"Wakanda Forever": Hamiltons Tribut an "Black Panther" Chadwick Boseman
Der Tod von Schauspieler Chadwick Boseman hat Lewis Hamilton so stark mitgenommen, dass er ihm nach der Qualifikation ein Tribut widmet
(Motorsport-Total.com) - Die Arme über Kreuz, die Hände zur Faust geballt - so steigt Lewis Hamilton nach der Pole-Position von Spa-Francorchamps (Formel 1 2020 live im Ticker) aus seinem Auto. Die Botschaft: "Wakanda Forever". Es ist Hamiltons Tribut an einen Schauspieler, dessen Tod am Samstagmorgen bekannt wurde. Chadwick Boseman starb im Alter von 43 Jahren an einer Krebserkrankung.
"Diese Nachricht hat mich wirklich gebrochen", sagt Hamilton nach der Qualifikation. "Es war daher heute nicht einfach, den Fokus zu bekommen, wenn so etwas auf meinem Herzen liegt. Ich dachte, dass ich heute in Perfektion fahren muss, denn was er als Superheld gemacht hat, hat allen Kindern gezeigt, was möglich ist."
Boseman wurde vor allem in seiner Rolle als Superheld "Black Panther" im gleichnamigen Film bekannt. Die Symbolik des Films spielte auch bei der BlackLivesMatter-Bewegung eine Rolle - denn Boseman war dunkelhäutig und seine Figur steht für den Stolz und die Stärke schwarzer Menschen.
Ein Markenzeichen der Krieger aus Wakanda war dabei der Gruß mit den gekreuzten Armen vor der Brust - und mit genau diesem Markenzeichen erinnerte Hamilton an den verstorbenen Schauspieler.
Mit Boseman selbst stand Hamilton zwar nicht in großem Kontakt, dennoch traf er ihn schon einmal in New York und ist begeistert von seiner Rolle als Black Panther. "Ich bin großer Marvel-Fan und weiß, wie Hollywood eine ganze Zeit lang war", sagt der Mercedes-Pilot. Eine Heldenrolle für Schwarze gab es lange Zeit nicht - bis zu Black Panther.
"Alle waren so stolz", sagt Hamilton. Denn Schwarze seien seiner Meinung nach auch heute noch in wichtigen Bereichen unterrepräsentiert. "Und dann jemanden wie ihn zu sehen, der so eine machtvolle Figur innerhalb der Avengers-Welt ist ... es war unglaublich, so eine Ehre, so inspirierend", schwärmt er.
"Ich kann mir vorstellen, dass ein schwarzes Kind aufsieht und erkennt, dass es möglich ist, ein Superheld zu sein." Hamilton ist sich sicher: "Sein Erbe wird immer weiterleben."
Für Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff hat Hamilton wieder einmal gezeigt, dass er auf Widrigkeiten mit starker Performance reagieren kann. "Da sind wir alle ähnlich. Je mehr man entgegengeworfen bekommt, desto besser wird man", sagt er. "Und das sehen wir in dieser Saison bei Lewis mit all den Verrücktheiten und all den Tragödien."
Seine Leistung unter diesen Umständen sei Hamiltons Antwort auf alles, was in der Welt derzeit geschieht. "Ich denke, dass Lewis die Möglichkeit hat, der größte Champion der Formel 1 zu werden. Er trägt die Energie und Verantwortung weiter und ist ein Vorbild und eine Inspiration für viele Menschen, die zu ihm aufsehen."