Warum Norris in Spa auf sein "Familien"-Helmdesign verzichtet
McLaren-Fahrer Lando Norris erklärt, weshalb er beim Belgien-Grand-Prix 2020 in Spa doch nicht das eigens dafür entwickelte Helmdesign verwendet
(Motorsport-Total.com) - Ein Bild der Großeltern, dazu ein schwarzer Löwe auf gelbem Grund: Mit einem so gestalteten Helm wollte McLaren-Fahrer Lando Norris den Belgien-Grand-Prix 2020 in Spa bestreiten. Doch kurz vor dem Rennwochenende entschied sich Norris anders. Nun erklärt er, warum.
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Lando Norris (hier mit Standardhelm) hätte in Spa gerne seine Familie geehrt Zoom Download
"Mit diesem Helmdesign wollte ich meine belgischen Wurzeln und meine Familie ehren, besonders meine Großeltern, deren Bild auf der Hinterseite des Helms zu sehen ist", sagt Norris.
Dann allerdings erhielt er den Hinweis, eine rechtsextreme Partei habe sich die flämische Fahne mit schwarzem Löwen auf gelbem Hintergrund zu eigen gemacht.
Norris wollte kein politisches Statement senden
"Über diese Verbindung zu diesem speziellen Motiv war ich mir nicht im Klaren, als ich den Helm entworfen habe", meint Norris. "Als ich davon erfuhr, wusste ich aber sofort, dass es nicht angebracht wäre, den Helm zu verwenden."
Er erklärt weiter: "[Das Helmdesign] war nie als politisches Statement gedacht. Für mich persönlich war es einfach ein cooles Design, eine Hommage an meine Familie."
"Und ich will nicht der Grund für Zwist oder Ärgernis sein, was dieser Helm sicher bei vielen Menschen in Belgien hervorgerufen hätte. Deshalb bleibe ich [in Spa] bei meinem normalen Helm."
Spa wie ein zweites "Heimrennen" für Norris
Das ändere aber nichts daran, dass er den Belgien-Grand-Prix als sein zweites "Heimrennen" in der Formel 1 betrachte, so Norris weiter.
"Ich stamme zu 50 Prozent aus Großbritannien und zu 50 Prozent aus Belgien. Wir kamen oft zu Weihnachten oder Ostern hierher. Jeder aus der Familie meiner Mutter lebt hier und sie haben mich auch bei allen Rennen besucht, die ich seit dem Kartsport in Belgien absolviert habe. Deshalb halte ich es vollkommen für ein Heimrennen."
"Der einzige Grund, weshalb ich sage, dass Silverstone noch mehr ein Heimrennen für mich ist, ist: Ich bin in Großbritannien aufgewachsen."