Begründung: Warum Lewis Hamilton seine Pole-Position behalten darf
Das Urteil der FIA-Kommissare ist gesprochen: Lewis Hamilton kassiert nach dem Qualifying in Sotschi keine Strafe, wird aber vor dem Rennen gewarnt ...
(Motorsport-Total.com) - Lewis Hamilton darf seine Pole-Position beim Grand Prix von Russland in Sotschi (Formel 1 2020 live im Ticker!) behalten. Das ist das Urteil der vier FIA-Rennkommissare, die nach dem Qualifying einen Regelverstoß des Mercedes-Piloten untersucht hatten.
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Die Kommissare schauen in Sotschi ganz genau auf die "Track-Limits" Zoom Download
Hamilton war in der Out-Lap seines ersten Q3-Runs bei Kurve 2 neben die Strecke gefahren. Anschließend fuhr er aber nicht wie in den "Event-Notes" von Rennleiter Michael Masi beschrieben auf die Strecke zurück, nämlich links vorbei am dort stehenden Poller; sondern er bog früher als erlaubt auf die Fahrbahn ab.
Erst um 17:43 Uhr Ortszeit, also 2:39 Stunden nach dem Zwischenfall, stand fest, dass Hamilton dafür keine Strafe kassieren würde: "No further action", gaben die Kommissare George Andreev, Gerd Ennser, Andrew Mallalieu und Mika Salo Entwarnung.
Offizielle Begründung: Hamilton habe bei der Anhörung durch die Kommissare akzeptiert, dass er sich nicht an die Anweisungen gehalten hat und dass es für das gleiche Vergehen im Rennen vermutlich eine Fünf-Sekunden-Strafe geben würde. Außerdem hatte er durch das Abkürzen keinen Vorteil und die betroffene (für das Ergebnis irrelevante) Runde wurde ohnehin gestrichen.
Zunächst hatte Hamilton noch gar nicht begriffen, dass er überhaupt ins Visier der FIA geraten ist. Als er nach dem Qualifying in der FIA-Pressekonferenz auf die laufende Untersuchung angesprochen wurde, konnte er sich zwar an den Zwischenfall erinnern, verstand aber nicht, warum ihm dafür theoretisch eine Strafe drohen könnte.
Später sagte er dann in einem TV-Interview: "Ich mache mir keine Sorgen. Man hat mir inzwischen gesagt, dass es um die Szene geht, als ich über den Randstein gefahren bin. Aber da kannst du nicht links an dem Poller vorbeifahren, von dem sie sprechen. Ich denke, das sollte okay sein."
Übrigens: Das gleiche Urteil wie im Fall Hamilton ("No further action") erging auch in Bezug auf Nicholas Latifi (Williams), Romain Grosjean und Kevin Magnussen (beide Haas), die ebenfalls in Kurve 2 neben der Strecke waren und es mit der in den "Event-Notes" vorgegebenen Rückkehr auf die Strecke auch nicht so genau nahmen ...