Wegen Wetter am Nürburgring: Daniel Ricciardo erwartet "verrücktes" Rennen
Das nasskalte Wetter in der Eifel könnte beim Formel-1-Rennen auf dem Nürburgring für Überraschungen sorgen, glaubt Daniel Ricciardo - Reifenmanagement elementar
(Motorsport-Total.com) - Mit Schnee ist zwar nicht zu rechnen, dennoch erwarten die Formel-1-Piloten beim Grand Prix der Eifel an diesem Wochenende wahrlich frostige Temperaturen. Am Rennsonntag liegt die Tiefstemperatur bei zwei, die Höchsttemperatur bei gerade einmal acht Grad Celsius. Ein echter Härtetest für Fahrer und Material.
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Wie ungemütlich wird das Wetter am Nürburgring für die Formel 1 wirklich? Zoom Download
Denn die kalten Bedingungen werden es den Teams schwerer machen, ihre Autos und Reifen zum Laufen zu bringen, und könnten zu einer gewissen Unvorhersehbarkeit beitragen - zumal die Formel 1 erstmals seit 2013 wieder an den Nürburgring zurückkehrt.
"Der Wetterbericht sieht ziemlich kalt und nass aus, also wird es ganz anders sein als bei unseren letzten Rennen, wo es warm war. Es wird interessant sein zu sehen, wie sich das Auto unter diesen Bedingungen verhält", blickt Renault-Pilot Daniel Ricciardo voraus. "Insgesamt könnte es zu dieser Jahreszeit ein recht unvorhersehbares Wochenende werden, sodass uns ein verrücktes Rennen bevorsteht."
Horner rät: Am besten eine Winterjacke mitnehmen
Auch Red-Bull-Teamchef Christian Horner weiß: "Es wird eine Herausforderung sein. Ich war im Mai schon einmal dort und als ich die Vorhänge öffnete, sah ich Schnee! Ich habe in der Vergangenheit auch schon einmal erlebt, dass ein Rennen abgesagt wurde."
Aus seiner Sicht kann alles passieren. "Es könnte ein wunderschönes Herbstwochenende werden und die Sonne könnte jeden Tag scheinen, an dem wir dort fahren. Aber man muss auf alles vorbereitet sein und eine Winterjacke mitnehmen, denn ich glaube, man wird sie brauchen", spricht der Brite die zu erwartenden Temperaturen an.
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Das Hauptaugenmerk der Teams bei der Bewältigung des Wochenendes wird darauf liegen, dass die Reifen richtig funktionieren - wobei es bei den kalten Bedingungen besonders schwierig ist, die härteren Mischungen ins richtige Arbeitsfenster zu bringen. Sollte es Regenschauer geben, müssen die Teams auch sorgfältig mit der Zuteilung an Regenreifen und Intermediates umgehen.
Seidl: Kalte Temperaturen von Wintertests gewöhnt
So erklärt Ciaron Pilbeam, Chef-Renningenieur bei Renault: "Wir müssen uns darauf konzentrieren, die Reifen bei Trockenheit zum Laufen zu bringen, und uns überlegen, wie und wann wir unsere begrenzte Anzahl von Regenreifen und Intermediates einsetzen, wenn für das Wochenende Regen vorhergesagt wird."
McLaren-Teamchef Andreas Seidl glaubt indes nicht, dass die Teams allzu großen Schwierigkeiten haben werden. "Letztendlich hängt es meiner Meinung nach stark von der Reifenwahl ab, oder davon, wie die Reifen funktionieren - vor allem, wenn die Streckentemperaturen kalt sind. Aber es ist für alle die gleiche Herausforderung." Und dazu auch keine völlig unbekannte.
Denn der Deutsche erinnert dran: "Wir testen im Winter in Barcelona, wo die Temperaturen auf der Rennstrecke auch morgens unter 10 Grad liegen, und die Autos sind auch deshalb so leistungsfähig, weil der Grip mit den Reifen vorhanden ist."