Werde jetzt Teil der großen Community von Formel1.de auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über die Formel 1 und bleibe auf dem Laufenden!
Erster Matchball für Lewis Hamilton: "Eins nach dem anderen ..."
Lewis Hamilton kann den Sack in der Türkei am Sonntag zumachen, doch den WM-Titel hat er noch nicht im Kopf: Er geht das Rennen wie jedes andere an
(Motorsport-Total.com) - Im Tennis würde man sagen: Lewis Hamilton serviert zum Match. Vier Matchbälle hat der Mercedes-Pilot nun vor sich, um den siebten WM-Titel einzufahren und sich damit auf eine Stufe mit Michael Schumacher zu stellen (Formel 1 2020 live im Ticker). Dafür darf er beim Rennen in der Türkei maximal sieben Punkte auf Teamkollege Valtteri Bottas verlieren. Doch daran verschwendet er keinen Gedanken.
"Ich fokussiere mich einfach darauf, einen guten Job zu machen, und denke an nichts anderes außer an ein Rennen nach dem anderen", sagt Hamilton. Dass er an diesem Wochenende Weltmeister werden kann, ist nicht in seinem Kopf. "Ich weiß auch nicht wieso", sagt er. Doch er kommt mit dem gleichen Mindset wie immer an die Strecke: Er möchte das Rennen gewinnen. "Das behalte ich immer als Fokus."
Denn Hamilton erinnert sich noch gut daran, als er 2007 um seine erste Weltmeisterschaft gekämpft hat. Damals sah er in seinem Debütjahr fast schon wie der Weltmeister aus, doch Kimi Räikkönen konnte in den letzten beiden Rennen 17 Punkte (zehn Punkte für den Sieger) aufholen - unter anderem weil Hamilton das Auto in China in das kleine Kiesbett am Boxeneingang warf.
"Ich erinnere mich an den Druck damals. Das habe ich nicht gebraucht. Wenn ich damals gewusst hätte, was ich jetzt weiß, dann hätte ich diese Meisterschaft am Ende ganz locker gewonnen", sagt der Brite. "Aber im Nachhinein ist es immer einfach. Ich habe einfach in den vergangenen Jahren gelernt, mir keinen unnötigen Druck zu machen."
Fotostrecke: Lewis Hamiltons größte Formel-1-Siege
Der Kanada-Grand-Prix 2007 und der erste Siegerschampus: Alle halten es für eine Frage der Zeit, bis Hamilton sein erstes Formel-1-Rennen gewinnt. Die erste Pole-Position in Montreal ist ein Anfang. Als im Rennen hinter ihm das Chaos ausbricht und Robert Kubica (BMW) verunglückt, bleibt der 23-Jährige Hamilton cool wie Hundeschnauze ... Fotostrecke
Er weiß, dass er vier Rennen Zeit hat, um die notwendigen Punkte zu holen. "Ich muss nicht alles in ein Wochenende, in einen Tag, legen. Für mich ist es einfach ein weiteres Rennen, das ich genauso angehen muss wie in der Vergangenheit. Denn wenn es nicht kaputt ist, dann reparier es nicht."
Doch weil Hamilton immer keinen Gedanken an die WM verschwendet, trifft es ihn am Ende umso härter. Als er damals in Mexiko den Titel fixierte, traf es ihn wie der Schlag. "Du hast einfach nicht darüber nachgedacht, und wenn es dann kommt, weißt du nicht, was du sagen sollst und wie du dich fühlen sollst."
Übrigens: Den gleichen Ansatz verfolgt auch Valtteri Bottas - jedoch von der anderen Seite aus. "Es ist ein weiteres Rennwochenende und wie immer versuchen wir als Team und ich persönlich das Beste herauszuholen", so der Finne. "Ich sollte nicht zu sehr an die Punkte denken. Aber natürlich versuche ich, seinen Titel so lange wie möglich hinauszuzögern."