• 01. September 2020 · 09:31 Uhr

Sainz: Fortschritte bei Renault zeigen, dass Ferrari Leistung finden kann

Die Sorgenfalten bei Carlos Sainz werden größer: Sein künftiger Arbeitgeber Ferrari steckt in einer tiefen Performance-Krise - Er schöpft Hoffnung aus Renault

(Motorsport-Total.com) - Als Carlos Sainz von der McLaren-Box aus mit ansehen musste, wie die beiden Ferrari-Piloten Sebastian Vettel und Charles Leclerc auf der Powerstrecke in Spa am Sonntag mit stumpfen Waffen kämpften, blieb auch ihm nur eine Reaktion: Kopfschütteln. Ab 2021 wird er als Teamkollege von Leclerc selbst am Steuer eines Ferraris sitzen.

Foto zur News: Sainz: Fortschritte bei Renault zeigen, dass Ferrari Leistung finden kann

Hoffnung am Horizont? Carlos Sainz vertraut auf Ferraris Selbstheilungskräfte Zoom Download

Die Aussichten dafür sind - anders als noch bei der Vertragsunterzeichnung - düster. Am Formel-1-Wochenende in Spa erlebte die Scuderia eines ihrer schlechtesten Rennen der vergangenen Jahre. Als 13. und 14. gestartet, kamen Leclerc und Vettel auf diesen Positionen auch ins Ziel, nur dass diesmal Vettel "vorn" lag (zur Montagskolumne).

Das Desaster entging freilich auch Sainz nicht, der wegen eines technischen Problems an seinem McLaren selbst gar nicht erst am Rennen teilnehmen konnte. Angesprochen auf die Leistung seines zukünftigen Teams räumt der Spanier ein: "Ich denke, die Leute bei Ferrari sind eindeutig die ersten, der im Moment nicht glücklich sind."

"Anomalie, Ferrari so weit hinten zu sehen"

"Wir konnten deutlich sehen, wie sehr sie gekämpft haben. Aber ich glaube, sie hatten nicht nur mit dem Motor zu kämpfen, sondern auch mit der allgemeinen Bodenhaftung des Autos." Was dabei nicht nur Sainz verwundert: der große Leistungsabfall im Vergleich zum Vorjahr, als Ferrari mit Leclerc in Spa noch triumphierte.

"Wenn man von einem Jahr zum anderen so viel Leistung verliert, ist das eigentlich nicht der normale Trend in der Formel 1. Man erwartet normalerweise, dass man gleich bleibt oder zulegt, aber wenn man so viel Leistung verliert, weiß man, dass man in Spa in Schwierigkeiten geraten wird", analysiert der Spanier.


Warum für Ferrari keine Hoffnung besteht

Video wird geladen…

Ferrari am Boden beim Grand Prix von Belgien: Vettel und Leclerc fahren gnadenlos hinterher, und Binotto sieht nicht einmal eine Krise! Weitere Formel-1-Videos

Er halte es für eine "Anomalie, Ferrari so weit hinten zu sehen". Aber angesichts des Mangels an Topspeed auf den Geraden sei der große Rückstand aber auch nicht weiter verwunderlich. Daher fällt Sainz' Urteil klar aus: "Im Allgemeinen würde ich sagen, dass sie einen sehr großen Schritt mit dem nächsten Motor brauchen."

Sainz: Renault hat gezeigt, wie es geht

"Ich weiß, wie hart es ist, denn Renault hat drei Jahre gebraucht, und auch Honda hat ziemlich lange gebraucht", erklärt der McLaren-Pilot weiter. Er schöpft aber Hoffnung aus dem jüngsten Aufwärtstrend bei Renault: "Die Tatsache, dass sie fast da sind, nahe bei Mercedes, zeigt doch auch, dass man es schaffen kann."

Der künftige Ferrari-Fahrer vertraut darauf, dass sich die Scuderia erfolgreich aus ihrem Tief kämpfen können wird: "Wenn es ein Team mit Einrichtungen gibt, wenn es ein Team mit Ressourcen gibt, wenn es ein Team mit vielen Prüfständen gibt, um am Motor zu arbeiten und ihn zu verbessern, dann ist das Ferrari."

