Portugal: Auch Red Bull testet bereits Unterboden für 2021
Red-Bull-Pilot Max Verstappen verrät, dass sein Team bereits einen Unterboden für 2021 am Freitag in Portimao getestet hat - Qualifying-Ziel: Platz drei
(Motorsport-Total.com) - Max Verstappen war am Freitag in Portugal einer von vielen Fahrern, der sich über die Bedingungen auf dem Autodromo Internacional do Algarve beschwerte. "Sie haben alles neu asphaltiert, daher hatten wir sehr wenig Grip", schilderte er. Allerdings ist das nur die halbe Wahrheit.
"Ich bin mit dem Unterboden gefahren, den wir im kommenden Jahr verwenden werden. Ich bin also mit deutlich weniger Abtrieb am Auto gefahren. Das ist der Grund, warum es nicht so gut lief", verriet Verstappen nach den beiden Trainingssessions am Freitag.
Neben Ferrari testet laut dem Niederländer also auch Red Bull bereits Aerodynamik-Teile für die kommende Saison. Dem Unterboden kommt dabei eine besondere Rolle zu, die FIA hat in jenem Bereich große Einschnitte beschlossen. Die Pirelli-Reifen sollen 2021 die Last weiterhin stemmen können, daher wird der Abtrieb beschnitten.
Im zweiten Freien Training fuhren die Fahrer zusätzlich mit den Prototyp-Reifen für das kommende Jahr. Dadurch habe er wichtige Trainingszeit auf dem unbekannten Kurs verloren. "Vor allem wenn es dann auch noch zwei rote Flaggen gibt. Aber es war für alle gleich."
Analyse Crash Verstappen vs. Stroll in Portimao
Christian Nimmervoll und Stefan Ehlen analysieren die Kollision zwischen Max Verstappen und Lance Stroll im Freien Training zum Grand Prix Portugal Weitere Formel-1-Videos
Die Reifentests seien "okay" gewesen. "Wir haben unseren Teil erfüllt." Insgesamt machte der Niederländer am Freitag nicht die beste Figur - weder auf der Strecke (Stichwort: Stroll-Crash), noch am Boxenfunk. "Ich bin nur herumgerutscht und hatte einige eigenartige Momente."
In manchen Kurven habe er "überhaupt keinen Grip" verspürt. "Das gefällt mir aktuell nicht wirklich." Im zweiten Freien Training musste er gar zwei Aufwärmrunden fahren, da die Reifen noch nicht auf Temperatur waren. Je härter die Mischung, desto schwieriger wurde das Unterfangen.
Auch im ersten Training am Vormittag unterlief ihm ein Fahrfehler, er drehte sich. Am Funk beschwerte er sich: "Das Auto ist bei niedrigen Geschwindigkeiten einfach so instabil!"
"Ich weiß nicht, ob sie die richtigen Reifen mitgebracht haben. Andererseits ist es für Pirelli sehr schwierig, im Vorhinein die Reifen auszuwählen. Deswegen wählen sie meist die sicherste Variante." Besonders interessant könnte es werden, sollte es am Wochenende in einer Session zu regnen beginnen.
Fotostrecke: Formel-1-Technik: Detailfotos beim Portugal-Grand-Prix 2020 in Portimao
Ferrari SF1000: Heckflügel Fotostrecke
"Ich freue mich nicht wirklich darauf, hier im Regen zu fahren! Auf der anderen Seite kann man dann den Unterschied ausmachen, wenn es so rutschig wird. Aber mit den Regenreifen wäre es normalerweise wenig angenehm."
Die Regenwahrscheinlichkeit ist ohnehin gering. Daher rechnet Verstappen sich keine Chancen auf den Sieg am Sonntag aus. Mercedes sei einfach zu stark. "Besonders auf einer Strecke, wo man wirklich guten Grip im Heck braucht und wo das Auto sehr schnell ausbrechen kann. Sie werden sehr stark sein."
Schon am Freitag führte ein Mercedes-Fahrer (Valtteri Bottas) das Feld an. Im Gesamtklassement belegte Verstappen mit 0,595 Sekunden Rückstand Rang zwei. Was wird im Qualifying für den Red Bull möglich sein? "Normalerweise Platz drei."