• 05. September 2020 · 20:27 Uhr

Ricciardo im Renault nur auf P7: Doch kein Tattoo für Teamchef Abiteboul?

Daniel Ricciardo sichert sich Startplatz sieben im Grand Prix von Italien, doch damit ist er nicht zufrieden - Windschatten weniger Vorteil als gedacht?

(Motorsport-Total.com) - "Wir haben ein bisschen mehr erwartet", zeigt sich Daniel Ricciardo nach dem Qualifying zum Grand Prix von Italien (F1 2020 live im Ticker!) enttäuscht. Das hochgelobte Low-Downforce-Paket von Renault hat nicht wie erhofft funktioniert auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke. Der Australier landet nur auf Startplatz sieben - demnach weit entfernt von einem Podestplatz und einem Tattoo für Cyril Abiteboul.

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Daniel Ricciardo ist mit Platz sieben im Monza-Quali nicht zufrieden Zoom Download

Was wird passieren, wenn Ricciardo auch die Chance in Italien nicht umwandeln kann? "Ich weiß es ehrlich gesagt nicht mehr. Ich erinnere mich ziemlich genau, dass es eine einseitige Wette war." Sollte er in diesem Jahr also nicht auf das Podium fahren, wird das keine Konsequenzen für ihn haben.

0,977 Sekunden Rückstand stehen nach dem Zeittraining in Monza für Renault zu Buche. Noch am Trainingsfreitag wurde Ricciardo als erster Verfolger von Mercedes gehandelt, und auch im dritten Training am Samstagvormittag lag er in den Top 4 - doch dann kam Q1.

"Als Q1 dann begonnen hat, mussten wir unsere Erwartungen ein wenig anpassen. Es hat sich so angefühlt, als hätten wir ein Zehntel verloren und alle anderen hätten eines gefunden", berichtet der Australier bei 'Sky'. Als Elfter schaffte er es in den zweiten Abschnitt.

"Windschatten wird vielleicht überschätzt"

In Q2 gelang Ricciardo eine mäßige erste Runde, er reihte sich nur auf Platz neun ein. Im letzten Versuch schickte Renault beide Piloten hintereinander auf die Piste. Ricciardo war der erste Pilot auf der Strecke, gefolgt von seinem Teamkollegen Esteban Ocon.


Fotostrecke: Formel-1-Technik: Detailfotos beim Italien-Grand-Prix 2020 in Monza

Im schnellen Versuch unterlief ihm in der zweiten Schikane ein Fahrfehler, woraufhin er den Versuch abbrach und den Franzosen vorbeiließ - der auf seiner letzten Runde dadurch keinen Windschatten-Vorteil hatte. "Schon Q2 war eng und dann in der letzten Runde bin ich rausgefahren, da dachte ich schon, dass es das jetzt gewesen ist."

Auch weil er im Gegensatz zu den meisten anderen Piloten keinen Windschatten von einem Vordermann bekam. "Da dachte ich eigentlich, dass ich mehr verlieren würde ohne Windschatten, aber ich habe sehr wenig Zeit verloren. Das hat mich überrascht. Manchmal wird der Windschatten vielleicht überschätzt."

Ricciardo erwartet Einstopprennen am Sonntag

Denn: Das Fahren im Verkehr hat nicht nur Vorteile. "Wenn du zu langsam bist in der letzten Kurve, um ein wenig Abstand zu lassen, dann sind deine Reifen ein wenig kühler. Das kann dich für Kurve eins durcheinanderbringen. Es ist einfach eine weitere Variable."

Ricciardo behielt schließlich Platz neun und bekam damit in Q3 noch eine Chance. Dort hat er es dann aber doch noch einmal mit einem Windschatten probiert, hinter Sergio Perez. Seine schnellste Runde sei "ordentlich" gewesen, schildert er. In 1:19.864 Minuten wurde der Australier gestoppt.

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Q2: Renault schickt beide Piloten hintereinander auf die Strecke Zoom Download

"Für die Probleme, die wir in der Session hatten, war die Runde okay." Zwar werde Renault ob der hohen Erwartungen nach dem starken Qualifying des Vorjahres (Platz fünf für Ricciardo) und der Pace in Belgien keine "Jubelsprünge" machen. Dennoch könne man zufrieden sein und am Sonntag auf Punktejagd gehen.

Was erwartet er für das Rennen? "Ich glaube, es wird ein Einstopprennen werden. Ich glaube auch, dass wir relativ hart pushen können im Rennen. Natürlich werden wir auf die Reifen achten müssen, aber nicht wie verrückt. Silverstone wird sich nicht wiederholen."

Grundsätzlich blickt Ricciardo zuversichtlich auf die Temposchlacht. "Von Carlos bis zu mir auf Rang sieben gibt es nur sehr wenig Unterschied in der Rennpace", glaubt er. Außerdem sei Renault immer schneller im Rennen.

"Morgen sollten wir gut aufgestellt sein. Außerdem ist Max nicht Dritter, er war schließlich die meiste Zeit auf dem Podium. Doch diesmal sind ein paar Autos dazwischen, das könnte ein paar gute Kämpfe produzieren - und wir sind mittendrin."

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