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Mercedes zu sorgenfrei: Hatten Reifenschäden "nicht auf dem Schirm"
Mercedes gibt zu, dass sie von den Reifenschäden in Silverstone überrascht wurden: Trotz einiger Anzeichen hatte man sich keine Sorgen gemacht
(Motorsport-Total.com) - "Wir hatten nichts auf dem Radar, was uns Sorgen bereitet hätte", sagt Mercedes' Leitender Renningenieur Andrew Shovlin über die Reifenschäden an beiden Fahrzeugen am vergangenen Sonntag (Formel 1 2020 live im Ticker). In der Schlussphase von Silverstone erlitten sowohl Valtteri Bottas als auch Lewis Hamilton Schäden an den Reifen, doch das hatte sich nicht unbedingt angedeutet.
© Motorsport Images
Lewis Hamilton inspiziert seinen Reifen nach dem Schaden in der letzten Runde Zoom Download
Zwar habe sich Bottas schon eine Weile zuvor über Vibrationen beschwert, "das ist aber nicht ungewöhnlich, wenn die Reifen verschlissen sind", meint Shovlin. "Meistens ist das nur Gummiabrieb, der sich am Reifen festsetzt. Wir waren ein bisschen besorgt, aber alle Anzeichen deuteten darauf hin, dass die Reifen durchhalten würden."
Der Schaden selbst sei dann nahezu ohne Warnung ziemlich schnell gekommen. Zu dem Zeitpunkt wollte Teamkollege Hamilton die schnellste Runde in Angriff nehmen. "Da haben wir ihn zurückgepfiffen", sagt Shovlin. Denn Mercedes wollte kein Risiko eingehen - und trotzdem war wenig später auch der Reifen des Briten platt.
"Im Nachhinein betrachtet hätten wir Lewis reinholen sollen, als Max (Verstappen; Anm. d. Red.) drin war. Wir hatten ja ausreichend Vorsprung. Aber ehrlich gesagt dachten wir zu dem Zeitpunkt, dass das bei Valtteri ein isoliertes Problem sei. Wir hatten nicht genug auf dem Schirm, dass das beide Autos treffen könnte."
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Und eigentlich war sich Mercedes sicher, dass 40 Runden mit dem harten Reifen kein Problem darstellen würden. "Wir waren da ganz entspannt. Wir wussten, dass die Vorderreifen verschleißen würden. Silverstone ist als Strecke für die innere und äußere Reifenschulter des linken Vorderreifens besonders anspruchsvoll, was den Verschleiß betrifft", so der Ingenieur.
Auch als die Performance einknickte, sei man nicht besorgt gewesen, weil man so etwas im Rennen schon öfters beobachtet habe. "Wir hatten ein gutes Gefühl, dass das nicht passieren würde. Außerdem verlierst du eher schleichend Tempo, wenn ein Vorderreifen abbaut - nicht wie bei einem Hinterreifen, wo das ziemlich schnell gehen kann."
Zudem wähnte sich Mercedes dank seiner Schnelligkeit in einer guten Position. Denn durch den Vorteil auf der Strecke konnte man seine Reifen etwas mehr im Blick behalten. "Wir wussten, dass Verstappen hinter uns Reifen drauf hatte, die genauso alt waren, und wir dachten, dass wir uns den Luxus leisten können, unsere Reifen mehr zu schonen als er", so Shovlin.