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Nach Totalabsturz in nur einem Jahr: Große Ferrari-Sorgen für Monza
Ferrari erlebte im Training von Spa ein echtes Debakel: Während die Fahrer für das Wochenende keine Wunder erwarten, machen sich andere schon Sorgen für Monza
(Motorsport-Total.com) - "Man kann sich gar nicht vorstellen, dass sie noch vor einem Jahr zwei Rennen in Folge gewonnen haben", sagt Ex-Pilot Paul di Resta und bringt das Problem von Ferrari auf den Punkt. In Spa und in Monza konnte Charles Leclerc 2019 seine ersten beiden Formel-1-Siege für die Scuderia einholen, zwölf Monate später ist Ferrari auf dem Boden der Tatsachen angekommen (Formel 1 2020 live im Ticker).
© Motorsport Images
Die Aussichten für Ferrari in Belgien sind so trüb wie der Himmel über Spa Zoom Download
Im Freien Training am Freitag landeten Leclerc und Teamkollege Sebastian Vettel nur auf den Positionen 15 und 17 - 1,7 Sekunden hinter der Spitze. Die eigene Zeit aus dem zweiten Training im Vorjahr hat man dabei um fast 1,5 Sekunden verschlechtert. Damals wurde man Erster und Zweiter.
"Das fühlt sich nicht gut an. Es ist traurig, Ferrari so weit unten zu sehen", muss Leclerc nach dem Freitag eingestehen. "Uns fehlt im Moment einfach Pace. Wir müssen hart arbeiten, um aufzuholen. Ich erwarte für dieses Wochenende keine Wunder."
Alle Ferrari-Teams am Ende des Feldes
Der deutliche Absturz ist weiter Wasser auf die Mühlen der Kritiker, die Ferrari 2019 illegale Machenschaften beim Motor vorwerfen. Auf den beiden Motorenstrecken Spa und Monza war man 2019 nicht zu schlagen, nach den ganzen Direktiven sind alle Autos mit Ferrari-Motor unter ferner Liefen.
Alfa Romeos Antonio Giovinazzi war auf Rang 13 der Bestplatzierte der Ferrari-Truppe - lediglich die beiden Williams mischen sich noch unter die schlechtesten Acht.
Doch während Alfa Romeo und Haas schon das ganze Jahr so weit hinten zu finden sind, war Ferrari selbst zumindest nicht ganz so schlecht. Doch in Spa verliert die Scuderia selbst das Duell gegen ihr Kundenteam um eine halbe Sekunde. Das andere, Haas, konnte aufgrund von Motorenproblemen erst eine halbe Stunde vor Schluss überhaupt ins Geschehen eingreifen.
Vettel: "Das Auto ist schwierig zu fahren"
"Das Auto war schwierig zu fahren", hadert Sebastian Vettel, sieht darin aber auch einen Lichtblick: "Das bedeutet, dass wir noch nicht dort sind, wo wir sein sollten", sieht er noch eine Menge Luft nach oben.
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Am Nachmittag hätten er und Leclerc ein paar Dinge mit dem Set-up ausprobiert. Leclerc sei laut eigener Aussage aggressiv beim Abtrieb gewesen. "Aber das hat nicht funktioniert", gibt er zu und hadert: "Es ist schon eine Überraschung, so weit zurück zu sein." Und während Leclerc an diesem Wochenende keine Wunder erwartet, ist sich Vettel sicher, "dass es morgen besser aussehen wird."
Eine mögliche Hoffnung liegt auf dem wechselhaften Wetter, das die Kräfteverhältnisse durchmischen könnte. Regen als große Ferrari-Chance? Eher nicht, winkt Leclerc ab: "Ich weiß nicht, weil wir große Probleme mit der Balance haben", sagt er.
Große Sorgen für Monza
"Normalerweise wird die Balance im Regen noch schlimmer. Und die Probleme im Trockenen werden im Regen vergrößert. Es wird schwierig, wenn wir keine Lösung für die Balanceprobleme finden", so der Monegasse.
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Der Blick geht aber noch über das Wochenende hinaus. In Monza steht die nächste Power-Strecke ins Haus. Beim Heimspiel - wenn auch ohne Tifosi - droht das nächste Debakel. "Da mache ich mir große Sorgen um sie", sagt di Resta. "Ich sehe nicht, wie sie in besserer Form sein sollen."
Helfen könnte vielleicht ein wenig, dass der sogenannte "Party-Modus" im Qualifying dann verboten sein wird. Trotzdem sieht der Ex-Pilot schwarz: "Vielleicht kann sie das leicht näher an Mercedes bringen, aber alle anderen im Mittelfeld werden immer noch vor ihnen sein."