• 06. August 2020 · 11:06 Uhr

Mercedes-Reifenschäden in Silverstone: DAS hat keine Rolle gespielt

Mercedes-Chefstratege James Vowles erklärt, warum das DAS-System nichts mit den Reifenschäden in Silverstone zu tun hatte - "Mit offenen Augen" ins zweite Rennen

(Motorsport-Total.com) - Mercedes ging nach dem Grand Prix von Großbritannien auf Ursachenforschung. Die Reifenschäden von Valtteri Bottas und Lewis Hamilton zu Rennende beschäftigten das Team. Eine Ursache konnte "kategorisch" ausgeschlossen werden: das innovative DAS-System.

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Lewis Hamilton inspiziert seinen Reifenschaden nach dem Rennen Zoom Download

Das "Dual-Axis Steering" (DAS) hat vor allem zu Saisonbeginn für Aufsehen gesorgt, weil die Mercedes-Fahrer ihr Lenkrad nicht nur nach links oder rechts bewegen können, sondern auch nach vorne und zurück. Dadurch verändert sich die Stellung der Räder, was das Aufwärmen der Pneus erleichtern soll.

Nachdem Bottas zwei Runden vor Rennende in Silverstone einen Reifenschaden erlitt und sein Teamkollege Hamilton in der letzten Rennrunde, begann die Analyse. Reifenhersteller Pirelli sprach von einer ungewöhnlich hohen Belastung als Ursache für die Reifenschäden.

Fraglich war, ob DAS eine Rolle spielte. Mercedes-Chefstratege James Vowles klärt nun in einem neuen Debrief-Video des Teams auf: "Sehr viele Fragen in diesem Jahr, aber speziell bei diesem Rennen, drehten sich um DAS und ob das System zu den Reifenschäden beigetragen hat oder nicht."

Die Antwort: "Ich kann das kategorisch ausschließen. Dafür gibt es mehrere Gründe." Zunächst wurde das DAS-System von Hamilton und Bottas gegen Rennende vor den Schäden nicht eingesetzt. "Tatsächlich wurde es eher in der Frühphase des Rennens verwendet."

Ein weiteres Argument dagegen: McLaren-Pilot Carlos Sainz hat zu Rennende ebenso einen Reifenschaden erlitten. "Und sie verwenden kein DAS-System an ihrem Auto", wendet Vowles ein. Und der dritte Punkt: "Eine Vielzahl von Konkurrenten haben sich wie Valtteri über Vibrationen beklagt."


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Das Reifenproblem betraf demnach nicht nur Mercedes - "aber uns traf das Problem schlimmer." Um für das zweite Rennen gegenzusteuern, hat Pirelli die Minimaldrücke der Reifen für das Jubiläumsrennen angehoben. Dennoch bleibt der Lieferant bei den weicheren Mischungen (C2, C3 und C4).

Auch der Streckenbetreiber hat reagiert und am Ausgang der Becketts-Kurve einen neuen Randstein installiert, da an dieser Stelle vermehrt Fahrer ins Gras gefahren sind und dort womöglich Trümmerteile die Reifen beschädigt haben.

Mercedes wird jedenfalls "mit offenen Augen" in das zweite Silverstone-Rennen gehen. "Wir haben eine Fülle an Daten verfügbar, aber die Mischungen werden dieses Wochenende weicher sein. Daher werden wir mit offenen Augen in das zweite Rennen gehen."

Allerdings weiß der Chefstratege, dass sich die Umstände nicht direkt ein zweites Mal wiederholen werden. Denn maßgeblich haben die frühen Safety-Car-Phasen die Strategien der Teams beeinflusst und dazu geführt, dass viele Piloten mehr als 30 Runden auf dem harten Reifen unterwegs waren.

"Die Leute werden nun vorsichtiger sein und ich bin sicher, wir sehen deutlich mehr Zweistoppstrategien, was wohl auch mit den Mischungen zusammenhängen wird."

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