Mercedes-Teamchef: Eigentlich war Bottas schneller als Hamilton
Wie Lewis Hamilton im Qualifying in Silverstone seinen Mercedes-Teamkollegen Valtteri Bottas noch abgefangen und die Pole-Position erzielt hat
(Motorsport-Total.com) - Es war Valtteri Bottas, der im Qualifying zum Großbritannien-Grand-Prix 2020 in Silverstone (hier im Liveticker verfolgen!) das Tempo vorgegeben hat. Und trotzdem steht im Rennen sein Mercedes-Teamkollege Lewis Hamilton auf der Pole-Position - weil dieser "einfach eine Runde hingezaubert" habe, wie Mercedes-Sportchef Toto Wolff erklärt.
© Motorsport Images
Mercedes-Fahrer Valtteri Bottas schien auf die Pole zu fahren, aber es kam anders ... Zoom Download
Er meint bei 'Channel 4': "Valtteri war im gesamten Qualifying voran, und zwar auf Medium und auf Soft. Es war nur Lewis' Stil, am Ende noch mal [eine Runde] rauszuhauen. Und das war außergewöhnlich."
Zuvor hatte Bottas, wie von Wolff geschildert, in Q1 und Q2 jeweils das Klassement angeführt. Er distanzierte Hamilton um 0,099 beziehungsweise 0,332 Sekunden.
Lob für Hamilton für "Zauberrunde"
"Valtteri hatte ein wirklich gutes Qualifying", sagt Wolff. "Er hat sich bis hin zu Q3 immer weiter gesteigert. Dann aber ging es plötzlich auseinander." Bottas habe "keinen großen Fehler gemacht", meint Wolff. Hamilton sei schlicht in Topform gewesen, als es am Ende darauf angekommen sei.
"Lewis war [zunächst] nicht so richtig zufrieden gewesen mit dem Auto", erklärt Wolff. Ein Dreher im zweiten Abschnitt der Qualifikation brachte zusätzliche Unruhe ins Spiel beim sechsmaligen Weltmeister, doch in Q3 war Hamilton wieder voll da.
Wolff lobt: "Sektor zwei [auf seiner schnellsten Runde] war so viel besser als alles andere davor. Und das ist etwas, was ihn so besonders macht." Nämlich die Fähigkeit, selbst unter Druck zu absoluter Höchstform aufzulaufen.
Bottas: Noch ist nichts verloren in Silverstone
Der geschlagene Bottas gibt die Hoffnung aber nicht auf, Hamilton in Silverstone doch noch biegen zu können. "Ich glaube, es wird Möglichkeiten geben", meint er. "Lewis hat im vergangenen Jahr von P2 aus gewonnen, mit einer anderen Strategie als ich. Also ja, alles ist noch weit offen. Und meine Longrun-Pace an diesem Wochenende ist ziemlich gut."
Er hadere nicht mit der verpassten Pole-Position im Qualifying, im Gegenteil, sagt Bottas: "Lewis hatte am Ende die perfekte Runde, oder zumindest nahe dran an der Perfektion. Das war eine ziemlich beeindruckende Zeit. Mit meiner Balance konnte ich da nicht mithalten."
"Zweiter zu sein, das ist natürlich ein bisschen enttäuschend, weil das Qualifying an sich stark war. Aber: Am Sonntag zählt es."