Carlos Sainz: Renaults "Party-Modus" hat McLaren in Spa geholfen
Was im Formel-1-Qualifying in Spa den Erwartungen von McLaren-Mann Carlos Sainz entsprochen hat und was ihn dagegen überraschte
(Motorsport-Total.com) - Sein bisheriges Abschneiden in Spa-Francorchamps sei stets "motorenlimitiert" gewesen. Das hatte Carlos Sainz bereits vor dem Beginn des Belgien-Grand-Prix 2020 erklärt. Und nach dem Qualifying zeigt sich der McLaren-Fahrer positiv überrascht vom Renault-Antrieb im Heck seines MCL35: "Der Motor funktionierte hier wirklich gut."
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McLaren-Fahrer Carlos Sainz auf dem Weg zu Startplatz sieben in Spa-Francorchamps Zoom Download
Und zwar so gut, dass Sainz als der Bessere der beiden McLaren-Fahrer den siebten Platz belegte, bei einem Rückstand von knapp 1,2 Sekunden auf die Mercedes-Bestzeit von Lewis Hamilton, und nur hauchdünn hinter der direkten Konkurrenz von Renault.
Renault vor McLaren? Für Sainz kommt das "wie erwartet", so sagt er. "Vergangenes Jahr waren sie [in Spa] eine halbe Sekunde bis sieben Zehntel schneller. Dieses Jahr sind wir also etwas näher dran an ihnen. Und sie waren uns das ganze Wochenende gut drei Zehntel voraus." Insgesamt sei der McLaren-Rückstand auf Renault also ein "positives Zeichen", meint Sainz.
Wovon Sainz überrascht ist
"Ich bin eher überrascht davon, vor Racing Point zu stehen. Das ist vielleicht die größte Überraschung", sagt der McLaren-Fahrer. Gut ein Zehntel trennt ihn auf Platz sieben von Sergio Perez auf Rang acht.
Doch Sainz glaubt: Im Grand Prix kehrt sich das Kräfteverhältnis wieder um: "Im Renntrimm liegen wir vielleicht hinter Renault und Racing Point. Unser Auto ist meistens schlechter mit viel Sprit an Bord. Wir gehen aber von P7 aus ins Rennen. Das bedeutet, wir können kämpfen."
Und diese Ausgangslage habe er auch dem Renault-Motor zu verdanken, betont Sainz: "Wir haben viel Leistung im Qualifying-Modus, auch mit dem Party-Modus. Damit bin ich zufrieden. Und heute haben wir auch eine sehr gute Runde hingekriegt."
Bloß kein Regen im Rennen, weil ...
Letzteres sei aber auch das Ergebnis eines Kompromisses bei der Abstimmung seines McLaren MCL35. Deshalb würde Sainz gerne auf ein Regenrennen verzichten. "Wir haben uns nämlich für ein Set-up mit sehr wenig Abtrieb entschieden, weil wir eben keinen Regen erwarten", erklärt er.
Begründung: "Wir hatten vorab eine 50-prozentige Chance auf Regen [im Rennen] gesehen. Und eine Abstimmung mit mehr Abtrieb funktioniert an unserem Auto dieses Mal nicht. Damit hatten wir zu viel Luftwiderstand und hätten uns so nicht gut qualifizieren können."
"Daher sind wir also mit superwenig Abtrieb unterwegs. Und wenn es morgen regnet, dann habe ich ein Problem ..."