er geht davon aus, dass sich die Strecke weiterentwickeln wird. Und dass Mercedes am Samstag wieder den Ton angeben wird.

Dieser Einschätzung schließt sich Teamchef Christian Horner an: "Ich bin sicher, dass sie mit dabei sein werden. Sie waren bei jedem einzelnen Grand Prix in diesem Jahr auf der Pole." Allerdings hofft der Brite, dass aufgrund der ungewöhnlichen Bedingungen Unvorhergesehenes passiert.

Albon: Wie in einem "Drift-Auto"

"Bei diesem geringen Grip auf der Oberfläche könnte wieder so etwas wie mit dem McLaren in der ersten Runde in Portimao passieren. Das würde ich nicht ausschließen, denn hier kann man auch schwerer überholen." Als Schlüsselfaktor macht er die Reifenwahl und -abbau aus.

Sein Schützling Verrstappen spricht von einem positiven Auftakt ins Wochenende. "Das bedeutet auch, dass unsere Vorbereitung auf dieses Wochenende nicht so schlecht war. Wir haben außerdem gut auf die Bedingungen reagiert, schon im ersten Training. Hoffentlich können wir im Qualifying konkurrenzfähig sein und dann im Rennen weiß man nie, was passiert."

Teamkollege Alexander Albon konnte sich in den Trainings teilweise an der Spitze zeigen, am Ende blieb ihm Rang fünf im Gesamtklassement - eine Sekunde fehlte ihm auf Verstappen. "Das war heute wirklich eigenartig, ich hatte kein normales Gefühl. Das war ein bisschen wie in einem Drift-Auto."


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Er habe seine Komfortzone verlassen müssen, um die Reifen ins Arbeitsfenster zu bringen und sei dabei "überall gerutscht". Das sei ein Ritt auf der Rasierklinge gewesen, schließlich bestehe immer die Gefahr eines Abflugs. Auch der weiche Reifen habe nur wenig geholfen, gesteht Albon.

Der Thailänder fragt sich, wie es sich im Qualifying verhalten wird: "Vielleicht fahren wir alle auf den Softs raus, füllen möglichst viel Sprit rein und machen einen Longrun." Dadurch würden zumindest die Reifen besser aufgewärmt werden.

Zusätzlich könnte die Wetter-Komponente eine Rolle spielen. Wenn es tatsächlich regnen sollte, wäre das "schlecht". Das würde alle in Bedrängnis bringen, glaubt Albon. "Ich bin sicher, dass Bernd [Mayländer] ein par Runden fahren wird, um uns ein Gefühl zu geben. Er wird wohl schneller sein als wir", vermutet Albon schmunzelnd.

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