• 15. August 2020 · 13:01 Uhr

F1 Barcelona 2020: Rosberg sieht Schuld für kuriosen Crash bei Ocon

Ralf Schumacher findet, dass Kevin Magnussen in der Formel 1 nichts verloren hat, doch Nico Rosberg bewertet die Schuldfrage genau entgegengesetzt

(Motorsport-Total.com) - Ein ungewöhnlich anmutender Unfall brachte das dritte Freie Training zum Grand Prix von Spanien in Barcelona (Formel 1 2020 live im Ticker!) zu einem frühzeitigen Ende unter roter Flagge. Esteban Ocon (Renault) wäre ausgangs Kurve 3 beinahe auf Kevin Magnussen (Haas) aufgefahren. Im verzweifelten Versuch, eine Kollision zu vermeiden, verlor er die Kontrolle über sein Auto - und krachte mit der Nase voran in die Betonmauer.

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Esteban Ocon löste in FT3 einen bizarr anmutenden Trainingscrash aus Zoom Download

"Magnussen hat mich überholt. Ich dachte, er sei auf einer schnellen Runde. Aber dann ist er vom Gas gegangen", funkte Ocon. Die TV-Bilder beweisen: Magnussen zog in dem Moment, in dem er vom Gas ging, in Richtung Streckenmitte. Ocon schien ausgerechnet da von irgendetwas abgelenkt zu sein, reagierte zuerst gar nicht - und dann zu spät, sehr ruckartig.

Die Schuldfrage ist für 'Sky'-Experte Nico Rosberg klar: "Ich finde nicht, dass es Magnussens Fehler ist. Ich habe den Eindruck, Ocon war in dem Moment nicht aufmerksam. Er hat viel zu spät reagiert. Vielleicht hat er gerade am Lenkrad irgendeinen Knopf gedrückt. Denn normalerweise hätte er den Haas früher sehen müssen."

Der Fall wird nach der Session von den FIA-Kommissaren aufgearbeitet. Magnussen, findet Rosberg, könne man auf keinen Fall bestrafen. Ein anderer 'Sky'-Experte, Ralf Schumacher, widerspricht entschieden: "Irgendwie hat sich Magnussen da komplett verschätzt. Das zeigt wieder, dass manche vielleicht doch nicht in die Formel 1 gehören."

Bottas: Schnellster Run fällt roter Flagge zum Opfer

Die kuriose Situation zog rund drei Minuten vor Schluss das frühzeitige Ende der Session nach sich. Bitter für Valtteri Bottas, denn der war kurz zuvor mit einem frischen Satz Soft-Reifen auf die Strecke gegangen. So konnte er auf die Bestzeit seines Teamkollegen Lewis Hamilton (1:17.222 Minuten) keine Antwort mehr geben. Rückstand: 0,151 Sekunden.

Hamilton erwischte seinerseits keine ganz perfekte Runde. Trotzdem hatte der erste Mercedes-Verfolger - das war wie so oft Max Verstappen (Red Bull) auf P3 - mehr als eine halbe Sekunde Rückstand. Aber: Die Pole entscheidet eher nicht über den Sieger beim Grand Prix von Spanien - sondern der beste Umgang mit den Reifen im Rennen.

Und dass Red Bull da Vorteile hat, konnte man zuletzt in Silverstone erleben. Mercedes tut sich mit den Reifentemperaturen in Barcelona schwer. In FT3 kletterte die Asphalttemperatur auf bis zu 47 Grad. Grund genug für den Kommandostand, Bottas anzuweisen, auf der Start- und Zielgerade so weit links wie möglich zu fahren, um im Schatten der Haupttribüne zu sein!

Sainz: Kühlprobleme endlich gelöst?

Hinter den Top 3 reihten sich Carlos Sainz (McLaren/+0,824), Sergio Perez (Racing Point/+0,874) und Charles Leclerc (Ferrari/+0,971) ein. Sainz hat nach dem Chassis (Freitag) nun auch Motorenkomponenten gewechselt, um endlich dahinter zu kommen, woran es liegt, dass sein Auto ständig um zwei bis drei Grad heißer läuft als jenes von Lando Norris (15./+1,581).

Letzterer leistete sich auf seiner schnellen Runde einen erheblichen Schnitzer im dritten Sektor, ansonsten wäre er sicher auch in den Top 10 gelandet. Und auch der vorhin erwähnte Ocon (11./+1,380) wurde unter Wert geschlagen. Daniel Ricciardo wurde zwar auch nur Zehnter, war aber um zwei Zehntelsekunden schneller.

Enttäuschend aus deutscher Sicht: Sebastian Vettel (12.) fehlt nach dem starken Freitagstraining wieder eine halbe Sekunde auf Leclerc. "Oh mein Gott. Das sieht nicht gut aus", litt Rosberg im Live-Kommentar bei 'Sky' mit seinem Landsmann mit. "Mit dem neuen Chassis haben sie die letzte Karte gezogen. Dass jetzt auch nichts geht, ist schon hart."

Auch Racing Point, laut Medienberichten in Italien Vettels nächstes Team in der Formel 1, ist bisher unscheinbar unterwegs. Das hat aber möglicherweise einen Grund: "Wir konzentrieren uns auf das Renn-Set-up", winkt Teamchef Otmar Szafnauer ab. Gleichzeitig räumt er ein: "Ich glaube, dass dieses Wochenende ein bisschen schwieriger für uns wird."

(F1-Paddock live: Der Qualifying-Samstag in Barcelona)

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