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F1 Mugello 2020: Mercedes und Verstappen dominieren den Freitag
Kein anderer Fahrer hatte mehr Rückstand auf seinen Teamkollegen als Alexander Albon, doch die Schlagzeilen beim Toskana-Grand-Prix schrieben am Freitag andere
(Motorsport-Total.com) - Das Mercedes-Team und Max Verstappen haben das Freitagstraining zum Grand Prix der Toskana in Mugello (Formel 1 2020 live im Ticker!) dominiert. Die Bestzeit sicherte sich (in beiden Sessions) Valtteri Bottas, 0,207 Sekunden vor Lewis Hamilton und 0,246 Sekunden vor Verstappen. Der Rest der Welt hatte eine Sekunde Rückstand auf dieses Trio.
© Motorsport Images
Malerisch: Mugello liegt eingebettet in traumhafte Natur in der Toskana Zoom Download
"Man hat gesehen, dass alle die Strecke erst lernen müssen", analysiert Mercedes-Teamchef Toto Wolff gegenüber 'Sky'. "In den beiden Arrabbiatas musst du deine Grenzen ausloten. Und du musst erst ein Set-up finden, mit dem das Auto überall funktioniert, auch in den mittelschnellen Kurven. Da sind wir noch nicht ganz dort."
Verstappen spricht indes seinerseits von einem "guten Tag" in der Toskana: "Wir können mit dem Fahrverhalten zufrieden sein, und vom Tempo her sind wir nicht so weit hinten. Ich bin zufrieden", sagt der 22-Jährige. "Mugello ist eine coole Strecke, mit vielen schnellen Kurven. Arrabbiata 1 und 2 gehen aber locker voll."
Erster der Geschlagenen war Alexander Albon (Red Bull). Obwohl der vierte Platz oberflächlich betrachtet nach einer Steigerung für ihn aussieht ("Ich bin zufrieden"), war seine Trainingsleistung bei genauerem Hinsehen enttäuschend. Auf Teamkollege Verstappen verlor er 0,736 Sekunden - in keinem anderen Team war die Differenz zwischen den beiden Fahrern am Freitag so groß.
Schumacher: Albon für Red Bull nicht mehr tragbar
Formel-1-Experte Ralf Schumacher hat schon vor einiger Zeit in seiner Kolumne auf 'Sky.de' geschrieben, dass das "für Red Bull auf Dauer kein tragbarer Zustand" sein kann. Er ist sich sicher, "dass auch Dr. Marko und dem ganzen Team bewusst ist, dass das ein Problem ist".
Zumal Albon auch bei den Longrun-Simulationen am Ende der FT2-Session im Vergleich zu den anderen Spitzenfahrern deutlich abfiel. Den besten Eindruck hinterließen da neben Mercedes und Verstappen die beiden Racing Points sowie Daniel Ricciardo. Und selbst Sebastian Vettel drang einmal in den erlesenen Kreis jener vor, die mit Benzin im Tank 1:22er-Zeiten fahren konnten.
Für den dunkelroten Jubiläums-Ferrari wird es beim 1.000 Grand Prix der Scuderia ziemlich sicher keinen Sieg geben. Aber im Vergleich zu Spa und Monza ist die Steigerung deutlich. Charles Leclerc belegte mit 1,411 Sekunden den zehnten Platz. Und Vettel blieb diesmal nur 0,098 Sekunden hinter seinem Teamkollegen zurück: P12.
Dass das Fahrverhalten des SF1000 schwierig bleibt, zeigte sich zweimal. Zuerst drehte sich Leclerc in einer Rechtskurve, dann ging Vettel ausgangs einer Rechtsschleife das Heck weg. Am Ende auch noch ein Rückschlag für den Deutschen, als er auf der Strecke ausrollte und an die Box funkte: "Mein Motor ist ausgegangen, glaube ich."
Im ersten Training hatte Leclerc noch den dritten Platz belegt. Dass es dabei nicht bleiben würde, war Teamchef Mattia Binotto da schon klar: "Charles ist sehr gut gefahren, aber ich glaube nicht, dass das Ergebnis auch im Qualifying so aussehen wird." Positiv: "Bei den Runs mit viel Sprit war Seb nah an Charles dran. Am Ende glaube ich, dass die beiden eng beisammen sein werden."
Neu für die Fahrer: Kies statt Asphalt
Weil in Mugello die Auslaufzonen nicht so konsequent asphaltiert sind wie auf anderen Formel-1-Strecken, gab es den einen oder anderen ungewohnten Ausrutscher. Zum Beispiel jener von Lando Norris (14./McLaren/+1,669) ausgangs Kurve 3. Er verlor die Kontrolle, schlug in die Leitplanken ein und blieb daher bei neun Runden stehen.
"Einerseits hasse ich den Kies, weil ich dort abgeflogen bin. Andererseits gefällt es mir so viel mehr, weil es für uns eine größere Herausforderung ist", sagt Norris und erwartet Schäden an der "Lenkung und am Heck. Vielleicht ein bisschen am Unterboden und am Frontflügel. Nichts Dramatisches. Es war nur ein kleiner Fehler."
Oder Kimi Räikkönen (9./Alfa Romeo/+1,396), der gegen Ende von FT2 mit dem aus der Box herausfahrenden Racing Point von Sergio Perez (7./+1,209) kollidierte und anschließend nicht mehr aus dem Kiesbett kam. Das führte zur zweiten Unterbrechung der Session nach der Norris-Situation - ein Indiz dafür, wie vorsichtig die FIA-Rennleitung am ersten Tag agierte.
Wie die Favoritenrollen nun verteilt sind, ist auf einer neuen Strecke noch schwieriger einzuordnen als sonst. Aber: Dass Bottas Hamilton nach dem ersten auch im zweiten Training im Griff hatte, war auffällig. Ebenso die Stärke von Verstappen im dritten Sektor. Dort nahm er Bottas eine Zehntelsekunde ab.
Apropos Speed vergleichen: Ein Duell mit der MotoGP hätte die Formel 1 am Freitag locker gewonnen. Bottas' Bestzeit von 1:16.989 stellt für die 5,245 Kilometer lange Strecke einen neuen Rekord dar. Die Königsklasse auf zwei Rädern hatte im Qualifying 2019 durch Marc Marquez lediglich eine Bestzeit von 1:45.519 Minuten geschafft ...