Robert Kubica: Dem Alfa Romeo fehlt eine Menge Performance
Robert Kubica sagt zwar, dass der C39 leicht zu fahren sei, allerdings sei er nicht besonders schnell - Rückkehr zum Stammcockpit in diesem Jahr unrealistisch
(Motorsport-Total.com) - Am Freitag saß Robert Kubica erstmals seit den Wintertestfahrten wieder in einem Formel-1-Auto und durfte im Training in Spielberg (Formel 1 2020 live im Ticker) den Alfa Romeo von Antonio Giovinazzi übernehmen. Sein Eindruck vom Auto fällt dabei gemischt aus: "Das Auto ist einfach zu fahren, aber uns fehlt es an Performance", sagt er.
Kubica schloss das erste Training als 18. ab, lediglich vor Nicholas Latifi, der wegen eines technischen Defekts nur sechs Runden fahren konnte, und Kevin Magnussen, der überhaupt keine Zeit setzen konnte.
Ob sich der C39 verbessert habe seit März könne er schlecht sagen, denn es war das erste Mal seit vier Monaten, dass er in einem Formelauto saß. Die Bedingungen waren anders als in Barcelona, die Strecke ist anders und er fuhr zuletzt einen DTM-Boliden.
Trotzdem kann er einschätzen: "Uns fehlt eine Menge. Anhand der Zahlen können wir sehen, dass sich der C39 ähnlich wie bei den Tests verhält, was wir erwarten konnten. Vielleicht denken einige Leute, dass wir schneller hätten sein können. Das war zumindest die Hoffnung."
Chancen, dass er in diesem Jahr wieder als Stammpilot an den Start geht, rechnet er sich keine aus. Dafür müsste wohl zu viel passieren. Am wahrscheinlichsten wäre noch, wenn Sebastian Vettel vorzeitig bei Ferrari hinschmeißt und die Scuderia dann Antonio Giovinazzi als Ersatz einsetzen würde. Dann würde das Cockpit bei Alfa Romeo frei.
"Mit den ganzen 'Würde' und 'Wäre' kommst du im Sport nicht weit", winkt er ab. "Ich muss mich einfach auf meine Arbeit als Reservefahrer bei Alfa Romeo konzentrieren. Ich hoffe, dass ich mehr fahren kann, und ich konzentriere mich auf die DTM."
Sein alter Weggefährte Fernando Alonso hat die Rückkehr für 2021 geschafft. "Ich zweifle nicht an ihm", sagt Kubica. "Er ist der stärkste Fahrer meiner Generation. Was er mit schlechten Autos geschafft hat, hätte wohl kein anderer schaffen können."
Kubica war einst Testfahrer bei Renault, als Alonso seine erfolgreichste Zeit hatte und zweimal Weltmeister wurde. Sollte Renault wieder auf dem Niveau sein, hätte der Spanier viel Spaß, meint Kubica. "Das war wohl das beste Team, für das ich je gefahren bin", erinnert sich der Pole. "Er hat alle Zutaten, um erfolgreich zu sein. Allerdings wird es nicht einfach werden."