Racing Point lobt Nico Hülkenberg: "Als wäre er nie weg gewesen"
Wie Nico Hülkenberg das Racing-Point-Team schon nach den ersten Metern seiner Formel-1-Rückkehr überzeugt hat und wie man das Comeback bisher einordnet
(Motorsport-Total.com) - "Es hat richtig gut funktioniert", sagt Andrew Green als technischer Leiter von Racing Point. Und damit lobt er ausdrücklich, wie sich Formel-1-Rückkehrer Nico Hülkenberg beim vierten Grand Prix des Jahres (hier im Liveticker verfolgen!) ins Team eingefügt hat. "Es war, als wäre er nie weg gewesen", meint Green. Genau deshalb habe man Hülkenberg als Ersatzmann von Sergio Perez geholt.
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Nico Hülkenberg im Racing Point RP20: Im Qualifying reichte es nicht für die Top 10 Zoom Download
Besonders imponiert habe ihm, dass Hülkenberg sofort wieder voll da gewesen wäre. "Er hat ein gutes Gedächtnis. Viele Abläufe, die er vor Jahren bei uns gewohnt war, haben sich praktisch nicht verändert. Sie haben sich vielleicht ein bisschen weiterentwickelt, aber das Grundprinzip ist jeweils ähnlich geblieben. Deshalb konnte er nahtlos daran anknüpfen."
"Aufgrund der Kurzfristigkeit brauchst du jemanden, der in kurzer Zeit das Maximum herausholen kann", sagt Green, obwohl Hülkenberg im Qualifying die Top 10 verfehlt hat.
Leichte Kritik an Stroll in Silverstone
"Bei Nico", so meint er, "konnte man aufgrund der Kürze der Zeit nicht viel mehr erwarten. Er hat großartige Arbeit geleistet. Von Lance [Stroll] aber hatten wir uns definitiv etwas mehr versprochen."
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Immerhin: Stroll schaffte den Einzug in das dritte Qualifyingsegment und nimmt in der Startaufstellung am Sonntag die sechste Position ein. Hülkenberg geht von P13 in seinen Comeback-Grand-Prix.
Warum Racing Point generell langsamer war als erwartet, darüber rätselt Green noch immer. "Wir haben Pace verloren und suchen nach den Gründen dafür, in mehreren Bereichen", so sagt er.
Green wirbt um Verständnis für Hülkenbergs Leistung
"Beide Fahrer hatten geglaubt, mehr aus dem Auto herausholen zu können, aber mehr ging einfach nicht. Die Temperaturen spielen da wahrscheinlich eine große Rolle. Das müssen wir in den Griff kriegen. Denn wir haben sicherlich unter unserem Limit geboxt."
Im Fall von Hülkenberg wirbt Green aber um Verständnis: "Sein größter Nachteil ist, dass er neun Monate lang kein solches Auto bewegt hat. Da ist er sicher etwas eingerostet." Hülkenberg brauche wohl die komplette Distanz in Silverstone, um wieder völlig heimisch zu werden in der Formel 1.
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Dann werden aber auch Nebenwirkungen auftreten, glaubt der Technikchef von Racing Point: "Wenn er ein gutes Rennen hat und die etwa 50 Runden absolviert, wird er am Ende sicher geschafft sein und es am Montag spüren, aber er wird dann auch viel besser Bescheid wissen."
"Schongang" für Hülkenberg im Training
Genau aus diesem Grund habe man im Training versucht, Hülkenberg zu schonen und ihm nur die nötigsten Aufgaben aufs Auge zu drücken. "Am Donnerstag haben wir unsere Pläne für das Wochenende komplett über den Haufen geworfen", erklärt Green dazu.
"Wir haben uns entschlossen, Nicos Arbeitspensum zu reduzieren. Es ging für ihn nicht vorrangig darum, Tests oder größere Set-up-Änderungen zu erproben, sondern er konnte sich auf die Grundlagen konzentrieren, und auf den Rennsonntag." Diese Strategie soll sich im Großbritannien-Grand-Prix bezahlt machen.