"Ich bin mir also sicher, dass die Fabrik jetzt auf Hochtouren arbeitet, und bis ich dort ankomme, haben sie sich hoffentlich schon ein wenig verbessert. Und dann können wir gemeinsam den nächsten Schritt machen", gibt sich Sainz mit Blick auf seinen Wechsel zu Ferrari nach dieser Formel-1-Saison kämpferisch.


Fotos: Grand Prix von Belgien


Formel-1-Sportchef Ross Brawn bewertet die rote Zukunft von Sainz in seiner Rennkolumne nach Spa indes mit einiger Skepsis: "Was wie ein Traumeinstieg bei Ferrari im nächsten Jahr anmutete, sieht im Moment nicht allzu gut aus, und zwangsläufig muss er wegen seiner Aussichten für die nächste Saison nervös sein."

Dennoch glaubt Brawn, dass der Spanier auch mit dieser Hürde umzugehen wissen wird. "Er ist ein sehr starker Charakter, seine Karriere war nicht immer einfach", schreibt er über Sainz, der in sechs Jahren für drei Teams fuhr. "Ich halte viel von ihm und denke, er ist ein großartiger Fahrer und wird mit dieser Situation zurechtkommen."

Anzeige Unser Formel-1-Shop bietet Original-Merchandise von Formel-1-Teams und Formel-1-Fahrern - Kappen, Shirts, Modellautos, Helme und vieles mehr
Fotos & Fotostrecken
Foto zur News: Michael Schumacher: Der Weg zum Formel-1-Comeback 2009
Michael Schumacher: Der Weg zum Formel-1-Comeback 2009
Foto zur News: Die letzten 10 F1-Fahrer, die ihr Cockpit trotz Vertrag verloren haben
Die letzten 10 F1-Fahrer, die ihr Cockpit trotz Vertrag verloren haben

Foto zur News: FIA-Gala in Kigali
FIA-Gala in Kigali

Foto zur News: Die Vertragslaufzeiten der aktuellen Formel-1-Strecken
Die Vertragslaufzeiten der aktuellen Formel-1-Strecken

Foto zur News: Update: Formel-1-Designstudie für 2026
Update: Formel-1-Designstudie für 2026
Anzeige Die perfekte Belohnung nach einer schnellen Runde!
Folge Formel1.de
Videos
Foto zur News: "Das ist kein Kindergarten, das ist eine Weltmeisterschaft!" | Jahresinterview mit Max Verstappen
"Das ist kein Kindergarten, das ist eine Weltmeisterschaft!" | Jahresinterview mit Max Verstappen
Foto zur News: Die One-Hit-Wonder der Formel 1
Die One-Hit-Wonder der Formel 1

Foto zur News: Hätte Ferrari McLaren in Abu Dhabi schlagen können?
Hätte Ferrari McLaren in Abu Dhabi schlagen können?

Foto zur News: McLaren vs. Ferrari: Wer holt sich den Konstrukteurstitel?
McLaren vs. Ferrari: Wer holt sich den Konstrukteurstitel?
Top-Motorsport-News
Foto zur News: BMW präsentiert Hypercar-Fahrer: Wer verliert sein DTM-Cockpit?
DTM - BMW präsentiert Hypercar-Fahrer: Wer verliert sein DTM-Cockpit?

Foto zur News: Prototype Cup Germany 2025: Alexzander Kristiansson fährt im LMP3 von Gebhardt
WEC - Prototype Cup Germany 2025: Alexzander Kristiansson fährt im LMP3 von Gebhardt

Foto zur News: Regelverstoß bei der Rallye Japan: Thierry Neuville entgeht Disqualifikation!
WRC - Regelverstoß bei der Rallye Japan: Thierry Neuville entgeht Disqualifikation!

Foto zur News: Pedro Acosta: "Die Situation bei KTM hat keinerlei Auswirkungen auf uns"
MotoGP - Pedro Acosta: "Die Situation bei KTM hat keinerlei Auswirkungen auf uns"
Formel1.de auf Facebook

Werde jetzt Teil der großen Community von Formel1.de auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über die Formel 1 und bleibe auf dem Laufenden!

Anzeige motor1.com