Sergio Perez: Safety-Car hat Chance aufs Podium gekostet
Warum Racing-Point-Fahrer Sergio Perez glaubt, dass ihn das Safety-Car beim Eifel-Grand-Prix um einen möglichen Top-3-Platz gebracht hat
(Motorsport-Total.com) - Zufrieden und doch nicht zufrieden ist Sergio Perez nach dem Eifel-Grand-Prix 2020 auf dem Nürburgring. "Es schien ein schlechter Tag für die Gesamtwertung zu werden, aber es wurde ein guter", sagt der Racing-Point-Fahrer. Und es hätte seiner Meinung nach noch besser laufen können: In der Schlussphase hatte Perez nämlich mit Daniel Ricciardo um P3 gekämpft.
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Sergio Perez: Am Ende reichte es "nur" zu P4 und nicht für einen Podestplatz Zoom Download
Knapp 17 Sekunden hatte der Abstand zwischen Perez auf P4 und Ricciardo auf P3 kurz nach Rennhälfte betragen. Und dann holte Perez sukzessive auf: Zehn Runden später lag er nur noch zehn Sekunden zurück. Er glaubt: Den Rest hätte er auch noch wettgemacht. Eine Gelbphase ab Runde 45 aber stoppte Perez und dessen Vorteil durch frischere Reifen.
Er meint: "Ohne das Safety-Car hätten wir eine wirklich gute Chance gehabt. Wir holten ziemlich rasch auf Daniel auf. Das Auto funktionierte echt gut und ich war happy mit den Medium-Reifen. Zum Ende hin wäre es sehr eng geworden."
Keine echte Überholchance gegen Ricciardo
So aber blieb Perez den Beweis schuldig, ob es sein Racing Point RP20 auf der Strecke mit dem Renault R.S.20 hätte aufnehmen können. Der einzige Überholversuch direkt nach der Safety-Car-Phase nämlich scheiterte: "Beim Re-Start probierte ich es gegen Daniel in Kurve 4. Das funktionierte aber nicht", sagt Perez.
Danach blieb er zwar dran an Ricciardo, kam aber nicht mehr in DRS-Reichweite und auch nicht zu einer weiteren Überholchance. Perez kreuzte die Ziellinie schließlich 1,457 Sekunden hinter Ricciardo - und er ärgert sich darüber.
Racing-Point-Teamchef Otmar Szafnauer aber ist zufrieden. "Sergio hatte Podestchancen", erklärt er. "P4 ist aber trotzdem ein herausragendes Ergebnis für das Team."
Durchfahren wäre nicht drin gewesen
Zumal sich der Kommandostand und Perez uneins darüber waren, was nach der Safety-Car-Phase die beste Reifentaktik sein würde.
"Wir waren zunächst draußen geblieben", sagt Perez. "Dann fragte ich nach beim Team, ob wir wirklich sicher wwaren. Ich glaubte nämlich nicht, unter diesen Bedingungen die Reifen noch einmal zum Arbeiten zu kriegen. Das hätten die Pneus nicht gepackt."
Am Ende entschied sich Racing Point für einen Boxenstopp und gegen das Durchfahren auf gebrauchten Reifen. "Zum Glück", wie Perez bemerkt, auch wenn er damit nichts mehr ausrichten konnte. "Unterm Strich", so meint er, "war es ein guter Tag für das Team, weil wir viele Punkte geholt haben."
Lob für Hülkenberg
Ausdrücklich lobt Perez hierbei seinen Spontan-Teamkollegen Nico Hülkenberg, der als Ersatzmann von Lance Stroll "fantastische Arbeit geleistet" habe mit Platz acht.
Zu seiner persönlichen Zukunft sagte Perez aber nichts, sondern witzelte auf die Frage eines TV-Reporters: "Vielleicht bin ich nächstes Jahr dein Teamkollege!"
Ernsthaft fügte Perez hinzu: "Ich denke, im nächsten Monat oder so werde ich genau wissen, was ich machen werde. Ich will weiter in der Formel 1 fahren. Das hat Priorität, aber es soll ein gutes Projekt sein."
Ein gutes Projekt wähnt Szafnauer in diesem Jahr am Laufen: Angesichts der Ausgangslage am Samstag mit einem erkrankten Fahrer und mit schlechten Aussichten für das Rennen sei es "sehr befriedigend, Deutschland mit 16 weiteren Punkten und P3 in der Gesamtwertung" zu verlassen.