Erklärt: Warum Magnussen vom Schalten Kopfweh bekam
Ab wann bei Haas-Fahrer Kevin Magnussen Kopfweh zum Thema wurde und weshalb ihn das Team schließlich aus dem Rennen nahm
(Motorsport-Total.com) - "Ich kriege hier richtig Kopfweh", funkte Kevin Magnussen im Imola-Grand-Prix an die Haas-Box. Und das lag nicht an der Fahrweise seiner Konkurrenten oder der Situation im Rennen, sondern hatte technische Ursachen. Magnussen sagte nämlich auch schon am Funk: "[Es kommt] vom vielen Hochschalten." Und: "Es ist, als ob ich jedes Mal einen Triff gegen den Kopf kriege."
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Haas-Fahrer Kevin Magnussen litt im Rennen unter enormen Kopfschmerzen Zoom Download
Letzteres funkte Magnussen in Runde 44, also nach gut zwei Dritteln der Renndistanz. Da bestand das Problem aber schon sehr lange, nämlich seit dem Qualifying vom Vortag. "Wir hatten bereits auf meiner schnellsten Qualifying-Runde Schwierigkeiten mit dem Getriebe", erklärt Magnussen. Und diese Probleme blieben bestehen.
Was genau am Haas VF-20 nicht ordnungsgemäß funktionierte, das verrät weder Magnussen noch sein Teamchef Günther Steiner. Doch Steiner sagt: Haas habe sehr wohl versucht, eine Lösung zu finden. "Die FIA hat uns aber einen straffreien Sensorwechsel untersagt." Und so blieb der Fehler für das Rennen im Auto.
Haas holt Magnussen schließlich an die Box
Magnussen plagte sich in der zweiten Rennhälfte. Wiederholt gab es Funkkontakt zur Box deswegen. Auf eine Nachfrage, wie es ihm gehe, sagte er schlicht: "Es ist mein Job, oder nicht? Aber es tut wirklich weh." Und kurz darauf: "Ich sagte schon, ich habe Schmerzen."
In Runde 47 hatte Haas ein Einsehen. "Sie sagten mir, 'Es gibt nichts mehr zu gewinnen, komm rein!'", meint Magnussen, zu diesem Zeitpunkt Letzter im Rennen.
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Lance Stroll (5): Wo soll man bei ihm anfangen? Im Qualifying fast in Q1 raus, im Rennen früh den Frontflügel kaputtgefahren, insgesamt einfach zu langsam, am Ende beim Boxenstopp noch einen Mechaniker umgefahren und jetzt seit fünf Rennen ohne Punkte. Das war für uns sogar an der Grenze zur 6. Fotostrecke
Sein nicht näher definiertes Problem schilderte er kurz darauf so der Presse: "Es war vom Start weg da. Das Hochschalten dauerte zu lang. [Es ging] nicht nur langsam, sondern es hat jedes Mal einen kleinen Knall gemacht beim Hochschalten. Mit der Zeit bekam ich davon enorme Kopfschmerzen."
Unfall mit Vettel gleich in Runde eins
Nicht geholfen haben dürfte da ein Unfall gleich in der Startrunde: Magnussen geriet in der Tosa-Kurve mit Ferrari-Fahrer Sebastian Vettel aneinander und Vettel drehte Magnussen von der Bahn. "Da war's eigentlich schon fast vorbei", sagt Magnussen. "Ich habe so viel Zeit verloren."
Grundsätzlich aber habe er danach "wirklich gut" mithalten können, sogar "viel besser als erwartet" und trotz des Schaltproblems, so der Däne. Er sei zwischendurch "eine halbe Sekunde pro Runde" schneller gefahren als von Haas erwartet. Dass es dafür keine Belohnung gab, sei "wieder mal frustrierend".
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Teamchef Steiner teilt Magnussens Ärger und spricht ebenfalls von einem "frustrierenden Sonntagnachmittag". Steiner weiter: Nichts läuft derzeit für uns, schon seit einer Weile nicht. Jetzt kommen [aber] noch vier Rennen und damit vier Chancen auf Punkte."
Mit bisher drei Punkten aus 13 Rennen belegt Haas aktuell den neunten Platz in der Konstrukteurswertung der Formel 1. Schlechter klassiert ist nur noch Williams, komplett ohne Punkte.