Trotz P3 für McLaren: Lando Norris spricht vom "schlechtesten Freitag"
Obwohl er in der Tageswertung auf dem dritten Platz landete, war Lando Norris mit dem Freitag in Monza alles andere als zufrieden: Motorenproblem kostet viel Zeit
(Motorsport-Total.com) - "Das war mein schlechtester Freitag seit langer Zeit", sagt Lando Norris - ungewöhnlich nach Platz drei in einem McLaren (Formel 1 2020 live im Ticker). Doch dass er in Monza mit 0,897 Sekunden Rückstand der erste Mercedes-Verfolger war, davon lässt sich der Brite nicht blenden: "Platz drei ist nichts, worüber wir sehr glücklich sein können. Es ist nicht schlecht, aber Ricciardo war schneller, Verstappen war schneller", sagt Norris.
Doch ihre Rundenzeiten wurden gestrichen, weil sie die Strecke verlassen hatten. Daher geht der Youngster davon aus, dass sie im weiteren Wochenendverlauf vor McLaren liegen werden. Und auch Norris' eigene Session verlief trotz der guten Platzierung alles andere als berauschend.
Ein Motorenproblem sorgte dafür, dass er am Nachmittag lange Zeit in der Box verbringen musste. Erst gegen Ende der Session konnte Norris noch einmal rausfahren und seine Versuche mit wenig Sprit nachholen. Zu dem Zeitpunkt waren alle anderen aber schon auf ihren Longruns und mit entsprechend viel Sprit unterwegs. Der Pace-Unterschied machte es Norris nicht leicht.
Norris will noch Vertrauen aufbauen
Auf Longruns mit viel Benzin musste er erst einmal verzichten. "Das muss ich morgen nachholen", ärgert er sich und sieht das als Nachteil an: "Monza ist eine Strecke, auf der man Vertrauen ins Auto braucht - vor allem beim Anbremsen", sagt er. "Du brauchst einfach ein paar Runden, aber ich konnte nicht so viele fahren wie erhofft."
Besser lief es für Teamkollege Carlos Sainz, der den Tag auf Rang sechs abschließen konnte. "Es war ziemlich ermutigend. Es fühlt sich so an, als hätten wir das Set-up im Griff. Ich bin glücklich, wie glatt der Freitag lief", betont der Spanier und freut sich, dass er nach den Motorenproblemen von Spa endlich einmal ohne Schwierigkeiten durch den Tag kam.
Wie das Gesamtbild aussieht, muss er erst noch schauen, doch ihm ist aufgefallen, dass McLaren vor allem im ersten Sektor schnell ist und dann in den anderen beiden durchschnittlich fährt. "Das spricht für etwas weniger Abtrieb im Vergleich", sagt er.
Kann McLaren mit Renault mithalten?
Generell rechnet aber auch Sainz mit einem engen Kampf im Mittelfeld: "Die Strecke bringt das Feld etwas näher zusammen. Es gibt nicht viele Kurven, von daher kann man kaum einen Unterschied machen", so der Spanier. "Generell sind wir glücklich mit unserer Leistung und der Entwicklung des Autos. Wir müssen uns aber fokussieren und mehr finden, denn der Renault sieht wieder schnell aus."
Die Franzosen gelten nach dem starken Auftritt von Spa als Hauptgegner und Favorit im Mittelfeld und liegen in der Teamwertung nur noch neun Punkte hinter McLaren - und das macht gleich den Unterschied von Platz drei zu Platz sechs aus.
Doch Norris sagt: "Wir haben eine Chance. Das ist eine Strecke, auf der man vernünftig überholen kann. Ich denke nicht, dass unsere Rennpace schrecklich ist", so der Brite. Sein Credo: "Wir müssen uns im Qualifying nur eine gute Position herausfahren."