• 30. August 2020 · 20:08 Uhr

Gasly über Perez-Manöver: "Habe uns schon in der Mauer gesehen!"

Wie AlphaTauri-Fahrer Pierre Gasly den Zweikampf mit Racing-Point-Fahrer Sergio Perez erlebt hat und wie viel ihn die Safety-Car-Phase gekostet hat

(Motorsport-Total.com) - "Ganz ehrlich: Ich sah uns schon in der Mauer. Kein Witz!" So schildert Pierre Gasly die Szene aus der Anfangsphase des Belgien-Grand-Prix 2020 in Spa (hier das komplette Rennergebnis abrufen!), in der er Seite an Seite mit Sergio Perez bei Vollgas auf Eau Rouge zuhielt. Gasly schloss diesen Zweikampf erfolgreich ab und das Rennen auf P8, aber die Situation mit Perez beschäftigt ihn noch immer.

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AlphaTauri-Fahrer Pierre Gasly belegte P8 im Belgien-Grand-Prix 2020 Zoom Download

Gasly erklärt: "Ich war innen und konnte mich nicht noch weiter bewegen. Und an dieser Stelle haben wir wahrscheinlich 280 oder 300 Sachen drauf."

Perez habe ihn "rübergedrückt", so meint der AlphaTauri-Fahrer. "Und umso weniger wollte ich lupfen. Ich wollte das Manöver durchziehen, und es war eng."

Gasly: Perez-Manöver war "an der Grenze"

Er habe Perez bereits zuvor als "harten Racer" wahrgenommen, "aber in dieser Situation war er es umso mehr", sagt Gasly, der das Duell aus Runde zwei später als "intensiv, aber schön" bezeichnete.

Allerdings wirft er Perez vor, "an der Grenze" operiert zu haben. "Du weißt, wo das Limit ist. Darüber hinaus darf es nicht gehen. Unterm Strich aber gab es den Platz für ein Auto." Und deshalb gehe die Sache für ihn noch in Ordnung.

Mehr als in Ordnung ist für Gasly das Endergebnis im Rennen, sein viertes Punkteresultat in diesem Jahr. Doch der Franzose hadert zugleich damit: "Das Safety-Car hat uns heute einen potenziellen fünften Platz gekostet, denke ich."

Safety-Car-Phase als Stolperstein

Weil er auf harten Reifen losgefahren ist, sei die Safety-Car-Phase nach gut einem Viertel der Renndistanz für ihn zu früh gekommen, als dass er sie hätte für den einzigen geplanten Boxenstopp nutzen können.

"Uns war von Anfang an klar: Eine Safety-Car-Phase in den ersten 20 Runden wäre ein Killer für uns, und genau so ist es gekommen. Wir gaben aber nicht auf. Nach meinem Stopp lag ich fast ganz hinten, bin dann aber noch auf P8 nach vorne gekommen. Das war großartig."

Nach seinem Reifenwechsel in Runde 26 wurde Gasly in der Tat einmalig auf der vorletzten Position notiert. Dann aber kämpfte er sich an einem Auto nach dem anderen vorbei.

Lob aus der Chefetage für Gasly

Und diese fahrerische Leistung wurde von den Formel-1-Fans honoriert: "Es ist immer schön, wenn man zum Fahrer des Tages gewählt wird", sagt Gasly. "Und ja, es war auch ein ziemlich gutes Rennen. Es fühlte sich großartig an."

Diesen Eindruck bestätigt AlphaTauri-Teamchef Franz Tost und meint: "Pierre ist fantastisch gefahren. Ohne das Safety-Car wäre unsere Strategie mit dem harten Reifen umso besser aufgegangen. Pierre hätte dann weiter vorne ankommen können."

Auch Red-Bull-Teamchef Christian Horner erkennt die "gute Leistung" von Gasly an: "[AlphaTauri] hat dieses Jahr ein gutes Auto. Und vielleicht ist dieses Auto einfacher zu fahren als unser Auto manchmal. Es ist jedenfalls schön zu sehen, dass Pierre seinen Speed wiedergefunden hat. Das ist der Grund, weshalb er noch im [Red-Bull-] Programm ist."

Rückkehr zu Red Bull (vorerst) vom Tisch

Hoffnungen auf eine baldige Rückkehr zu Red Bull brauche sich Gasly aber trotz seines wiederholt überzeugenden Abschneidens nicht zu machen, sagt Horner. Es gehe zwar "in die richtige Richtung", so drückt er es aus, "aber wir sind zufrieden mit dem Status Quo".

Gasly wird das heute nicht weiter beschäftigen. Er sei vor allem froh darüber, ein "emotional anstrengendes Wochenende" erfolgreich hinter sich gebracht zu haben.

"Ich wollte heute gut abschneiden für [den im Vorjahr tödlich verunglückten] Anthoine [Hubert] und ihn bestmöglich ehren", sagt er. Mit P8 für AlphaTauri und mehreren guten Überholszenen dürfte ihm das gelungen sein.

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