Valtteri Bottas: Verstehe nicht, was heute los war
Mercedes-Fahrer Valtteri Bottas erklärt, warum er gegen seinen Formel-1-Teamkollegen Lewis Hamilton in Portimao auf verlorenem Posten stand
(Motorsport-Total.com) - Wie schon im Qualifying, so auch im Rennen: Lewis Hamilton hatte das letzte Wort. Und Valtteri Bottas wurde auch im Portugal-Grand-Prix in Portimao wieder "nur" Zweiter. Warum, das kann sich der Mercedes-Fahrer direkt nach der Zieldurchfahrt nicht erklären. Seine erste Einschätzung: "Ich hatte einfach keine Pace."
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Valtteri Bottas hinter Lewis Hamilton: Im Rennen hatte er praktisch keine Chance Zoom Download
Ein Blick auf das Rennergebnis unterstreicht diese Aussage: Bottas fehlten im Ziel nach 66 Rennrunden auf dem Autodromo International do Algarve 25,592 Sekunden auf Hamilton, so viel wie noch nie in der Saison 2020, wenn die Mercedes-Fahrer einen Doppelsieg erzielten.
Mercedes-Sportchef Toto Wolff schiebt das auf Hamiltons Klasse, wenn er bei 'Sky' erklärt: "Wir hatten es jetzt schon ein paar Mal, dass [Lewis] richtig Druck macht. Das versetzt Valtteri in eine schlechtere Position bei den Reifen. Lewis ist einfach sehr gut darin, strategisch."
Bottas widerspricht Wolff
Bottas aber verneint: "Der Reifenhaushalt war heute nicht das Problem. Es lag mehr an der Pace."
Und zunächst schien Bottas der stärkere Mercedes-Fahrer zu sein: Noch in der ersten Rennrunde holte er sich Platz eins von Hamilton, nachdem dieser bei leichtem Regen verlangsamt hatte. Da sei es noch "ziemlich gut" gelaufen, betont Bottas. "Das hat Spaß gemacht. Für mich war das wahrscheinlich der Höhepunkt in diesem Rennen."
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"Danach aber hatte ich heute schlichtweg keine Pace. Es ist mir nicht gelungen, mit Lewis mitzuhalten. Und ich verstehe nicht, warum das so war."
Bottas: Die erste Runde war gut, dann ...
Zunächst aber schien Bottas der stärkere Mercedes-Fahrer zu sein: Noch in der ersten Rennrunde holte er sich Platz eins von Hamilton, nachdem dieser bei leichtem Regen verlangsamt hatte. Da sei es noch "ziemlich gut" gelaufen, betont Bottas. "Danach aber hatte ich heute schlichtweg keine Pace. Und ich verstehe nicht, warum das so war."
Er habe später versucht, sich gegen ein Überholmanöver Hamiltons zu wehren. "Er hat aber so schnell aufgeschlossen, da war eigentlich nichts zu machen", meint Bottas. "Ich habe es probiert, aber es ging nicht schneller."
Seine letzte Chance auf einen Konter hätte vielleicht ein später Wechsel auf Soft sein können, doch daraus wurde nichts: Mercedes gab Bottas wie Hamilton zuvor die Hard-Mischung mit, und damit war die Entscheidung an der Spitze praktisch gefallen.
Soft-Reifen als letzte Chance?
Ob mit Soft noch was gegangen wäre? Bottas winkt ab: "Ich glaube nicht, dass das heute einen Unterschied gemacht hätte. Und es wäre wohl zu riskant gewesen, einen so langen Stint auf den Soft-Reifen einzulegen." Man habe sich dann dazu entschieden, die Punkte mitzunehmen und das Rennen nach Hause zu bringen.
Hamilton, so scheint es, war in Portimao zu stark, obwohl zunächst Bottas viel besser zurechtgekommen war: Der Finne hatte alle Trainings bestimmt, lag erstmals in Q3 nicht vorne im Klassement, sondern Hamilton. Und Hamilton war anschließend nicht mehr zu bremsen.
"Das haben wir erstmals 2020 in dieser Form gesehen", sagt Wolff und erklärt: "Lewis legt im Wochenendverlauf so richtig zu. Er denkt sehr viel nach, er lernt dazu, er baut ein Verständnis der Reifen auf, bevor es ins Rennen geht."
Bottas verliert wieder an Boden in der WM
Ähnlich habe es Hamilton dann auch im Grand Prix gemacht. Wolff: "Am Anfang hielt er sich noch zurück, dann legte er zu. Und dann hatte er einfach eine unglaubliche Pace." Ganz im Gegenteil zu Bottas.
In der WM-Gesamtwertung ist Bottas weiter zurückgefallen. Nur seinen Vorsprung auf Max Verstappen hat er leicht ausgebaut.