• 16. Juli 2020 · 17:55 Uhr

Kimi Räikkönen: Ihr stellt doch immer die gleichen Fragen!

Alfa-Romeo-Pilot Kimi Räikkönen ist vor dem Grand Prix von Ungarn einmal mehr genervt von den Fragen der Journalisten - Das rät er Sebastian Vettel

(Motorsport-Total.com) - "Ihr habt mir beim vergangenen Rennen letzte Woche die gleiche Frage gestellt", reagiert Kimi Räikkönen gewohnt geradlinig und verwundert auf Fragen über seine Zukunft vor dem Grand Prix von Ungarn (F1 2020 live im Paddock-Ticker!). Der Finne signalisiert damit in seiner typisch kühlen Art, dass er nicht an den Spekulationen rund um seine Person interessiert ist - und dass es noch immer keine Neuigkeiten über seinen weiteren Karriereweg gibt.

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Kimi Räikkönen ist kein Freund von Mediendonnerstagen Zoom Download

Der älteste Fahrer muss sich im Alter von 40 Jahren gegen Ende seiner Karriere nun immer häufiger mit jenen Fragen beschäftigen, die ihn nicht zu interessieren scheinen. Schon nach dem zweiten Saisonrennen wird der Finne, der über keinen Vertrag für 2021 verfügt, als Wackelkandidat gehandelt.

Er selbst klärt auf, dass seine Entscheidung weder etwas mit dem Verlauf dieser Saison zu tun habe, noch mit dem Reglement für das kommende Jahr. "Das hat absolut nichts damit zu tun", stellt er klar. Auch seine Verfassung würde ihn bislang nicht ans Aufhören denken lassen, betonte der "Iceman" bereits in der Vorwoche.

Räikkönen zu Vettel: "Racing ändert sich im Mittelfeld nicht"

"Manchmal ist es eben so, dass man das Team verlässt und sich die Wege trennen", meinte Räikkönen bereits vor wenigen Tagen - allerdings nicht angesprochen auf seine eigene Lage, sondern auf jene seines Kumpels Sebastian Vettel.

Der Heppenheimer wird Ferrari zu Saisonende verlassen. Ihn könnte bald ein ähnliches Schicksal ereilen wie Räikkönen 2018. Der Ex-Weltmeister ist nach seinem Abgang bei der Scuderia zum Mittelfeldteam Sauber zurückgekehrt, Vettel steht derzeit bei Aston Martin hoch im Kurs.

Wie wird sich das für den viermaligen Champion anfühlen, dauerhaft im Mittelfeld um Punkte zu fahren? "Ich denke nicht, dass es einen Unterschied ausmacht, wo man fährt", erklärt der Finne. Auch an der Spitze liege man schließlich nicht immer in Führung, ergänzt er.


F1 Ungarn 2020: Die News vor Rennen 3

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Derzeit muss der Deutsche mit Ferrari bereits lernen, wie es sich anfühlt, gegen McLaren, Racing Point oder Renault anzutreten, statt um Podestplätze zu kämpfen. "Wenn man genügend Jahre gefahren ist, dann wird man sich in manchen Rennen durch Feld kämpfen müssen und manchmal wird man um diese Positionen im Mittelfeld kämpfen."

Aber: "Das Racing fühlt sich nicht anders an." Nur die Gegner ändern sich eben, gibt Räikkönen Vettel einen Vorgeschmack auf seine potenzielle Zukunft. "Ich kann nicht verstehen, warum man deshalb seine Herangehensweise ändern sollte. Man wird immer versuchen, sein Bestes zu geben."

Allerdings könnte man meinen, dass sich der Druck in einem Mittelfeldteam verkleinert, schließlich fährt man nicht um Siege und steht demnach auch weniger im öffentlichen Fokus. Doch Räikkönen warnt davor, die Herausforderung zu unterschätzen.

"Iceman": Druck kommt von den Medien, nicht vom Team

"Das ist natürlich von Team zu Team verschieden. Als Fahrer erwartet aber jeder von sich selbst extrem viel, man erwartet gewisse Ergebnisse." Daher komme der meiste Druck auch in einem Topteam von einem selbst.

Trotz seiner jahrelangen Erfahrung in einigen Topteams, wie Ferrari oder McLaren, habe Räikkönen selbst nie extremen Druck von den Mannschaften verspürt. "Ich weiß nicht, vielleicht ist das bei manchen Teams anders. Aber es war nie ein Thema in Meetings, das ist klar." Nachsatz: "Ich denke, das kommt eher von den Medien", unterstreicht der Finne.


Fotostrecke: Österreich: Fahrernoten der Redaktion

Mit der Ausbeute aus den ersten beiden Rennen kann Räikkönen nicht zufrieden sein. Nach dem Ausfall im ersten Rennen konnte er mit Platz elf auch im zweiten Österreich-Grand-Prix keine Punkte einfahren. Das Ferrari-Kundenteam scheint in dieser Saison in der Rangordnung zurückgefallen zu sein. Das lässt sich vor allem auf den Power-Nachteil zurückführen.

Zwei Nuller: C39 "besser, als die Ergebnisse gezeigt haben"

"Natürlich will man immer schneller sein auf den Geraden, aber gleichzeitig auch in den Kurven. Da muss man einen Kompromiss finden zwischen dem Topspeed und dem Abtrieb", erklärt er. Alfas Vorteil: "In Ungarn ist der Topspeed nicht so wichtig, also mal schauen, wie sich das auswirkt."

Räikkönen gibt zu, dass er sich mehr Pferdestärken wünschen würde - "aber das will jeder, weil man dann mehr Flügel ans Auto schrauben kann. Grundsätzlich ist es noch zu früh, um genau zu sagen, wo wir stehen." Die Ergebnisse würden die wahre Pace des C39 nicht widerspiegeln, betont er.

"Ich hatte das Gefühl, dass unser Auto besser war, als die Ergebnisse gezeigt haben. Speziell in der zweiten Woche." Woher kam die Verbesserung? "Wir haben aus der ersten Woche gelernt und konnte einiges besser machen. Wir konnten die Schwachstellen verbessern."

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Räikkönens Ausbeute nach zwei Rennen 2020: Null WM-Punkte Zoom Download

Das Team habe den Boliden im zweiten Anlauf besser verstanden, ist er zufrieden. Aber: "Ich glaube, wir hätten mit beiden Autos in beiden Rennen Punkte holen können - aber wir haben nur zwei Punkte insgesamt geschafft. Wir haben mehr Speed, als die Ergebnisse gezeigt haben."

Diese Einschätzung gilt wohl auch für Ferrari - Vettel liegt mit einem Zähler nur unwesentlich vor Räikkönen in der Fahrer-Wertung. Was hält der letzte Weltmeister in Rot von den Zuständen bei seinem ehemaligen Arbeitgeber?

"Ich habe überhaupt kein Interesse daran, diese Dinge zu kommentieren", erklärt Räikkönen erneut knapp. "Jeder kann schreiben, was er will. Aber ich glaube, dass nicht viele Leute wissen, was intern wirklich passiert."

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