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George Russell enttäuscht, aber: Mache Kimi Räikkönen keinen Vorwurf
Beim Formel-1-Rennen am Nürburgring gab es einen spektakulären Unfall zwischen George Russell und Kimi Räikkönen - Der Brite ist nicht sauer auf den Finnen
(Motorsport-Total.com) - George Russell wurde beim Eifel-GP der Formel 1 am Nürburgring von Kimi Räikkönen unsanft aus dem Rennen gekegelt. Beim Anbremsen auf Kurve 1 verlor der Finne am Steuer seines Alfa Romeos die Kontrolle und krachte in den Williams von Russell, der sich vorher mit Sebastian Vettel einen intensiven Kampf geliefert hatte. Dabei wurde der Williams in die Luft katapultiert und so stark beschädigt, dass Russell das Rennen aufgeben musste. Einen Vorwurf macht er Räikkönen aber nicht.
"Natürlich ist das frustrierend", sagt der 22-jährige Brite. "Ich habe Sebastian eine Schikane vorher überholt, aber der kam dann gut aus dem Kurvenausgang heraus. Deshalb hatte er DRS. Kimi war hinter uns und ich war auf der äußeren Linie. Ich habe viel Platz gelassen, aber Kimis Reifen haben blockiert, weshalb er die Kontrolle über sein Heck verloren hat."
Anschließend schoss der Finne in das Heck von Russell, weshalb dessen Williams durch die Luft flog. Der Brite hatte Glück, dass sich das Auto nicht überschlug, musste das Rennen aber dennoch vorzeitig aufgeben. Das ist besonders unglücklich, weil Russell bis dahin ein gutes Rennen gefahren war und davon träumen durfte, seine ersten Punkte in der Formel 1 zu sammeln.
Russell nicht sauer
"So ist das halt im Rennsport", sagt Russell. "Wir gehen alle ans Limit und manchmal ist das nicht einfach. Es ist frustrierend: Das Auto hat sich gut angefühlt und so wie das Rennen lief, hätten wir vielleicht Punkte geholt. Momentan läuft leider alles gegen uns."
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Trotzdem ist Russell nicht sauer auf Räikkönen, der ihm diese Chance zunichte gemacht hat: "Es war ein kleiner Fehler. In diesen Formel-1-Autos passiert es schnell, sich kurz zu verbremsen, gerade wenn du hinter jemanden her fährst. Das ist wohl auch der Grund, warum er sich verbremst hat, ins Übersteuer geraten ist und mich getroffen hat. Ich bin nicht sauer. Es ist Schade, weil wir Chancen auf Punkte hatten, aber der Kampf vorher mit Sebastian war wirklich toll."
Für Williams ist es aktuell eine Seltenheit, in der Formel 1 in den Top 10 und damit in den Punkterängen zu landen. Deshalb ist es umso schwieriger, einen solchen Unfall in vielversprechender Ausgangslage zu verdauen. Doch Russell gibt sich realistisch: "Es wäre schön einen bis drei Punkte zu sammeln, aber das Auto ist einfach noch nicht schnell genug, weshalb wir weiter hart an der Leistung arbeiten müssen."
Williams braucht mehr Glück
Jedoch brauche es auch Glück, um die Konkurrenz letztlich auch zu schlagen. "Bisher läuft es in den Rennen immer pro Haas und Alfa, die eigentlich gar nicht mehr schneller sind als wir", so Russell. "Ich glaube nicht, dass sie es viel besser machen als wir. Sie hatten mehr Glück und haben ihre Chancen genutzt. Das ist bei uns nicht der Fall. Wir hatten einige gute Rennen, wo wir recht weit vorne gelandet, dann aber nicht fünf Autos aus dem Mittelfeld ausgefallen sind."
Genau das Szenario sei erforderlich für Williams, um Punkte zu holen, stellt der 22-Jährige klar. Ohne die Hilfe von Red Bull, McLaren, Renault, Alpha Tauri und Co, ist es für das Team schwierig, in die Punkteränge zu fahren. Wenn in der Saison 2020 viele Fahrzeuge ausgefallen sind, haben Alfa Romeo (fünf Punkte) und Haas (drei Punkte) hingegen ihre Chancen genutzt.