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Ricciardo fährt trotz Strafe auf P5: "Das habe ich mir selbst eingebrockt"
Renault-Pilot Daniel Ricciardo rettet trotz Strafe Platz fünf im Grand Prix von Russland in Sotschi ins Ziel - "Feuer unterm Hinter entfacht", lacht er
(Motorsport-Total.com) - "Dann werde ich schneller fahren", so cool reagierte Daniel Ricciardo auf die Nachricht, als er im Grand Prix von Russland eine Fünf-Sekunden-Strafe erhalten hatte. Der Australier war in Kurve 2 von der Ideallinie abgekommen, als er seinen Teamkollegen Esteban Ocon im Zuge einer Teamorder überholen wollte. (F1 2020 live im Paddock-Ticker!)
"Du bekommst deine Chance, um Vettel zu holen", funkte sein Renningenieur zu Rennmitte. Ricciardo hat sich nach seinem ersten Boxenstopp in Runde 15 sukzessive näher an das Duo Ocon-Vettel herangearbeitet. In Runde 20 schloss er auf den Franzosen auf, der hinter dem Ferrari feststeckte.
Nachdem er fünf Runden im Heck von Ocon lauerte, wurde die Renault-Teamführung ungeduldig. Sie sprach eine Teamorder aus, damit Ricciardo ein Manöver an Vettel versuchen könnte. In Runde 25 verlangsamte Ocon Richtung Kurve 2, um seinen Teamkollegen vorbeizulassen.
Doch die Einlage missglückte. "Meine Räder blockierte und ich kam weit raus. Da dachte ich mir schon, dass ich vielleicht eine Strafe dafür bekommen könnte." Daher nimmt Ricciardo den Fehler voll auf seine Kappe. "Als es mir Karel [Loos; Renningenieur] dann mitteilte, hatte ich [die Strafe] in meinem Kopf schon akzeptiert."
Er schaffte es schlussendlich an Vettel vorbei und arbeitete sich bis Platz fünf nach vorne. Nach Rennende wurden die fünf Sekunden auf das Endergebnis addiert, was keinen Unterschied in den Positionen ausmachte - Ricciardo hatte einen 14-Sekunden-Polster auf Charles Leclerc (P6) herausgefahren.
"Das Ergebnis ist gut, aber da lagen heute ein paar Hürden auf dem Weg rum - im wahrsten Sinn des Wortes! Ich habe mir die Strafe selbst eingebrockt, weil ich in Kurve 2 zu weit draußen war. Deshalb musste ich die Zeit aufholen. Aber das haben wir am Ende geschafft."
Rang fünf sei "das Beste", was am Sonntag möglich war. "Ich musste mich dafür zwar ein wenig mehr anstrengen, aber das ist okay. Ich dachte, der einzige Weg, um die Strafe zu eliminieren, wäre schneller zu fahren und den Abstand zu Leclerc hinter mir aufzubauen."
Ricciardo gibt zu, dass ihn erst die Strafe so richtig angespornt hat. "Das hat das Feuer unter meinem Hinter entfacht", lacht er. "Das war cool. Ich bin stolz, dass ich mir daraus nichts gemacht habe. Danach sind wir ein wirklich gutes Rennen gefahren."
Positiv merkt er außerdem seinen Start an: "Das Auto war wie eine Rakete, schon bei den letzten Starts. Daher gibt es viel Positives mitzunehmen. Zwar war ich heute nicht perfekt, konnte das aber selbst wieder ausbügeln."
Teamkollege Ocon beendet das Rennen auf Platz sieben. Renault sammelt damit insgesamt 16 weitere Zähler, mehr als die direkte Konkurrenz Racing Point (12) und McLaren (0). Mit insgesamt 99 Punkten liegt das französische Werksteam auf WM-Platz fünf.