Kimi Räikkönen von P2 auf P13 in Monza: Darum ging der "Iceman" unter
Alfa-Romeo-Pilot Kimi Räikkönen verpasst im Grand Prix von Italien seine ersten WM-Punkte aufgrund der falschen Reifenwahl nach dem Restart
(Motorsport-Total.com) - "Verdammte Scheiße!" So fasste Kimi Räikkönen seinen Grand Prix von Italien zusammen. Der Finne lag auf aussichtsreicher Position nach dem Restart, wurde dann aber aufgrund der falschen Reifenwahl gnadenlos bis auf Platz 13 durchgereicht. Warum verwendete er für den letzten Stint den weichen Reifen?
"Das Problem war, dass wir abgesehen vom Soft keinen frischen Reifensatz mehr hatten. Ich glaube, dass wir ein gutes Rennen gehabt hätten, wenn noch andere Reifen als der Soft da gewesen wären. Aber gut", schildert der "Iceman" die Misere.
Aber der Reihe nach: Räikkönen startete auf einem frischen Medium von Startplatz 14. Er konnte direkt zwei Positionen aufholen und sich vor Charles Leclerc auf Platz zwölf positionieren. In Runde 18 fuhr er an die Box, um seinen einzigen geplanten Boxenstopp zu absolvieren.
Von Platz zwei zurück auf Platz 13
Zu jenem Zeitpunkt ahnte Alfa Romeo nicht, dass dies der goldrichtige Zeitpunkt sein würde - denn nur wenig später kam aufgrund eines Defekts am Auto von Kevin Magnussen das Safety-Car auf die Strecke und die Boxengassen-Einfahrt wurde gesperrt.
Als die Konkurrenz erst zwei Runden später endlich an die Box fahren konnte, wurde nicht nur der spätere Rennsieger Pierre Gasly an die Spitze gespült, sondern auch Räikkönen. Plötzlich fand er sich auf Position vier wieder.
Allerdings hatte sich der Finne für seinen zweiten und ursprünglich letzten Stint frische harte Reifen ausgesucht. Als kurz nach der ersten Safety-Car-Phase Ferrari-Pilot Charles Leclerc heftig in der Parabolica in die Reifenstapel einschlug und das Rennen unterbrochen wurde, stand Alfa demnach vor einem Problem.
Denn Räikkönen hatte zu jenem Zeitpunkt nur noch einen frischen weichen Reifensatz übrig - den Medium hatte er für den ersten Stint verwendet, den Hard für den kurzen zweiten (über acht Runden). Er diskutierte mit seinem Renningenieur und musste schließlich 27 Runden auf dem Soft ausharren.
"Unter der Roten Flagge musste wir zwischen den Reifen wählen, die uns noch zur Verfügung standen - die gebrauchten Hards oder die neuen Softs, da wir keine Mediums mehr hatten. Wir haben uns für den Soft entschieden", schildert Teamchef Fred Vasseur.
Denn: Die weichen Reifen würden Räikkönen einen Vorteil am stehenden Restart verschaffen. "Kimi lag dann immerhin auf dem zweiten Platz, aber leider hatten unsere Rivalen den Vorteil auf dem Longrun, dadurch haben wir, je länger das Rennen gedauert hat, immer mehr Boden verloren."
"Weiß nicht, was an diesem Ergebnis positiv sein soll"
Konkret wurde Räikkönen von Platz zwei auf Rang 13 zurückgeworfen - innerhalb von zwölf Runden fand er sich außerhalb der Punkteränge wieder. "Wir sind knapp an einem guten Ergebnis vorbeigeschrammt. Zumindest konnten wir Fortschritte im Qualifying und Rennen sehen."
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Der 40-Jährige selbst schließt sich der Meinung seines Teamchefs nicht an: "Ich würde nicht sagen, dass wir vorne dabei waren, wenn ich als 13. ins Ziel komme. Im ersten Teil des Rennens und nach dem Boxenstopp war das Auto okay", ergänzt er zwar, meint aber auch: "Ich weiß nicht, was an diesem Ergebnis positiv sein soll."
Die Nullnummer schmerzt besonders, weil so weit vorne wie in Italien lag Räikkönen in diesem Jahr überhaupt noch nie. Er hält auch nach dem achten Saisonrennen bei null WM-Punkten auf Rang 19.