Werde jetzt Teil der großen Community von Formel1.de auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über die Formel 1 und bleibe auf dem Laufenden!
"Tiefpunkt erreicht": Jetzt kann's für Ferrari nur noch aufwärtsgehen!
Ferrari-Sportdirektor Laurent Mekies glaubt, dass das Sotschi-Update die Wende einleiten kann, allerdings nicht plötzlich, sondern mit vielen kleinen Schritten
(Motorsport-Total.com) - "Wir haben den Tiefpunkt erreicht." Der Satz von Ferrari-Sportdirektor Laurent Mekies klingt zunächst nicht nach einer hoffnungsvollen Botschaft. In Wahrheit ist er das aber. Denn bei den beiden Heimrennen in Monza und Mugello hat die stolze Scuderia so schmerzhafte Niederlagen erlitten, dass es von nun an eigentlich nur noch aufwärtsgehen kann.
© Giorgio Piola (Motorsport Network)
Vom Flügelupdate erwartet sich Ferrari nicht unmittelbar Rundenzeit Zoom Download
Der erste Schritt ist Teil 1 eines Aero-Updates, das beim Grand Prix von Russland in Sotschi beiden Fahrern zur Verfügung steht. Neu sind Front- und Heckflügel, oder genauer gesagt deren Endplatten und feine Streben. Und das Ziel ist, damit die Unberechenbarkeit aus dem Fahrverhalten des SF1000 zu eliminieren.
"Die neuen Teile", erklärt Mekies, "bringen nicht unmittelbar Rundenzeit, aber sie sind ein Schritt dahin, genau zu verstehen, wie wir die Charakteristik des Autos auf der Strecke, die uns nicht gefällt, verändern können. Das haben wir heute sehr sorgfältig getestet. Das sind kleine Schritte auf unserem Weg zurück."
Der erste Teil des Updates (Teil 2 kommt am Nürburgring) scheint Sebastian Vettel ein kleines bisschen mehr zu helfen als Charles Leclerc. Zum ersten Mal seit P5/6 am 14. August in Barcelona hat Ferrari in einem Freitagstraining wieder beide Autos in die Top 10 gebracht.
Vettel näher an Leclerc dran
Vettel war am Sotschi-Freitag über weite Strecken auf Augenhöhe mit seinem Teamkollegen - manchmal sogar etwas schneller, am Ende aber um 0,131 Sekunden langsamer. Das lose Heck des SF1000 tat ihm zuletzt besonders weh. Wenn die Updates das kurieren, wäre das für den viermaligen Weltmeister eine gute Nachricht.
Ferrari-Krise: Surer erklärt, warum nichts geht
Formel-1-Experte Marc Surer erklärt seine Theorie, warum Sebastian Vettel und Charles Leclerc 2020 so extrem hinterherfahren Weitere Formel-1-Videos
"Wir haben unsere Hausaufgaben erledigt. Wir hoffen, dass wir das Allerschlimmste hinter uns haben und wieder in die Spur finden, und in die Spur finden wir mit guten Freitagen, an denen wir so testen, wie wir das wollen, damit wir kleine Fortschritte in allen Bereichen machen können. Das war heute unser Thema. Harte Arbeit mit ein paar logischen Schritten", sagt Mekies.
Die Entwicklungskurve Ferraris sei in der ersten Saisonhälfte sicher nicht so gewesen, "wie wir sie uns gewünscht hätten. Sonst wären wir jetzt nicht in dieser Situation", räumt der französische Ingenieur ein. "Wir haben den Tiefpunkt erreicht. Ich glaube aber, dass wir unsere Schwächen sehr genau kennen und jetzt auch wissen, was wir zu tun haben."
Geht's jetzt in die richtige Richtung?
"Heute ist einer der ersten Schritte in so einer schwierigen Saison, in der wir erstmal viel Zeit damit verbracht haben, unsere Schwächen zu verstehen. Heute haben wir ein paar Teile am Auto, die eine Reaktion darauf sind, dass wir identifiziert haben, wo wir uns verbessern müssen. Nächste Woche kommt noch ein bisschen mehr."
Fotostrecke: Formel-1-Technik: Detailfotos beim Russland-Grand-Prix 2020 in Sotschi
McLaren MCL35: Frontpartie-Vergleich (neu/alt) Fotostrecke
"Wie gesagt: Die neuen Teile bringen nicht unmittelbar Rundenzeit. Aber sie werden uns zeigen, ob wir mit unseren Ideen in die richtige Richtung stoßen. Hoffentlich ist das der Anfang eines Prozesses", erklärt Mekies.
"Wir hatten einen reibungslosen Freitag mit ein paar Hausaufgaben und ein paar Tests. Die sind gut verlaufen. Eine Sache greift in die nächste, und wenn du ein sauberes Wochenende hinbekommst und so arbeiten kannst, wie du dir das vorstellst, wirkt sich das normalerweise auch im Zeitenklassement aus."
Aber: "Wir geben uns aber keinen Illusionen hin", sagt er. "Samstag wird sehr hart, und Sonntag auch, weil so viele Autos dicht beisammen liegen. In den letzten Rennen lagen wir jeweils am hinteren Ende dieser Gruppe. Wir versuchen, dass wir alles optimieren, denn das macht bei so engen Abständen dann einen großen Unterschied."