Sergio Perez: Start hat mehr wehgetan als gestauchter Rückenwirbel
Warum Sergio Perez beim Ungarn-Grand-Prix nicht an die Leistung seines Racing-Point-Teamkollegen Lance Stroll anknüpfen konnte
(Motorsport-Total.com) - Ihm sei "schwindlig" geworden, hatte Sergio Perez nach dem Qualifying erklärt. Erst später stellte sich heraus: Der Mexikaner hatte sich einen Rückenwirbel gestaucht. So gehandicapt ging er in den Ungarn-Grand-Prix. Doch nicht die Verletzung machte ihm im Rennen am meisten zu schaffen, sondern sein Losfahren von Startplatz vier.
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Mittendrin, statt vorne dabei: Sergio Perez missglückte in Ungarn der Start Zoom Download
"Der Start war sehr schlecht", räumt Perez ein. Er sei überhaupt nicht gut in Fahrt gekommen. "Ich hatte einfach keine Traktion und üblen Wheelspin. Keine Ahnung, ob meine Seite schlechter war oder nicht."
Die Szene warf Perez jedenfalls zurück auf Position sieben. Und kurz darauf wurde das rosa Fahrzeug mit der Nummer elf nur noch auf Rang zwölf notiert - nach der ersten Serie der Boxenstopps und nach einem unplanmäßigen Ausflug, wie Perez erklärt.
Kleiner Ausrutscher, große Wirkung
"Ich hatte eine Pfütze erwischt und wäre beinahe in der Wand gelandet. Ich fing das Auto aber gerade nochmal ab."
Ungarn 2020: Wer letzte Nacht am schlechtesten geschlafen hat
Und so versuchte Perez vom Ende der Top 10, sein Rennen noch zu retten. "Es war sicher nicht mein angenehmster Grand Prix", sagte er später. "Und es war schwierig, die verlorenen Positionen wieder wettzumachen."
Lange fuhr Perez hinter Alexander Albon und hinter Sebastian Vettel, sehr viel Druck nach vorne aber machte er nicht. Racing Point hatte ihn eher auf Dauerlauf getrimmt, so meint er: "Wir hätten einen Undercut-Versuch gegen Ferrari und Red Bull starten können, gingen aber von weiteren Schauern aus und haben deshalb unseren ersten Stint verlängert."
Weil der Undercut-Versuch ausblieb ...
Mit Konsequenzen: Vettel und Albon hatten vorher gestoppt, Perez blieb hinter ihnen zurück, brachte am Ende immerhin noch Rang sieben ins Ziel.
Fotostrecke: Ungarn: Fahrernoten der Redaktion
Kimi Räikkönen (5): Ja, auch uns tut es in der Seele weh, den "Iceman" so hinterherfahren zu sehen. Klar, im Alfa Romeo des Jahrgangs 2020 sind aktuell keine Heldentaten möglich. Doch mit dem letzten Platz im Qualifying und der Strafe im Rennen hat Kimi auch selbst dazu beigetragen, dass es ein Wochenende zum Vergessen war. Fotostrecke
Das rang Racing-Point-Teamchef Otmar Szafnauer keinen Applaus ab. "Das hätte besser laufen können", sagte er über das Abschneiden. Perez habe sich "hauptsächlich aufgrund des schwachen Starts" in Schwierigkeiten gebracht. Es seien Punkte verschenkt worden.
Trotzdem erzielte Racing Point mit 18 Zählern die drittbeste Ausbeute nach Mercedes und Red Bull, was Szafnauer zufrieden stimmt. So viele Punkte hatte Racing Point in diesem Jahr noch nicht auf einmal geholt. "Es war noch nicht optimal", sagt Szafnauer, "aber wir kommen der Sache allmählich nahe."