Nach P4 in Q1: Pierre Gasly ärgert sich über Aus in Q2 in Belgien
AlphaTauri-Pilot Pierre Gasly ärgert sich über seinen Fehler in der letzten Q2-Runde im Qualifying zum Grand Prix von Belgien - Daniil Kwjat erstmals schneller
(Motorsport-Total.com) - "Das schmerzt ein wenig", meint Pierre Gasly nach dem Qualifying zum Grand Prix von Belgien über Platz zwölf. Der Franzose musste sich zum ersten Mal in der Formel-1-Saison 2020 seinem Teamkollegen Daniil Kwjat im Zeittraining geschlagen geben. Der Russe war um 0,015 Sekunden schneller.
"Verdammter Ausgang aus der letzten Kurve, dort habe ich alles verloren", funkte Gasly wütend unmittelbar nach der letzten schnellen Runde in Q2. Wenig später hörte sich seine Erklärung wie folgt an: "Ich hatte noch ein wenig Spielraum, um besser abzuschneiden, daher bin ich verärgert über mich selbst, da ich Zeit liegen lassen habe."
Der letzte Versuch in Q2 sei eigentlich "sehr gut gewesen" - bis zur Bus-Stop-Schikane am Ende der Runde. "Aus der letzten Kurve raus wollte ich mit mehr Traktion alles auf die Gerade mitnehmen, das ist dort aber nicht so einfach." Gasly kam von der Ideallinie ab und verlor laut eigenen Angaben eine Zehntelsekunde verglichen zu seiner ersten schnellen Runde.
Gasly: "Kann nur mir selbst die Schuld geben"
Als ihm sein Renningenieur schließlich mitteilen musste, dass er den Einzug in das Q3 um 0,023 Sekunden verpasst hat, schimpfte er: "Verdammte scheiße!" Das sei dann doch ein wenig schmerzhaft gewesen. "Aber ich kann nur mir selbst dafür die Schuld geben."
Bitter, denn im ersten Segment fuhr Gasly überraschend auf Platz vier. Und auch seine erste Q2-Runde reichte für Platz sieben. Aufgrund des Fehlers war am Ende allerdings vorzeitig Schluss.
Teamkollege Kwjat war noch näher am Q3-Einzug dran, dem Russen fehlten gar nur 0,008 Sekunden. "Dani hat einen guten Job gemacht. Er ist eine tolle Runde gefahren", muss Gasly einsehen. Im Quali-Duell stellte der Russe damit auf 6:1.
Ohne den Fehler, ist der Franzose überzeugt, hätte er es in die Top 10 geschafft. "Ja, deswegen bin ich ja auch so verärgert. Denn bislang habe ich alle Qualifyings in diesem Jahr auf den Punkt gebracht. Das war das erste Mal, dass mir das nicht gelungen ist. Ich habe es einfach zu sehr versucht und die Hinterreifen haben nicht mitgespielt."
Die Ränge elf und zwölf für AlphaTauri sind genau das, was man sich vor dem Zeittraining erwartet habe, muss Gasly auch anfügen. "Und für die Reifenstrategie im Rennen ist das großartig. Mal sehen, ob wir morgen Punkte holen können. Wir haben eine gute Ausgangsposition."
Grundsätzlich ist er mit der Entwicklung des AT01 zufrieden: "Wir haben ganz klar einen Schritt vorwärts gemacht seit dem ersten Österreich-Rennen. Wir verstehen das Auto einfach besser, daher wissen wir auch, wie wir mehr rausholen können."
AlphaTauri-Update für Mugello angekündigt
Und das obwohl AlphaTauri bisher kaum Updates ans Auto gebracht hat. "Wir hatten nur kleineren Upgrades hier und da. Ich glaube, das nächste kommt für Mugello, worauf wir uns schon freuen. Hoffentlich wird uns das ein wenig mehr Performance bringen, denn Renault und McLaren haben ein wenig mehr Pace."
Gasly meint, dass seinem Team noch "zwei, drei Zehntel" fehlen würde, um direkt mit den Mittelfeldkonkurrenten zu kämpfen. "Hoffentlich können wir in Mugello noch einen Schritt vorwärts machen." Teamkollege Kwjat merkt an: "Wir waren ein wenig inkonstant, aber nun sehe ich positive Zeichen am Auto."
Er habe länger gebraucht, um ein gutes Gefühl im AT01 zu erlangen. "Jetzt ist unser Ziel, mir öfter dieses gute Gefühl im Auto zu geben." Das habe vor allem mit dem Verständnis für die richtige Abstimmung zu tun. "Ein Formel-1-Auto ist eben eine sehr komplexe Maschine."
Zwar würde das Auto auf vier Rädern immer irgendwie fahren, doch es gehe vor allem darum, als Fahrer ein Vertrauen aufzubauen, so Kwjat. "Es geht um das Gefühl des Fahrers im Auto - wie man Kurven attackieren kann und so weiter. Ich bin glücklich mit der Balance, das Auto war im richtigen Arbeitsfenster im Qualifying."