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"Frustrierend": Ricciardo rätselt über Albons Pace am Rennende
Daniel Ricciardo lag in Mugello lange auf Podestkurs, wurde am Ende aber noch von Alexander Albon überholt - Der Renault-Pilot wundert sich über dessen Steigerung
(Motorsport-Total.com) - Auch in Mugello hat es wieder nicht geklappt mit dem ersten Renault-Podium für Daniel Ricciardo. Der Australier lag nach dem letzten Neustart zwischenzeitlich zwar sogar auf Rang zwei hinter Lewis Hamilton. Er wurde allerdings schnell von Valtteri Bottas und auch noch von Alexander Albon im Red Bull überholt. Ricciardo gesteht, dass er damit nicht gerechnet hatte.
© Motorsport Images
Alexander Albon ging mit einem tollen Manöver an Daniel Ricciardo vorbei Zoom Download
"Es war frustrierend, die Pace von Albon zu sehen. Im ersten und zweiten Stint fühlte es sich so an, dass wir mithalten oder sogar wegziehen können", erinnert sich der Renault-Pilot an die Anfangsphase des Rennens zurück und erklärt: "Ich dachte nicht, dass er die Pace hat." Gegen Rennende sei Albon dann allerdings plötzlich ein "großer Schritt" gelungen.
Vor allem im dritten Sektor sei der Red Bull viel schneller gewesen. "So konnte er sich in meinen Windschatten fahren und DRS bekommen. Das war der entscheidende Sektor, und da schien er wirklich stark zu sein", erklärt Ricciardo und verrät: "Ich dachte mir: 'Wo kam diese Pace plötzlich her?'" Dabei kam diese Steigerung gar nicht so überraschend.
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Denn es ist kein Geheimnis, dass Albon zwar zu Beginn eines Rennens häufig Probleme hat. In der zweiten Rennhälfte steigert er sich allerdings regelmäßig. Bereits vor einigen Wochen sagte Helmut Marko im Interview mit 'Motorsport-Total.com': "In beiden Silverstone-Rennen war er im zweiten Stint der schnellste Mann - schneller als Verstappen."
"Auch am Red-Bull-Ring hat er bewiesen: Wenn er mal in seinem Rhythmus ist, ist er absolut schnell", so Marko. Dieser Trend bestätigte sich auch in Mugello. Ricciardo verrät, dass er die Hoffnung hatte, dass Albons Reifen abbauen, wenn er den Red Bull einige Runden hinter sich halten kann. Doch das klappte nicht, dazu kam Albon zu schnell am Renault vorbei.
Albon glaubte an seine Chance
"Es war nicht leicht", berichtet Albon selbst, der in der ersten Rennhälfte zwischenzeitlich sogar bis auf Rang sieben zurückgefallen war, nachdem er von Platz vier gestartet war. "Auf dieser Strecke kann man nicht leicht überholen. Im ersten Stint habe ich meine Reifen stark aufgebraucht, um zu überholen", erklärt der Thailänder, der aber trotzdem optimistisch blieb.
"Ich wusste, dass die Pace da war", verrät er und erklärt: "Es ging mehr darum, während des Rennens geduldig zu bleiben und das Auto nicht zu früh zu überfahren." Er habe seine Reifen schonen wollen, um später noch überholen zu können. "In der letzten Kurve waren wir gut. Im letzten Sektor waren wir das ganze Wochenende schnell", erklärt er im Hinblick auf das Duell gegen Ricciardo.
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"Das ist wirklich wichtig auf einer Strecke, auf der man nur an einer Stelle überholen kann, nämlich in Kurve 1", erinnert er und ergänzt: "Die Renaults sind auf den Geraden schnell, deshalb holte ich ihn nicht so schnell ein, wie ich es erwartet hatte. Es war eine Art Last-Minute-Angriff auf der Außenseite. Natürlich machte ich mir leichte Sorgen."
"Aber ich ließ genug Platz, und Daniel ließ mir auch genug Platz, und ich ging vorbei", so Albon, der den dritten Platz bis zum Rennende nicht mehr abgab. Ricciardo verrät: "Da dachte ich mir: 'Okay, das hat sich dann wohl erledigt.' Aber in meinem Hinterkopf dachte ich: 'Okay, der Junge stand vorher nie auf dem Podium.'"
Mugello für Ricciardo trotzdem positiv
Er habe daher Druck ausüben und Albon so nervös machen wollen. "Ich habe gesehen, dass er am Ausgang von Kurven 5 mehrfach mit einem Rad etwas im Kies war", verrät der Australier und ergänzt: "Vielleicht hat er es da etwas übertrieben oder wurde nervös. Aber in den ersten fünf Runden war seine Pace zu schnell für mich und ich konnte nichts tun."
"Ein paar Runden später konnte ich dann mithalten, aber selbst da hatte ich nicht den Eindruck, dass ich wirklich rankomme", gesteht der Australier, für den die Situation mit Platz vier "etwas wie Monza" gewesen sei. "Letztendlich hat es fürs Podium nicht gereicht", räumt er die Niederlage ein. Trotzdem kann er dem Rennen auch etwas Positives abgewinnen.
Fotostrecke: Mugello: Fahrernoten der Redaktion
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So habe man auf einer Strecke um das Podium gekämpft, auf der man das nicht erwartet hatte. "Hier braucht man mehr Abtrieb, und auf solchen [Strecken] waren wir nicht besonders stark", erinnert Ricciardo und nennt Barcelona als Beispiel, wo Renault in diesem Jahr komplett ohne Punkte blieb. Daher sei das Mugello-Ergebnis "wirklich ermutigend".
Es zeige, dass das Auto immer besser werde. "Es ist noch immer sehr eng in dieser Gruppe, aber sonntags ist unsere Rennpace sicher solide. Wenn wir uns vorne qualifizieren, dann sind wir in einer guten Position", so Ricciardo. Es bleibt allerdings abzuwarten, ob er in den letzten acht Saisonrennen noch einmal die Chance auf ein Podium bekommen wird.