Williams: Wie der "Monster"-Mercedes in Spa-Francorchamps hilft
Wie Williams-Fahrer George Russell seine Chancen beim Belgien-Grand-Prix beziffert und wo er zuletzt eine große Steigerung ausgemacht hat
(Motorsport-Total.com) - Ein Q2-Einzug wäre schon eine Sensation für Williams. Und das hat auch einen Grund: Das einstige Formel-1-Topteam ist an die letzte Position der Konstrukteurswertung abgerutscht und die Fahrer George Russell und Nicholas Latifi tun sich schwer mit dem aktuellen FW43, dem vermutlich langsamsten Auto im Feld. Entsprechend gering sind die Erwartungen an Spa.
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George Russell zieht Zuversicht aus seiner nun gewonnenen Zweikampf-Erfahrung Zoom Download
Vor allem der vergleichsweise hohe Luftwiderstand des Williams-Fahrzeugs werde dort "nicht helfen", so formuliert es Russell. Er meint: Die Aerodynamik sei die größte Schwachstelle des FW43 und der Hauptgrund, weshalb Williams beim Belgien-Grand-Prix kaum weiter vorne als üblich zu finden sein werde.
"Man muss schon sehen, wo wir dieses und vergangenes Jahr stark unterwegs waren, nämlich in Budapest und in Singapur", sagt Russell. "Das sind Strecken, auf denen es keine große Effizienz braucht. Dort geht es nur um Abtrieb und nicht so sehr um Luftwiderstand."
Mercedes-Motor als Vorteil für Williams
In Budapest gelang Russell im Qualifying der Sprung auf P12 der Startaufstellung. Ein Ergebnis, das dem gesamten Williams-Team frischen Mut machte. Doch auf den winkligen Hungaroring folgt nun eine Rennstrecke ganz anderer Art.
Spa erfordert vor allem eines: Topspeed auf den langen Geraden. Stimmt aber das Aerodynamik-Paket nicht, dann passt auch die Endgeschwindigkeit nicht - so wie bei Williams in diesem Jahr.
Immerhin einen Vorteil weiß Russell auf seiner Seite: "Mit dem Mercedes-Antrieb haben wir natürlich ein Monster im Heck. Das dürfte uns helfen."
Wo sich Russell verbessert hat
Er selbst wähnt sich vor dem siebten Rennen der Formel-1-Saison 2020 besser aufgestellt als zuletzt, weil er sich im Zweikampf-Verhalten verbessert habe, so sagt er.
Russell erklärt: "Ich stehe vor meinem 28. Grand Prix. Bisher hatte ich aber nur einmal oder zweimal die Gelegenheit, ein echtes Duell mit einem anderen Auto auszutragen. Das ist eine neue Erfahrung für mich in der Formel 1 und ganz anders als in den Nachwuchsklassen."
"[In der Formel 1] hat man sehr viel Abtrieb, aber auch sehr viel Dirty Air, sodass dein Auto beim Hinterherfahren ein ganz anderes Auto ist. Vergangene Woche war deshalb ein gutes Rennen für mich. Ich kämpfte mit Räikkönen, mit [Grosjean] und Ocon. Damit komme ich jetzt viel besser klar."