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F1 Sotschi 2020: Hamilton beim Trainingsauftakt auf Platz 19
Valtteri Bottas unterstreicht die Favoritenrolle von Mercedes beim Grand Prix von Russland - Crashes von Carlos Sainz und Nicholas Latifi gehen glimpflich aus
(Motorsport-Total.com) - Zwei Unfälle haben das erste Freie Training zum Grand Prix von Russland in Sotschi (Formel 1 2020 live im Ticker!) geprägt. Jener von Carlos Sainz (12./McLaren/+2,047) in Kurve 7 ging halbwegs glimpflich aus und konnte mit einem virtuellen Safety-Car aufgelöst werden. Als etwas später aber Nicholas Latifi (20./Williams/+2,861) in Kurve 10 abflog, musste die Session für neun Minuten unterbrochen werden.
© Motorsport Images
McLaren-Fahrer Carlos Sainz flog im ersten Training in Sotschi in die Banden Zoom Download
Beide Fahrer blieben bei ihren Unfällen unverletzt. Sainz konnte sogar noch selbst in die Box fahren. "Nicht der beste Start ins Wochenende. Aber zum Glück haben wir beim Heckflügel genug Ersatzteile mit", sagt McLaren-Teamchef Andreas Seidl.
Denn McLaren fährt in Sotschi erneut die neue Nase, die stark an jene von Mercedes erinnert. Lando Norris (13./+2,187) probierte diese in FT1 aus (nach Sainz in Mugello). Die Entscheidung, ob sie für Qualifying und Rennen am Auto bleibt, fällt am Freitagabend.
"In Mugello hat die Nase wie erwartet funktioniert", sagt Seidl. "Wir müssen es im Moment Schritt für Schritt nehmen, heute die Performance evaluieren und dann am Abend eine Entscheidung treffen, ob wir sie auch ins restliche Wochenende reinnehmen wollen."
Mercedes dominiert vom ersten Training an
An der Spitze gab's indes keine Überraschung. Sotschi-Spezialist Valtteri Bottas erzielte seine Bestzeit von 1:34.923 Minuten sogar auf den harten Pirelli-Reifen. Seine ersten Verfolger (Daniel Ricciardo, Max Verstappen, Sergio Perez und Lance Stroll) fuhren zwar mit dem Soft (also zwei Grade weicher), hatten aber trotzdem 0,5, 0,7, 0,9 beziehungsweise 1,0 Sekunden Rückstand.
Seit 1913 wurden acht Grands Prix von Russland ausgetragen, und die hat alle Mercedes gewonnen. Die Favoritenrolle ist klar definiert. Doch ausgerechnet WM-Leader Lewis Hamilton belegte im ersten Training nur den 19. Platz, mit 2,8 Sekunden Rückstand.
Das hatte auch damit zu tun, dass er zu Beginn mit seinem Hard-Reifensatz nicht zufrieden war ("Tyres are gone") und er am Ende der Session lieber schon einen Longrun fuhr statt für die Galerie auf Zeitenjagd zu gehen. Um die Konkurrenzfähigkeit des Mercedes-Superstars muss man sich keine Sorgen machen.
Technikchef James Allison erklärt: "Sotschi ist einer dieser außergewöhnlichen Orte, an denen man unheimlich leicht ein stehendes Rad hat und damit den Reifensatz für die komplette Session zerstört. Das ist heute unseren beiden Fahrern passiert. Deshalb haben wir im Prinzip gar nichts aus den Medium- und Hard-Reifen gemacht - zumindest nicht, was wir daraus machen wollten."
"Lewis hatte obendrein Schwierigkeiten auf seinem Soft-Run. Auch hier ist der Fehler passiert, dass das Rad gestanden ist, und damit war der Versuch im Eimer. Keine großartige Einheit für uns, ganz und gar nicht. Der heutige Vormittag ist ein gutes Beispiel dafür, wie es aussieht, wenn man es falsch macht."
"In dieser Einheit wollten wir in Erfahrung bringen, wie sich die Medium- und Hard-Reifen verhalten. Wir haben aber gar nichts gelernt. Jetzt müssen wir unseren Fahrplan für das zweite Training umstellen, um das zu kompensieren, was wir am Vormittag nicht in Erfahrung gebracht haben. Das dürfte uns ein bisschen ins Hintertreffen bringen für den Rest des Wochenendes", sagt Allison.
Ferrari etwas näher dran als sonst
Sebastian Vettel erwischte einen soliden Start ins Wochenende, wurde mit 1,4 Sekunden Rückstand Neunter und war vor allem um 0,6 Sekunden schneller als Teamkollege Charles Leclerc (11.). Ob das etwas mit den Ferrari-Updates zu tun hat (Front- und Heckflügel), entzieht sich unserer Kenntnis.
Updates gab's auch bei anderen Teams. Racing Point gibt die neue Heckpartie nur an Stroll, weil nach dessen Crash in Mugello eine zweite noch nicht verfügbar ist. Und sowohl bei Verstappen als auch bei den beiden AlphaTauris wurde vor Sotschi die komplette Power-Unit gewechselt. Bei Alexander Albon (8./Red Bull/+1,331) nicht.
Was die Reifen betrifft, erklärt Allison: "Es könnte eine ziemliche Herausforderung werden, einen ordentlichen ersten Stint aus dem weichen Reifen herauszuholen. Es ist hier nicht nur heißer, sondern der Asphalt wird von Jahr zu Jahr rauer."
"Als wir zum ersten Mal hier waren, da war der Boden ganz glatt. Mit der Zeit aber wird es schwieriger für die Reifen. Das merkt man Jahr für Jahr. Deshalb dürfte es schwierig werden, einen konstant guten Stint mit dem Soft-Reifen zu fahren."
Das zweite Freie Training beginnt um eine Stunde früher als sonst, um 14:00 Uhr deutscher Zeit. Unter anderem in den Live-Tickern auf Motorsport-Total.com und Formel1.de: "Paddock live" liefert ganztags Infos aus erster Hand, "Session live" berichtet nur zu den Sessionzeiten vom Geschehen auf der Strecke.