• 09. August 2020 · 20:26 Uhr

Was Ferrari-Teamchef Binotto der Kritik von Sebastian Vettel entgegenhält

Ferrari-Teamchef Mattia Binotto nimmt Stellung zur Kritik von Sebastian Vettel und schildert, wie er die strittigen Situationen in Silverstone erlebt hat

(Motorsport-Total.com) - "Keine Ahnung, was man sich an der Boxenmauer gedacht hat." Das war eine der Aussagen, mit denen Sebastian Vettel sein Ferrari-Team nach dem zweiten Silverstone-Rennen der Formel 1 kritisierte. Ferrari-Teamchef Mattia Binotto aber will diese Kritik so nicht stehen lassen.

Foto zur News: Was Ferrari-Teamchef Binotto der Kritik von Sebastian Vettel entgegenhält

Ferrari-Teamchef Mattia Binotto ist bemüht, die Wogen zu glätten Zoom Download

Vorneweg bei seinen Äußerungen bei 'Sky' sagt Binotto, man dürfe keinen Bruch in die Beziehung zwischen Ferrari und Vettel hineininterpretieren. "Ich glaube nicht, dass Sebastian das Vertrauen in unser Team verloren hat. Er macht gerade eine schwierige Zeit durch", erklärt der Teamchef.

Vettel habe zuletzt "kein Vertrauen" ins Auto gehabt. Ferrari werde nun "alles" tun, um dem viermaligen Formel-1-Weltmeister dieses Vertrauen wieder zu geben. Und Binotto sagt dabei auch: "Wenn ein Chassiswechsel Seb Vertrauen schenken kann, dann werden wir es tun."

Binotto: Vettels Dreher war der Knackpunkt

Eben dies hatte der frühere Formel-1-Weltmeister Nico Rosberg bei 'RTL' als Sofortmaßnahme vorgeschlagen. Er rate Vettel, bei Ferrari "auf den Tisch zu hauen" und das Ersatzchassis zu fordern, "weil irgendwo ist was falsch am Auto", so sagt Rosberg.


Letzte Nacht: Vettel-Kritik an Ferrari, Verstappen als Mercedes-Schreck

Video wird geladen…

  Weitere Formel-1-Videos

Er zeigt Verständnis für Vettels Frust. "Er weiß: Ich kann es ja. Also irgendwas muss [im Team] was falsch sein, wenn ich eine halbe Sekunde pro Runde langsamer bin und irgendwo hinten im Feld rumfahre, wenn mein Teamkollege Vierter wird." Es sei eine "schwierige Situation" für alle Beteiligten.

Vettel, so meint Binotto, habe sich beim 70-Jahr-Jubiläums-Grand-Prix in Silverstone aber selbst ein Bein gestellt. Der Dreher in der Startrunde habe das Rennen umso mehr zu einer Herausforderung gemacht. "Sein Rennen wurde beim Start beeinträchtigt", sagt Binotto. "Ich glaube, das war der Knackpunkt, nicht die gewählte Strategie."

Ferrari-Teamchef verteidigt Reifentaktik

Über die Reifentaktik, für die Vettel Ferrari mehrfach scharf kritisiert hat, gäbe es "nicht viel" zu sagen, so der Ferrari-Teamchef weiter. "Vielleicht haben wir die ideale Entscheidung ein paar Runden vorgezogen, weshalb er eine Position an Räikkönen verloren hat, von der wir aber wussten, dass er sie ohne Zeitverlust wiederkriegen würde."

Foto zur News: Was Ferrari-Teamchef Binotto der Kritik von Sebastian Vettel entgegenhält

Ferrari-Fahrer Sebastian Vettel nach dem Rennen in Silverstone Zoom Download

Außerdem, das erwähnt Binotto ausdrücklich, habe Ferrari mit dem Vettel-Stopp dessen Teamkollegen Charles Leclerc einen Gefallen getan. Leclerc war nach seinem früheren Stopp hinter Vettel aufgelaufen. Dass Vettel zur Box beordert wurde, habe "Charles ein Comeback ermöglicht", sagt Binotto.

Aus seiner Sicht sei es "die richtige Entscheidung für das Team" gewesen. "Wir glauben nicht, dass wir Sebastian benachteiligt haben. Er hat Kimi ja sofort wieder überholt."

Rosberg springt Binotto bei

Vettels Kritik aber beschränkte sich nicht nur auf den Zeitpunkt des Boxenstopps in Runde 22, sondern richtete sich auch gegen die Reifenwahl im zweiten und dritten Stint. Darauf geht Binotto gar nicht ein, auch nicht auf die Vehemenz der Vettel-Äußerungen.

Rosberg aber greift die deutlichen Worte Vettels in seiner Analyse auf und meint: "Das ist jetzt nicht unbedingt eine gute Sache, wenn der Fahrer im Rennen so die Schuld dem Team gibt. Als Fahrer kannst du es nicht beurteilen. Du weißt ja gar nicht, was da alles noch in der Strategie mitspielt. Kann man nicht wirklich wissen."

Das alles zeige aber, "wie angespannt die Situation zwischen ihm und dem Team" sei, so Rosberg.

Anzeige Unser Formel-1-Shop bietet Original-Merchandise von Formel-1-Teams und Formel-1-Fahrern - Kappen, Shirts, Modellautos, Helme und vieles mehr
Fotos & Fotostrecken
Foto zur News: F1: Grand Prix von Las Vegas (USA) 2024
F1: Grand Prix von Las Vegas (USA) 2024
Donnerstag
Foto zur News: Die Formel-1-Sonderdesigns in der Saison 2024
Die Formel-1-Sonderdesigns in der Saison 2024

Foto zur News: F1: Grand Prix von Las Vegas (USA) 2024
F1: Grand Prix von Las Vegas (USA) 2024
Technik

Foto zur News: F1: Grand Prix von Las Vegas (USA) 2024
F1: Grand Prix von Las Vegas (USA) 2024
Pre-Events

Foto zur News: Die größten Formel-1-Skandale
Die größten Formel-1-Skandale
Folge Formel1.de
Videos
Foto zur News: 1984: Die engste WM-Entscheidung der Formel-1-Geschichte!
1984: Die engste WM-Entscheidung der Formel-1-Geschichte!
Foto zur News: Ralf Schumacher: Sulayem ist kein guter Präsident
Ralf Schumacher: Sulayem ist kein guter Präsident

Foto zur News: Die größten Aufholjagden der Formel-1-Geschichte!
Die größten Aufholjagden der Formel-1-Geschichte!

Foto zur News: "Krachend gescheitert": Der teuerste Formel-1-Flop
"Krachend gescheitert": Der teuerste Formel-1-Flop
Top-Motorsport-News
Foto zur News: Neuer Lamborghini-Sportchef gefunden? BMW-Topmann als heißer Kandidat
DTM - Neuer Lamborghini-Sportchef gefunden? BMW-Topmann als heißer Kandidat

Foto zur News: Jota hatte Toyota-Strategie: Kostete der Reifenschaden den Sieg?
WEC - Jota hatte Toyota-Strategie: Kostete der Reifenschaden den Sieg?

Foto zur News: WRC-Titelkampf: Toyota verzichtet bei der Rallye Japan auf Rovanperä
WRC - WRC-Titelkampf: Toyota verzichtet bei der Rallye Japan auf Rovanperä

Foto zur News: Türkischer Sim-Racer Cem Bölükbasi bekommt Chance in der Formel 2
F2 - Türkischer Sim-Racer Cem Bölükbasi bekommt Chance in der Formel 2