• 12. Oktober 2020 · 12:18 Uhr

Charles Leclerc über Eifel-GP: Erster Stint hat mich das Rennen gekostet

Ferrari-Pilot Charles Leclerc kann für die Scuderia auf dem Nürburgring mit Rang sieben Punkte einfahren - Mit dem Update ist er zufrieden, mit dem Soft-Pneu nicht

(Motorsport-Total.com) - Charles Leclerc konnte im Grand Prix der Eifel den siebten Platz belegen. Nach seinem überraschend starken Qualifying am Samstag wurde Ferrari im Rennen wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeworfen. Der Monegasse hatte vor allem im ersten Stint Probleme auf den weichen Reifen.

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Charles Leclerc erkämpfte sich P7 in der Eifel Zoom Download

"Wir müssen vor allem den ersten Stint auf den weichen Reifen verstehen. Ich hatte ziemlich viel Graining und Untersteuern", schilderte Leclerc nach dem Rennen. Der Monegasse startete von Rang vier und konnte sich zunächst bis Runde neun behaupten.

Doch schon wenig später wurden die Reifenprobleme immer größer, sodass er die Konkurrenz ein wenig aufhielt. Schließlich konnte ihn Daniel Ricciardo auf der Außenbahn in Kurve 2 überholen, in Runde zehn bog Leclerc auch schon zu seinem ersten Boxenstopp ab.

Zu jenem Zeitpunkt hatte er bereits knapp 25 Sekunden auf die Spitze verloren. "Der erste Stint hat unser Rennen massiv beeinträchtigt", musste Leclerc einsehen und nahm gar das Wort "Desaster" in den Mund. "Natürlich war die Performance im Qualifying sehr gut, auf einer Runde waren wir stark, aber im Longrun hatten wir größere Probleme, vor allem auf dem Soft."


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Durch den frühen Stopp fiel er zunächst ans Ende des Feldes zurück und musste sich wieder nach vorne arbeiten. Zusätzlich hatte er das Pech, dass seine Konkurrenten während dem Virtuellen Safety-Car und später während der normalen Safety-Car-Phase stoppen konnten.

Zu Rennmitte duellierte sich Leclerc hinter Ricciardo mit Sergio Perez und den McLaren-Piloten, bevor er schließlich in Runde 35 noch einmal an die Box kam (Soft-Medium-Medium). Während seine unmittelbaren Konkurrenten in der SC-Phase frische weiche Reifen aufzogen, fuhr Leclerc auf älteren Mediums weiter.

Beim Re-Start waren seine Reifen bereits 14 Runden alt, jene der Konkurrenz vier oder fünf Runden alt. Dadurch verlor er einen Platz gegen Pierre Gasly im AlphaTauri. Gegen Nico Hülkenberg im Racing Point konnte er sich bis zur Zielflagge wehren, er lag schließlich 1,8 Sekunden vor dem Deutschen.

"Wir werden jetzt die Daten analysieren. Aber wir heizen die Reifen für die richtige Pace im Rennen nicht ausreichend auf", kommentierte Teamchef Mattia Binotto. Wie zufrieden ist er mit den Updates, die Ferrari auf dem Nürburgring erstmals eingesetzt hat?

"Wir haben keinen großen Unterschied erwartet. Es war ein kleines Update und hat das Paket, das wir in Russland eingeführt haben, komplettiert", erklärte der Italiener nach dem Rennen am Sonntag. "Positiv ist, dass die Korrelation mit dem Windkanal in der Fabrik gestimmt hat."

Das bedeute, dass Ferrari das Auto in die richtige Richtung weiterentwickle, so Binotto. Er kündigte außerdem weitere kleine Updates noch in dieser Saison an. "Für uns ist der Schlüssel zum Erfolg, dass wir das Auto weiterentwickeln und noch wichtiger damit die richtige Richtung einschlagen."

Leclerc hätte sich zwar ein besseres Ergebnis gewünscht. Dennoch zog auch er ein positives Fazit: "Ich habe nicht erwartet, dass wir bei kalten Temperaturen so konkurrenzfähig sein würden. Das Auto hat sich gut verhalten. Auch die kleinen Updates haben gut funktioniert."

Zwar sei das kein "großer Schritt" gewesen. Aber: "Das haben wir auch nicht gesucht. Es war ein kleiner Schritt in die richtige Richtung. Das ist auch positiv. Jetzt müssen wir aber verstehen, warum der erste Stint auf dem Soft so von Graining betroffen war. Dennoch bin ich recht zufrieden mit dem Wochenende."

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