Werde jetzt Teil der großen Community von Formel1.de auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über die Formel 1 und bleibe auf dem Laufenden!
Verstappen über Crash vor dem Start: "Ich dachte, das Rennen wäre vorbei ..."
Max Verstappen glaubte nach seinem Crash kurzzeitig nicht mehr an einen Start in Ungarn - Die Red-Bull-Crew vollbringt in zwölf Minuten ein mittleres Wunder
(Motorsport-Total.com) - Es war die vielleicht kurioseste Szene der noch jungen Formel-1-Saison 2020: Max Verstappen crashte am Sonntag in Budapest auf dem Weg in die Startaufstellung. Während viele davon ausgingen, dass das Rennen für den Niederländer damit bereits beendet sei, vollbrachten die Red-Bull-Mechaniker in den folgenden Minuten und mittleres Wunder.
Sie reparierten die beschädigte Aufhängung des RB16 innerhalb von zwölf Minuten, und Verstappen fuhr anschließend sogar noch auf Platz zwei. Doch wie kam es überhaupt zu dem Abflug? Der Niederländer selbst berichtet: "Ich blockierte die Reifen. Ich ging von der Bremse, wollte wieder bremsen, blockierte wieder, und dann ging es einfach nur noch geradeaus."
"Ich hatte schon in der ganzen Runde kaum Grip", sagt Verstappen, der außerdem verrät: "Ich dachte, das Rennen wäre vorbei, aber ich kam noch einmal aus der Mauer heraus. [...] Ich hätte auch aussteigen und sagen können, dass es vorbei ist." Doch Verstappen erklärt, man dürfe niemals aufgeben, weshalb er das Auto noch in die Startaufstellung gebracht habe.
"Ich war sehr ruhig. Ich dachte mir: 'Schauen wir mal, ob sie es schaffen.' Und wenn nicht, dann wäre das Rennen vorbei gewesen. Dann wäre das enttäuschende Wochenende komplett gewesen. Aber sie haben einen großartigen Job gemacht", erklärt Verstappen, der während der Wartezeit nicht mit Helmut Marko oder Christian Horner gesprochen hat.
Auch Gegner zeigen sich beeindruckt
"Was soll man auch sagen?", zuckt er die Schultern und erklärt: "Natürlich kann man ein ganzes Gespräch darüber führen, aber ich berührte die Mauer, es gab einen Schaden, man versucht ihn zu beheben, und dann schaut man weiter." Er ließ die Mechaniker einfach ihre Arbeit machen. Lob gibt es für die Blitz-Reparatur übrigens auch von anderen Teams.
Ungarn 2020: Wer letzte Nacht am schlechtesten geschlafen hat
"Das haben sie in zwölf Minuten geschafft?", zeigt sich zum Beispiel Mercedes-Pilot Lewis Hamilton beeindruckt, als er nach dem Rennen vom Umfang des Schadens an der Aufhängung erfährt. "Es waren verrückte zehn bis zwölf Minuten", lacht Verstappen, der berichtet: "Ich saß im Auto und sah, wie die Mechaniker sich gegenseitig anbrüllten."
Am Ende der Reparatur habe es noch "ein letztes Stück Tape auf die Aufhängung [gegeben], damit alles hält", grinst Verstappen. "Ich gab meinen Daumen nach oben und sie sagten, dass alles repariert sei", verrät der Niederländer, der die folgende Formationsrunde genutzt habe, um zu überprüfen, ob mit der Aufhängung wirklich alles wieder in Ordnung sei.
Reparatur im Grid: Für FIA alles im grünen Bereich
"Es fühlte sich in Ordnung an, und während des Rennens ist nichts passiert", berichtet er. Er sei im Rennen auch nicht vorsichtiger durch Kurve 12 gefahren, wo er vor dem Start abgeflogen war. Verstappen erklärt, dass das an kalten Reifen gelegen habe und er lediglich die Bremsbalance etwas nach hinten verstellt habe, damit es sich nicht wiederholt.
Fotostrecke: Ungarn: Fahrernoten der Redaktion
Kimi Räikkönen (5): Ja, auch uns tut es in der Seele weh, den "Iceman" so hinterherfahren zu sehen. Klar, im Alfa Romeo des Jahrgangs 2020 sind aktuell keine Heldentaten möglich. Doch mit dem letzten Platz im Qualifying und der Strafe im Rennen hat Kimi auch selbst dazu beigetragen, dass es ein Wochenende zum Vergessen war. Fotostrecke
"Aber es ist nicht so, als würde man wie eine Oma durch die Kurve fahren. Du musst weiterhin pushen", stellt er klar. Die FIA hatte bei der Reparatur übrigens nichts zu beanstanden. Zur Erinnerung: Umbauarbeiten zwischen Qualifying und Rennen sind nicht erlaubt. Rennleiter Michael Masi erklärt daher: "Nach Max' Unfall haben wir die Arbeiten genau im Auge behalten."
"Wir haben ein paar Leute aus unserem Technik-Team hingeschickt, um den Vorgang zu beobachten. Der gesamte Reparaturvorgang war regelkonform. Die Verantwortung für die Sicherheit des Fahrzeugs liegt ohnehin beim Teilnehmer selbst und nicht bei uns. Von daher konnten wir da nichts feststellen, was uns irgendwie alarmiert hätte", so Masi.